Zerbombte ukrainische Städte und Leichen von Kindern werden im russischen Fernsehen nicht gezeigt. Tapfere junge Leute in Russland, die gegen den Krieg protestieren, werden niedergeschlagen und verhaftet. Doch die meisten Leute bleiben stumm – es gibt weder Massenproteste noch Streiks. Es schmerzt, zu sehen, dass viele meiner Landsleute den Krieg gegen die Ukraine unterstützen: Sie zeigen das mit einem Z am Fenster ihrer Wohnung oder ihren Autos.
Das russische Fernsehen sendet derzeit immer wieder ein Interview mit dem Schauspieler Sergei Bodrow, der in Russland eine Kultfigur ist. „Während eines Krieges darf man nicht schlecht über die eigenen Leute sprechen“, sagt er. „Selbst wenn sie falsch liegen. Selbst wenn das eigene Land im Krieg etwas Falsches tut, darf man nicht schlecht darüber reden.“ Und genau das tun die Leute, bereit „die Ihren“ zu unterstützen, selbst wenn sie auf Ukrainer:innen schießen.
Die moderne Welt trennt von den meisten Russen eine Revolution, die die wichtigste der Menschheit ist: der Übergang von der Vorherrschaft des kollektiven Bewusstseins hin zum Vorrang des Einzelnen. Über Tausende Jahre identifizierten sich die Menschen mit dem Stamm und waren völlig abhängig vom Leitwolf – sei es der Stammesführer, der Khan oder der Zar. Erst in den vergangenen Jahrhunderten begann eine völlig andere menschliche soziale Ordnung zu entstehen, eine, in der das Individuum frei ist. Bevor der berühmte Text, der mit den Worten „Wir, das Volk“ beginnt (Präambel der US-amerikanischen Verfassung?, d.Ü.), geschrieben werden konnte, musste eine neue Menschheit entstehen und sie musste sich ihrer menschlichen Würde bewusst sein.
Russland braucht Stunde Null wie in Deutschland
Aber diese große Kluft in der Zivilisation ist noch nicht überbrückt. Das ist das Drama meines Heimatlandes: Nur wenige meiner Landsleute sind bereit für das Leben in einer demokratischen Gesellschaft. Die überwältigende Mehrheit beugt sich weiter der Macht und akzeptiert die patrimoniale Lebensweise.
Wenn über Generationen alle, die für sich selbst denken können, vernichtet werden, bleiben nur Schweigen und Zustimmung zu den Autoritäten übrig. Aber lässt sich das Leuten vorwerfen, für die das die Überlebensstrategie war? Wo enden die, die nicht schweigen, heute? Im Gefängnis. Oder sie müssen das Land verlassen, bevor es zu spät ist.
Zwei Versuche, in Russland eine demokratische Gesellschaftsordnung einzuführen, sind bereits gescheitert. Die erste russische Demokratie von 1917 überstand nur wenige Monate. Die zweite, in den 1990ern, dauerte mit großen Schwierigkeiten ein paar Jahre. Jedes Mal, wenn mein Land durch Wahlen, eine Parlament und eine Republik eine demokratische Gesellschaft aufzubauen versucht, findet es sich in einem totalitären Reich wieder. Bringen eine Diktatur und ein Diktator eine sklavenartige Bevölkerung hervor oder bringt eine Sklavenbevölkerung eine Diktatur und einen Diktator hervor? Das Huhn und das Ei. Wie kann dieser Teufelskreis gebrochen werden? Wie kann ein neues Russland entstehen?
Hitler-Deutschland gelang der Weg aus dem Teufelskreis der Diktatur. Die Deutschen lernten viel über Vergangenheitsbewältigung und die Aufarbeitung von Schuld und schafften es, eine demokratisch orientierte Gesellschaft aufzubauen. Allerdings basierte die Wiedergeburt ihrer Nation auf einer totalen, vernichtenden militärischen Niederlage. Diese Stunde Null braucht Russland auch. Ein demokratischer Neustart in Russland ist unmöglich, ohne einen Preis zu zahlen und nationale Schuld einzuräumen.
Aufarbeitung der russischen Vergangenheit
In Russland gab es keine Entstalinisierung und auch keine Nürnberger Prozesse für die Kommunistische Partei. Jetzt hängt Russlands Schicksal von Entputinisierung ab. Der deutschen Bevölkerung, „die nichts wusste“, zeigte man 1945 Konzentrationslager. Genauso müssen die Menschen in Russland, „die nichts wissen“, zerstörte ukrainische Städte und die Leichen von Kindern gezeigt bekommen. Wir Russen müssen offen und mutig unsere Schuld anerkennen und um Vergebung bitten.
Der deutsche Schriftsteller Georg Büchner schrieb 1834 in einem Brief an seine Braut: „Was ist es, das in uns lügt, mordet, stiehlt?” Allein die Antwort auf diese Frage kann die zentrale Revolution der Menschheit bei den Menschen in Russland beschleunigen: die Erkenntnis, dass die Verantwortung nicht bei den Vorgesetzten liegt, sondern bei einem selbst.
Weder die Nato noch die Ukraine kann Russland entputinisieren. Wir Russen müssen unser Land selbst in Ordnung bringen. Aber sind die Menschen in meinem Land dem gewachsen? Nach dem Krieg wird die Welt der Ukraine beim Wiederaufbau helfen. Aber Russland wird wirtschaftlich gesehen in Ruinen liegen. Der Zusammenbruch des Reichs wird mit voller Kraft weitergehen. Andere Völker und Regionen werden den Tschetschenen in Richtung Unabhängigkeit folgen. Die Russische Föderation wird zerfallen. Aber die Zentrifugalkraft der Völker und Regionen im letzten Weltreich kann nicht nur zerstörend, sondern auch reinigend und neu aufbauend sein. Das russische Bewusstsein muss akzeptieren lernen, dass es mehrere Staaten mit Amtssprache Russisch geben kann. Das Reich muss aus den Köpfen und Seelen entfernt werden wie ein bösartiger Tumor. Nur dann können neue Staaten Reformen durchbringen.
Wie kann ein neuer russischer Staat aufgebaut werden?
Aber kann sich eine Demokratie bilden ohne eine kritische Masse an Bürger:innen, ohne eine reife Zuvilgesellschaft? „Das schöne Russland der Zukunft“ (Alexei Nawalnys Wahlspruch) sollte mit freien Wahlen beginnen. Doch wer wird die umsetzen und nach welchen Regeln? Dieselben zehntausenden verängstigten Lehrkräfte, die die Manipulationen bei den Wahlen nach Putin-Art im Land ausführten? Und kann man sicher sein, dass bei wirklich freien Wahlen in Russland der „Verräter der Nation“ von der demokratischen Opposition gewinnen wird und nicht der „Patriot“, der gegen die „ukrainischen Faschisten“ gekämpft hat? Eine Bevölkerung, die auf einen wohltätigen Zar hofft, kann nicht innerhalb einer Stunde in eine verantwortliche Wählerschaft verwandelt werden. Und wer wird die demokratischen Reformen umsetzen? Amtsträger, die sich unter dem Putin-Regime mit Korruption und kriminellen Machenschaften befleckt haben, dürfen keinen neuen Staat aufbauen. Und sie sind alle befleckt.
Die Welt ruft nach einem „russischen Nürnberg”. Aber wer in Russland soll ein solches Gerichtsverfahren organisieren und ausführen? Wer wird diese enorme Aufarbeitung der Vergangenheit durchführen? Wer wird die Verbrechen aufdecken und die Schuldigen bestrafen? Die Kriminellen selbst? Man kann Putin absetzen und austauschen, aber wie lassen sich plötzlich Millionen korrupter Amtsträger:innen, Söldnerpolizei und gefügiger Richter:innen ersetzen?
Der einzige Weg nach vorn für Russland ist eine lange, schmerzhafte Wiedergeburt. Dabei werden die ganzen Sanktionen, die Armut und die Rolle des international Ausgestoßenen nicht das Schwierigste für uns auf diesem Weg sein. Wirklich schrecklich wird es, wenn die innere Wiedergeburt der Menschen in Russland ausbleibt. Putin ist ein Symptom, nicht die Krankheit.
Kommentare 164
Deutschland hatte eine Stunde Null?
Auch wenn Russland's politisches System offensichtlich autokratisch und korrupt ist und nach Erneuerung verlangt und der Krieg in der Ukraine (wie jeder Krieg) geächtet werden muss und ein Verbrechen ist, erschließt sich mir nicht, was das mit dem deutschen Faschismus, der "Stunde Null" und den Nürnberger Prozessen zu tun haben soll. Nein, der Krieg in der Ukrine ist kein neuer Holocaust und nein, Putin ist nicht Hitler. Solche Vergleiche und solche "Einsichten" schüren nur nochmehr Hass und verhindern nur nochmehr die notwendige Kommunikation zwischen den Konfliktparteien. Natürlich hoffe ich für Russland auf einen "Regimechange", dafür sind ein kultureller Wandel und vermutlich ein paar Jahre wenn nicht Jahrzehnte nötig.
Man hätte das früher haben können, wenn man sich im Westen und vor allem in den USA der historischen Chance bewusst gewesen wäre, stattdessen hat man es damals vorgezogen, das Land rohstofflich filetieren zu wollen. Den Zustand unter Jelzin wie im Text angedeutet als "Demokratie" zu bezeichnen muss man als reinen Zynismus zurückweisen.
Und was man dafür auch nicht braucht, sind PR-Akrobaten wie Nawalny, dessen "schönes Russland" nur die gleiche nationalistische Sauce mit neuem Anstrich ist.
warum wird für den größten Verbrecher nach dem II.WK nicht nach einer Erneuerung verlangt
Wie sympathisch. Nicht der einzige Träumer zu sein, stimmt freudig. Wenigstens für einen kurzen Moment.
Wenn jede gravierende Verfehlung weltweit geahndet würde, blieben nur wenige Nationen übrig, die mit einer reinen Weste dastünden. Bhutan, einige Südseeinseln, Neuseeland (noch) ...
Es wird reingewaschen, was das Zeug hergibt. Aber nur exklusiv bei den selbsternannten Guten. Persilscheine sind die Scheine des Jahres.
Wer mit dicker Hose Änderungen von Russland verlangt, und die Schweinereien anderenorts, vor allem in den USA, beschweigt oder schönredet, ist ein Dummkopf, Demagoge oder Dampfplauderer.
Der Krieg wird von den Propagandaabteilungen entschieden, nicht von den Soldaten und Waffen. Da liegt - wen wundert es angesichts Hollywood - der Westen vorn.
Putin sollte sich von seinen PR-Leuten emanzipieren.
Wen genau versteht der Autor unter „wir Russen“? Ein Grossteil der russischen Bevölkerung ist für den Krieg, wie viele genau, hängt stark vom Medium ab, das man konsumiert. Die Zahlen variieren stark. Das kann nicht nur an der Propaganda liegen. Ansonsten: Die alte Sowjetgarde, die in Russland immer noch rumgeistert, die muss noch vor Putin weg. Erst dann kann man den Alten entsorgen.
Welche Stunde Null in Deutschland?
Schreibt ein im Ausland lebender Russe…
>>Der einzige Weg nach vorn für Russland ist eine lange, schmerzhafte Wiedergeburt.<<
Bevor die russische Bevölkerung wiedergeboren wird, müssen noch ganz fix die Rohstoffe an ausländische Investoren für´n Appel & ´nen Ei vertickt, die RF balkanisiert & die neuen Machthaber von USA | GB | EU eingesetzt werden.
Eine ganz tolle Idee, Herr Schischkin. Gehen Sie dann zurück in das Land, wie auch immer es dann heißen wird?
Wen meinen Sie, den jeweiligen Präsidenten der USA?
unglaublich ! jetzt erst lese ich den schischkin-beitrag.
der, der mich hier mit einem telefon-sketch
(irgendein ukraine-freund hat ihn eingebracht):
literarisch und politisch umgehauen hat.
dessen tür-öffnendes buch zur russischen literatur
hab ich bestellt und warte auf lieferung !
Den Kummer russischer Menschen über den Zustand ihres Landes, die Ablehnung der Regierung, die Verdammung des Krieges, all das ist mir verständlich. Mir steht es nicht zu Ratschläge zu geben, allerdings habe ich etliche Einwände gegen die im Text angeführten Gedanken. Davon nur zwei:
1. "Bevor der berühmte Text, der mit den Worten „Wir, das Volk“ beginnt (Präambel der US-amerikanischen Verfassung?, d.Ü.), geschrieben werden konnte, musste eine neue Menschheit entstehen und sie musste sich ihrer menschlichen Würde bewusst sein."
"We The People", die ersten Worte der amerikanischen Verfassung, wurden verfasst von Sklavenhaltern und das Volk bestand aus Einwanderern, welche die einheimische Bevölkerungmit brutal bekriegte, abschließend in Reservate pferchte und auch dort wieder entrechtete, wenn etwa Bodenschätze zu holen waren. Würde war nur für die Oberschicht der christlichen Eroberer vorgesehen. Erst jetzt, Ende März 2022 wurde durch die Unterschrift des ehrenwerten Präsidenten der USA, Joe Biden, das Lynchen zu einem eigenen Straftatbestand. Der Kongress befasste sich erstmals vor 120 Jahren mit dem Vorhaben. Was für eine neue Menschheit!
2. "Allerdings basierte die Wiedergeburt ihrer (der Deutschen -mein Einschub) Nation auf einer totalen, vernichtenden militärischen Niederlage. Diese Stunde Null braucht Russland auch."
Abgesehen davon, dass es für die Deutschen weder eine Stunde Null noch eine wie auch immer geartete Wiedergeburt einer Nation gab: Wenn Russland eine totale, vernichtende militärischen Niederlage erleiden sollte, wäre neben Russland zumindest auch Europa eine atomare Wüste. Das wäre dann tatsächlich eine Stunde Null und die wünsche ich Niemandem.
Reverser Historischer Materialismus. Wattet nich allet jibt. Aber nun gut. Man geht halt mit der Mode.
--> Da liegt - wen wundert es angesichts Hollywood - der Westen vorn. <--
Ach kommen sie Bartleby, sehen sie doch hin, Selinsky macht einen brillianten Job, der braucht Hollywood nicht.
Er kommt in Wort und Bild authentisch, glaubwürdig und überzeugend rüber, während der Kreml in sich selbst versunken die Mythen des letzten Jahrunderts verkündet.
Nicht immer, Bertleby, nicht überall ist die USA / die NATO / der Westen oder alle zusammen schuld.
Nehmen wir mal an, bei wohlwollender Interpretation sagt uns der Autor, Russland kann nicht so weiter machen, wie bisher.
Dem wird man zustimmen müssen. Es wird eine Stunde Null brauchen, völlig egal ob es woanders mal eine gab oder nicht.
Alternativ gehen die Rohstoffe zum Selbstkostenpreis ins Reich der Mitte, ob Russland damit geholfen ist, wäre gleichermaßen eine Frage wert.
Herr Schischkin hat sich Dank Hochzeit mit einer Schweizerin 1995 vom russischen Acker gemacht.
Also noch vor den schlimmsten Auswüchsen seiner gepriesenen Jelzin-Demokratur. Das Land stand vor dem Staatsbankrott und es gab wirklichen Hunger im ausgeplünderten Land.
Soll er sich in Russland auf die Straße stellen und mit seiner Zukunftsvision werben...
"Wer mit dicker Hose Änderungen von Russland verlangt, und die Schweinereien anderenorts, vor allem in den USA, beschweigt oder schönredet, ist ein Dummkopf, Demagoge oder Dampfplauderer."
Herr Schischkin ist Russe! Er hat vor allem anderen die Pflicht, sich um die russischen Schweinereien zu kümmern, so wie wir hier vor allem anderen die Pflicht haben, uns um die deutschen Schweinereien zu kümmern.
Wenn sie US-Bürger sein sollten, dann gratuliere ich ihnen zu ihrem Reflexionsvermögen, falls nicht, sind sie genau das, was sie Herrn Schischkin zu sein vorwerfen.
--> Den Kummer russischer Menschen über den Zustand ihres Landes, die Ablehnung der Regierung, die Verdammung des Krieges ..... <--,
Eigentlich schreibt Schischkin genau das Gegenteil:
----> Putin ist Symptom, nicht Krankheit.
unglaublich ! erschreckend ! barbarisch, wie hier über einen
frühen, klarsichtigen und entschiedenen dissidenten ge-urteilt wird ,
der ins exil ging .
diese kommentatoren gehören : "ent-nazifiziert" !*
man kann sich vorstellen,
wie diese die verfolgten der sozialisten-gesetze,
die schweizer exilanten um lenin,
die flüchtlinge vor den nazis, die mauer-toten geschmäht haben !
abscheulich !!!
*bevor sie durch einen blick ins wikipedia vor scham versinken.
Es ist bezeichnend, dass die differenziertesten und informativsten Artikel zum Krieg in der Ukraine, und auch die tiefer gehenden und nicht ideologisch gefärbten Kommentare und Analysen vom Guardian übernommen werden.
Im Freitag selbst überbieten sich manche Autoren bis hin zur Chefredaktion in Relativierungen und einseitigen Anschuldigungen gegen den "Westen". (Danke, es reicht, viele von uns Lesern wissen schon sehr lange ganz genau, wie viel Dreck nicht nur die USA am Stecken haben)
Jetzt wäre es eventuell an der Zeit etwas Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, und den neuen russischen Nationalismus und seine Verantwortung für dieses Desaster direkt beim Namen zu nennen, anstatt sich weiter mit "Mimimi, die armen betrogenen Russen" lächerlich zu machen.
Meine Damen und Herren, nehmen Sie sich doch bitte ein Beispiel am Guardian. Und dann werden Sie vielleicht wieder die gute linke Wochenzeitung, die sie mal waren.
So sind Sie für mich inzwischen teilweise unlesbar geworden. Und ich fühle mich schon fast an frühere Debatten erinnert, in denen man immer wieder darauf bestehen musste, dass es den stalinistischen Terror wirklich gegeben hat.
schischkin ist mir hier durch einen telefon-sketch
(präsentiert hier von einem ukraine-freund)
als klarer politischer kopf und brillianter literat aufgefallen
und bin seit da: seinen arbeiten auf der spur...
Erstens rede/ schreibe i c h nicht von Schuld. Hier geht es nicht um Schuld, sondern um Verantwortung. Das ist etwas anderes. Jedenfalls für differenzierende Menschen.
Zweitens stimme ich Ihnen zu, dass Selinsky - bedauerlicherlicherweise - gut rüberkommt. Und in zwei, drei Momenten fand ich ihn- fast schon - sympathisch.
Letztlich ist es schnuppe, ob er ein Naturtalent ist oder ein gebriefter Kasper des Westens.
Er kommt besser rüber als Putin. Der taugt einfach nicht viel als Sympathieträger westlich von Russland. Und ich würde (aufgemerkt!) eher mit Selinsky einen Segeltoern machen als mit Putin. Überhaupt keine Frage.
Doch das ändert an den inhaltlichen Aussagen nichts - gar nichts.
Was gäbe ich dafür, einmal aus der Ecke der Westfreunde eine ähnliche Aussage zu lesen.
Wie jemand rüberkommt, lässt sich lernen. Innere Größe eher weniger. Du kannst nur mit Deinen eigenen Zutaten arbeiten.
In meiner PR-Ausbildung, frühes 19. Jahrhundert, noch vor der glorreichen Oktoberrevolution, lernte ich:
Aus einem Ackergaul kannst Du kein Rennpferd machen.
Ich füge hinzu: ein Dressurpferd erst Recht nicht.
die FREITAG-arena entwickelt sich zur hass- und verleumdungs-
domäne!
Was erlauben Schischin, der vaterlandslose Geselle, der Kosmopolit? Wagt es über Russland zu schreiben, ohne sich vorher hier kundig zu machen bei deutschen Bedenkenträgerinnen und -trägern, die einfach viel besser Bescheid wissen als der Exulant in der Schweiz.
Ich habe auch gerade überlegt, ob ich laut lachen oder bitter weinen soll. Da schreibt ein Russe an Russen und Deutsche belehren ihn inbrünstig, dass er alles falsch sieht und eigentlich gar keine Ahnung haben kann....
Was bedeutet für Sie ´Stunde Null´?
Vielleicht lesen sie den Text nochmal aus einer anderen Sicht. Im Grunde wird Putin in dem Beitrag ein Stück weit aus der Pflicht genommen, ist er doch das, was Russland aus ihm gemacht hat.
Er sieht die Wurzel grundsätzlich in einer Öffentlichkeit, die das Bewusstsein der UDSSR nie hatte verlassen können oder wollen, die niemals die Chance hatte oder wollte, Russland als geleichwertigen Teil einer Völkergemeinschaft zu begreifen.
Russland ist Weltmacht, oder nichts, so ist die Erzählung. Dies zu überwinden ist die Aufgabe.,
Ein wertvoller Beitrag von Schichkin, längst überfällig ganz besttimmt.
--> Was bedeutet für Sie ´Stunde Null´?
..naja, ich denke, sobald ein Staat finanziell und ökonomisch nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr handlungsfähig ist, spricht man von einer Stunde Null.
++ Die Welt ruft nach einem „russischen Nürnberg”. ++
Ich denke Russland hat in der Tat ein schweres Erbe zu bewältigen, aber ein "Nürnberg" ist dafür der falsche Sammelbegriff.
Es gab ja immer wieder Bemühungen um Entstalinisierung, aber sie endeten meist ziemlich schnell. Im Zusammenhang mit dem Verbot von "Memorial" ist die Debatte wieder etwas lebhafter.
Aber, Putin ist in der Tat nur ein Symptom einer Gesellschaft, die keinen eigenen Weg findet. Die westlichen Demokratien haben ja im Grunde auch an Attraktivität eingebüßt. Ich lese gerade "Das Licht, das erlosch" von Ivan Krastev/STephen Holmes. Es geht um die Frage, warum die Demokratien des Westens eigentlich so an Glanz verloren haben.
Nach den vielen sowjetischen Jahren, die ja auch ihre "besseren" und "schlechteren" Zeiten hatten, fehlt ein Aufbruch. Wenn ich mir die "sowjetische Literatur" ansehe, dann fanden sich dort viele Diskurse darüber, manchmal auch zwischen den Zeilen.
"Oberlehrer" ist nicht zufällig ein deutsches Wort.
"Zerbombte ukrainische Städte und Leichen von Kindern werden im russischen Fernsehen nicht gezeigt."
Zerbombte und verhungernde Kinder im Jemen werden im Deutschen Fernsehen nicht gezeigt. Weil wir durch unsere Waffenlieferungen beteiligt sind an diesem Massenmord? Oder ist es einfach unsere Doppelmoral? Gute Opfer - schlechte Opfer.
https://www.nzz.ch/feuilleton/ukraine-krieg-die-russischen-soldaten-kaempfen-ohne-moral-ld.1675803
und unter dem titel: "hunger, leiden, fliehen...über das erbe der
sowjetischen sklavenarmee" (tagesspiegel vom 30. 3.22)
weiß sich auch der ausgebildete militär-übersetzer zu
militärischen problemen zu äußern.
trockenes kraft-/fakten-futter im trog,
geht vielen hier gegen den strich.
sie sind anderes gewöhnt. und voller abwehr,
wenn ihnen jemand was anderes als glas-perlen anbietet.
pearls before swine.
Offene und unzensierte Demokratie ist sehr wichtig! Lasst uns bitte miteinander diskutieren!
Zwischen 2014 und 2022 wurden rd. 15.000 Menschen in Donbass und Lugangs durch das ukrainische Militär nachweislich getötet. Wie viele Menschenopfern gab es auf der ukrainischen Seite? Kann man so etwas Genozid nennen, weil die meisten Opfer ethnische Russen waren?
Was oder wann ist Genozid?
Kann uns Statistik helfen?
In disem Krieg kommen auf einen Zivilistenopfer 5 getötete Soldaten. Gab es bereits so einen Krieg, insb. in den letzten Jahren, wo weniger Zivilisten starben? Nein.
Es gibt aber sehr viele Interviews von ethnisch ukrainischen und russischen Menschen aus bereits befreiten Städten, dass Menschen von Banden wie Asow und vom ukrainischen Militär gar angeschossen wurden, damit sie die Städte erst gar nicht verlassen bzw. nicht fliehen können. Diese Interviews werden im EU, US und ukrainischen (jetzt nur noch 1 Fernsehkanal? = Demokratie?) erst gar nicht gezeigt. Warum nicht?
Der Autor spricht über Demokratie.
Hat der jetzige President von Ukraine bereits alle anderen politischen Parteien als die eigene verboten, oder nur ein Paar? Kann man so etwas Demokratie nennen?
Was ist Demokratie?
Schischkin hat ja recht, daß Russland, wie alle osteuropäischen Länder, ein Modernisierungsproblem hat. Und immerhin sieht oder ahnt er, daß es ein Problem der Gesellschaft ist, für das Putin nur ein Symptom, nicht die Ursache ist. Aber er versteht das Problem nicht, er kann nicht soziologisch denken, und das, obwohl er die Endphase des Ostblocksozialismus und den postsowjetischen Reset miterlebt hat. Wie kann man so naiv sein, auf einem Auge blind das Heil in der Individualisierung zu suchen, wo diese Individualisierung die Welt an den Rand der ökologischen Katastrophe gebracht hat. Krieg, der organisierte Massenmord, ist ein fast unausrottbar scheinender Atavismus der Menschheitsgeschichte. Es gibt eine zivilisatorische Entwicklungslinie „von der Vorherrschaft des kollektiven Bewusstseins hin zum Vorrang des Einzelnen“. Es ist aber Unsinn, diese als Emanzipation vom Atavismus des Militärischen zu sehen. Das Gegenteil ist der Fall, nie war die Welt vollgestopfter an Waffen als heute, und die meisten Waffen finden sich in den reichen bürgerlichen Staaten. Und die Neigung, Kriege zu führen, ist in ihnen keinesfalls geringer als in den autoritären, kollektivistischer denkenden Gesellschaften. Die den Individualismus preisenden Gesellschaften führen Krieg wie alle anderen, indem sie das Denken geopolitisch gleichschalten, das Denken wird für die Kriegsziele funktionalisiert. Abgesehen davon, daß in diesen bürgerlichen Gesellschaften ohnehin Demokratie und Individualismus mehr Schein als Sein sind, sie sind weitgehend ideologisch abgeschlossen.
„Die überwältigende Mehrheit beugt sich weiter der Macht“ - seit wann ist das bei uns nicht mehr der Fall? „Die Deutschen lernten viel über Vergangenheitsbewältigung und die Aufarbeitung von Schuld“ - hier wird es albern, die größte Befreiung wurde erreicht, als die Linke den strukturellen Zusammenhang von bürgerlicher Gesellschaft und ihrer faschistischen Entartung plausibel machen konnte. Das hat die bürgerliche Gesellschaft wieder eingefangen, auch das „nie wieder Krieg“. Naja, man kann Schischkin zugute halten, daß er mit der Schweiz ein Trugbild der bürgerlichen Welt vor Augen hat. Aber als weitgereistem Mann und sensiblem Beobachter der Gesellschaft sollte ihm das bewußt sein.
Zurück zu Putins Krieg, der tatsächlich schon lange ein eskalierender Konflikt zwischen Russland und dem Westen war, der immer mehr an die Grenze des Kriegs herangerückt ist. Daß Putin für die Verfeindung von Ukrainern und Russen der Hauptverantwortliche ist, ist nicht plausibel, eher schon der Maidan, der beschleunigte Prozeß der Verwestlichung über die Köpfe zu vieler Bürger hinweg. Aber typisch auch hier, die moralische Schuld einzelner zu suchen, im Selbstwiderspruch zum eigenen Ansatz. Ein atavistisches Denken in Apokalypse, jüngstem Gericht, Preis, Schuld und Läuterung.
Sie brauchen schischkin gar nix (in großzügigkeits-pose)
zu gute halten, wenn Sie verstehen würden, daß mit
"vorrang des einzelnen" nur gemeint sein kann:
vorrang von menschenrechten vor paternalistischer ent-mündigung.
aber wenn ein philosoph sich dumm stellt ,
ist er eben ein dummer, kein philosoph mehr.
Seit mindestens zehn Jahren hat Russland (ebenso wie Belarus) einen Aderlass an Künstlern, Wissenschaftlern, Technikern etc., denen das Land immer weniger zu bieten hat. Es geht um Bewahrung des Status quo, der immer mehr mit Gewalt zusammengehalten werden muss. Neben den Siloviki bleibt eine immer kleiner werdende, alternde Gesellschaft, die für die nachwachsenden Generationen keinerlei Anziehungskraft haben. Der Krieg gegen die Ukraine sollte für Putin die Rückkehr zur alten Größe werden. Es zeigt sich jedoch überdeutlich, man kann nicht einmal das Land, auf welches viele in Russland bis heute herablassend blicken ("Kleinrussen"), wehrt sich erfolgreich. Trotz der jahrelang herausposaunten militärischen Stärke. Wie man die russische Gesellschaft erneuern kann, müssen die Russen selbst entscheiden. Der jetzige Weg wird ziemlich sicher zum Zerfall der Russischen Föderation führen. Und auch zum Zusammenbruch des Systems Lukashenka. Dort hat die Abstimmung mit den Füßen.längst begonnen.
Die moderne Welt trennt von den meisten Russen eine Revolution, die die wichtigste der Menschheit ist: der Übergang von der Vorherrschaft des kollektiven Bewusstseins hin zum Vorrang des Einzelnen.
Da bin ich mir nicht so sicher. Sowohl China als auch Japan gehören in vielerlei Hinsicht zur "modernen Welt", aber die Vorherrschaft des kollektiven Bewusstseins ist dort relativ ungebrochen. Sei es "freiwillig", sei es "erzwungen".
Die Grenze zwischen Freiwilligkeit und Zwang ist ähnlich schwer zu ziehen wie die zwischen Moderne und - ja, was? Vormoderne? Da wäre ich mir nicht so sicher. Feudalismus und individuelle Verdammnis (des Untertans oder Leibeigenen "unsterbliche Seele" einem überaus obrigkeitsfreundlichen Gott gegenüber) gingen Hand in Hand.
So gesehen ist der Kollektivismus zwar in seiner real existierenden Form ebenfalls alles andere als menschenfreundlich, aber unmodern ist er nicht.
einspruch !
ganz egal wie augenblicklich die neigung der menschen in nord-korea,
russland oder xi-china ist, sich einer regierung zu beugen,
die ohne aufklärung und partizipative mit-bestimmung
die geschicke des "kollektivs" der staats-insassen bestimmt:
der grad der frei-willig-keit der untertanen ist möglicherweise
schwer in eine rang-liste zu übersetzen, nichts desto trotz
ist zunehmende abkehr von fremd-bestimmung:
das programm der moderne.
das recht des einzelnen auf entfaltung einer persönlichkeit,
die mehrung der chancen dazu, gegen "gegebene verhältnisse"
und willkür-akte:
macht das zeitalter der aufklärung und mündig-werdens,
gegen manipulation und repression.
Russland ... und seine Biermänner und Bierfrauen.
Das größte Land der Welt ist ein Unikat. Und eben daher ist es prioritär vom Klimawandel betroffen. Seine fossile Macht steht drohend auf verlorenem Posten, ebenso seine auftauenden Permafrostböden, seine gigantischen brennenden Moore & Wälder. Doch auch sein Blick Richtung Norden, Grönland, das Trump kaufen wollte, wird auftauen und grünen. Das Volk ist leidgeprüft & genügsam, was im Kalkül der Mächtigen liegt. Ein Volk braucht Führung, ja, aber bitte im Geiste des Guten Hirten, der für seine Schafe sein Leben gibt. Kein Monster, das sein Volk schlachtet. Es wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn Kyrill I. sich offen gegen Putin stellte. Doch wir erleben das klassische Gegenteil: Mutter Kirche + Vater Staat Hand in Hand. Keine der jüngeren Revolutionen der Geschichte hat die Menschen wirklich befreit. Im Gegenteil, es wurde stets schlimmer. Das finale, globale Regulativ ist der Klimawandel, er entscheidet über Sein oder Nichtsein allein. Bisher ist kein Umdenken nirgends ernsthaft zu sehen. Das industriefixierte, globale Weiterso in green ist der uralte, illusionäre Selbstbetrug. Zerfall ist ein Prozess, kein Ereignis! Es wird keine 1,5 °C geben! Schade!
Und Russland fühlte sich vielleicht doch bedroht durch die NATO-Osterweiterung? Da stehen vielleicht doch einige Russen hinter Putin? Seine Warnungen verhallten. Ja er hat angegriffen. Verstoss gegen das Völkerrecht. Kriegsverbrechen.
Aber Verhandlungen ausschlagen für eine friedliche Lösung ist das nicht auch ein Verstoss gegen das Völkerrecht?
Und Unrecht, Krieg, Kriegsverbrechen gab es schon vorher durch das ukrainische Regime im Osten des Landes.
Irgendwie kommt mir diese Diskussion gespenstisch vor. Hat die von der Hampelkoalition geplante Freigabe des Cannabiskonsums schon zu Vorfreude geführt? Es fällt mir schwer überhaupt einen roten Faden in der Diskussion des Kommentars von Michail Schischkin zu finden. Er hat seine eigene Sicht über die Zukunft Russlands erläutert. Das Recht dazu besitzt er ohne Zweifel.
Diese Sichtweise ist nicht die eines sozial-liberalen-ökologischen Zeitgeistes. Doch enthalten seine Betrachtungen schon einige interessante Erkenntnisse, die in der westeuropäischen Welt oft nicht beachtet werden. Im Schulunterricht hatten wir die Gesellschaft Russlands untersucht, als es noch die UdSSR gab. Es wurde deutlich herausgearbeitet, dass es in der Geschichte praktisch nie ein Mittelschicht gab, wie sie das Bürgertum im westlichen Europa darstellte. So kam es eben zu dieser Form der Staatsherrschaft aus Adel und Kirche und der Unterdrückung des gemeinen Volkes. Wie schwer sich ein Volk tut, welches nur gelernt hat zu gehorchen, das sollte eigentlich der deutsche Staatsbürger am besten verstehen. Denn bis heute hat er nichts von seiner Obrigkeitsgläubigkeit verloren und ist vom Wesen her immer noch der Untertan, der sich heimlich kleine Freiheiten erschummelt, statt sie sie sich zu nehmen.
Michail Schischkin betrachtet nur sein Land, das ist gut,. Dass er das Jahr 1945 mit der Stunde "Null" zum Vergleich für eine Systemumwälzung betrachtet, ist eher der westlichen Propaganda und Geschichtsklitterung geschuldet. Das passiert halt, wenn man im Exil lebt.
Revolutionen sind schön, weil man endlich einmal richtig die Sau rauslassen kann und dem Nachbarn straflos auf den Kopf hauen darf. Es kommt dann auch schon öfter zu Verbrechen, wie es die Geschichte lehrt. Doch fast unbemerkt gelingt es einer bestimmten Spezies Mensch immer sich durch die Revolutionswirren durchzumogeln und im geeigneten Moment die Macht an sich zu reißen oder der Partei der Sieger beizutreten.
Das war in Deutschland im Jahr 1945 und im Herbst 1989 der Fall. In der berühmten Stunde "Null" retteten sich fast alle Nazi-Verbecher in die neue BRD, wurden Mitglieder in der CDU/CSU oder FDP, nach 1989 fanden wir die eifrigsten SED-Genossen wieder in diesen Parteien, wobei Vera Lengsfeld eher als komische Figur herausragte, denn als von Stalin verfolgte Bürgerrechtlerin.
Vielleicht ist die Kritik an dem Aufsatz von Michail Schischkin deshalb so erbittert, weil die Ähnlichkeit der Mentalität zwischen dem deutschen und dem russischen Volk einer Hassliebe von zwei Geschwistern untereinander entspricht.
>> "We The People", die ersten Worte der amerikanischen Verfassung, wurden verfasst von Sklavenhaltern und das Volk bestand aus Einwanderern, welche die einheimische Bevölkerungmit brutal bekriegte... <<
Ich bin auch der Meinung, dass es ein schwerer Fehler wäre, den Weg der USA gehen zu wollen. Abgesehen davon, dass viele der Völker, die im russischen Imperium überleben konnten, sich dafür bedanken würden, wenn sie wie die indigenen Amerikaner Nordamerikas samt ihrer Kultur praktisch ausgerottet würden, american style...we the people...
>> Über Tausende Jahre identifizierten sich die Menschen mit dem Stamm und waren völlig abhängig vom Leitwolf – <<
Dieses Statement ist unrichtig. Gerade auf dem Territorium des heute als USA bekannten Staates hatten sich politische Strukturen entwickelt, die nicht dem Leitwolfklischee entsprachen...leider untergegangen, ausgerottet von dem entfesselten Individualismus der Eroberer. Über diese alternativen politischen Organisationsformen die sich heute in der Menschheitsgeschichte nachweisen lassen haben David Graeber und David Wengrow ein schönes Buch geschrieben:
The Dawn of Everything - A New History of Humanity
Was wäre möglich gewesen, wenn die westliche Staatenwelt sich nicht der Politik ihres "Leitwolfs" unterworfen hätte und, anstatt nach dem mißglückten Ausplünderungsveruch der Jelzinjahre einen "Cordon Sanitaire" um Russland zu legen und es zu isolieren, es einbezogen hätte in das wirtschaftliche und kulturelle Leben Europas. Russland wurde weiter als der große potentielle Feind behandelt, und damit wurde der Weg beschritten, der jetzt im Krieg zu enden droht.
Könnte der Mangel an ausgeprägtem Individualismus - so es den wirklich gäbe - nicht als Chance begriffen werden für ein erfolgreiches Zusammenleben auf einem kleiner werdenden Planeten, für dessen weitere Bewohnbarkeit mehr Gemeinschaftssinn und die Bereitwilligkeit, individuelle Ansprüche dem Wohle Aller unterzuordnen nur von Vorteil wäre?
Oh heilige Einfalt. Mit Menschenrechten sind Rechte, die dem Menschen als Menschen zustehen, gemeint, nicht, zumindest nicht nur, nicht vorrangig die Rechte des Individuums. Und die Rechte des Individuums schließen die Pflichten des Individuums, Pflichten gegenüber den anderen und gegenüber der Gemeinschaft ein. Der Paternalismus ist geradezu der Vernunftgrund der Idee des Staates, er wacht über die Solidarität der Gesellschaft, die die individuelle Willkürfreiheit einschränkt. Das freilich tut der reale Staat nirgendwo auf der Welt genug, nicht im Westen, nicht in Russland. In letzterem wird der Staat mehr für die individuelle Willkürfreiheit mißbraucht, hinsichtlich der systemischen Willkürfreiheit kann man dem Westen kein positives Relativurteil ausstellen, im Gegenteil.
Ich sehe, es gibt bei uns in Europa bis hin in das FC-Forum Leute, die die angelsächsische (neoliberalistische) Staatsauffassung teilen. Die müssen dann im Recht auf Waffenbesitz die Spitze der Menschenrechte sehen, und in der allgemeinen Krankenversorgung die Spitze der Gängelung des Einzelnen. Wenn Sie so denken, warum gehen Sie nicht rüber?
Schön, dass Sie mir die Dinge erklären.
Der Schönheitsfehler: Sie haben meine Worte nicht verstanden oder nur so verstanden, wie Sie sie verstehen wollen.
Meine Kritik galt einigen der FC-Kommentierenden, die sicherlich gut mit Ihnen harmonieren. Herr M. hat mich eher am Rande interessiert.
Schischkin ist Russe, der schon lange in der Schweiz lebt. Also: Exil-Russe. Fast so etwas wie das Gegenstück von einem Exil-Kubaner in den USA.
Böse Zungen würden hier den Begriff 'Luxus-Prostitution' benutzen. Ich verbiete mir so etwas, weil meine Zunge l i e b ist. Ich lebe im Westen. Bald 70 Jahre. Keiner hat es - trotz großer Anstrengungen - geschafft, mich wegzuekeln.
Ich freue mich auf weitere Kritik, die am Thema vorbeigeht. Das macht mehr Spaß als sich mit Algorithmen herumzuärgern.
Diese bösen Zungen hätten dann wohl auch Heinrich Heines 'Wintermärchen' oder 'Nachtgedanken' als aus einer Pariser 'Luxus-Position' heraus verfasst bezeichnen: "Was schreibt der Typ über Deutschland und muss noch nichtmal Angst haben, dafür von der preußischen Polizei eingelocht zu werden!". Aber wie sie schon schreiben, sie haben ja eine liebe Zunge.
Wer ist Herr M.?
Dass sie ihren Kommentar über das Forum und nicht über den Artikel geschrieben haben, das habe ich tatsächlich falsch verstanden. Ich dachte, wenn sie einen Kommentar unter einen Artikel setzen, dann hat der Kommentar etwas mit diesem Artikel zu tun. Verzeihen sie mir meinen Irrtum.
Das mit der Wartezeit müssten sie die Moderation fragen. Ich bin hier noch nicht lange dabei und die Freischaltzeiten sind extrem unterschiedlich. Vielleicht muss ich erst noch etwas härter kommentatorisch arbeiten, bis ich eine Feischaltflatrate kriege.
Die mangelnde Modernität Russlands hat systemische, strukturelle Gründe, sowohl dia- als auch synchron, man kann sogar feststellen, daß die gute Hälfte der USA, das Trump-Amerika, das westliche Sibirien ist. Russland fehlt weitgehend die Urbanität, das hält Russland im Konservatismus gefangen und bedeutet, daß es eine kleine Bürgerschaft gibt, die das Land als stukturelles Gefängnis sieht und in diesem unzufrieden ist, teilweise dem Land den Rücken kehrt. Den brain drain kann man allerdings nicht zu einer Abstimmung für/gegen ein Gesellschaftssystem ausschlachten, eines der Länder, die am schlimmsten unter einem brain drain gelitten haben, war Frankreich, die französischen Wissenschaftler, die in die USA abgewandert sind, sind dem Ruf des Geldes gefolgt, viele gar nicht wegen des persönlichen Einkommens, sondern wegen der enormen Forschungsmittel, viele kehren inzwischen zurück, weil letztere nicht mehr so sprudeln, und die Infrastruktur der amerikanischen Gesellschaft zu unattraktiv ist.
Man kann von dem sowjetischen Pseudosozialismus halten, was man will, aber die Sowjetunion hat unglaubliche wissenschaftliche Höchstleistungen hervorgebracht, die SU hat, aus der Unterentwicklung kommend, nicht unter einem brain drain gelitten, sondern war eher ein Magnet, ursprünglich sogar der Kunst. Ein russischer Mensch müßte, wenn er historisch dächte, sich die SU zurückwünschen, eine reformierte SU. Die SU war aber eine künstliche, der konservativen Gesellschaft übergestülpte Modernität, die von den Menschen weniger verstanden wurde als Stalin.
Die Zeiten, in denen der Westen mehr zu bieten hatte, sind vorbei. Sein Reichtum, seit langem schon mehr auf dem Papier/in den Rechnern als real, wird gerade verbrannt. Aber ich sage nichts gegen das Menschenrecht auf Migration, der pursuit of happiness ist zu respektieren, auch wenn er der Welt von heute nicht mehr entspricht.
Übrigens: Daß sich ein kleines Land erfolgreich gegen einen überaus stärkeren Gegner wehren kann, kann man auf zweifache Weise erklären. Das Land kann der militärischen Stärke eine innere der Solidarität und des Bewußtseins, für die richtige Sache zu kämpfen, entgegenhalten, die heroischsten, einen aussichtslosen Kampf unbeirrbar weiterführenden Länder waren jedoch die faschistischen. Man muß sich die Frage gefallen lassen, wofür die Ukraine steht, ich vermute, mindestens für beides.
oh,un-heilige aus-flucht !
der paternalismus des absolutistischen staates war,
trotz aller aufgebrachten sorge des königs,
seine regentschaft zu sichern, den französischen revolutionären
zu willkürlich, zu fremd-bestimmt.
gegen die ihnen zugemutete objekt-haftigkeit
als zum schweigen-verurteilte, wollten sie eine verfassung,
die einsprüche gegen gewalt und einklagbare rechte
inthronisierte ,
anstatt den launen eines herrschers ausgeliefert zu sein.
die gründliche vernunft-idee dahinter:
die von den unveräußerlichen rechten des individuums
auf entfaltung seiner zivilen kräfte.
staatliche fürsorge (wie masken-pflicht),
sollte nur mit zu-stimmung der wahl-bürger möglich sein.
die macht des staates sollte vom wahl-volk ausgehen.
"unglaubliche wissenschaftliche höchstleistungen" !!!
vergessen sie nicht die sportlichen !! die literarischen !
die weniger publiken einsichten in den gewalt-apparat
des staats....
und die immer noch herrschende armut,
die sich vor anderen ländern: nicht verstecken muß !
Wenn Herr Schischkin eine Demokratie a la USA oder Deutschland vorschlägt, bleibt er lieber beim bewährten Stalinismus.
Andernfalls könnte es sein, er bekommt eine Demokratie, wo er wählen kann zwischen Pest und Cholera in einem Land, wo man Wahlkreise beliebig zuschneiden kann und sich mit der Stimmauszählung schwer tut. Derweil haben die ja durch ihre vielen Regime-Changes viel Erfahrung, wie man eine Wahl fälscht. Da werden sie es doch auch in ihrem eigenen Land hin bekommen...
Und bei uns in Deutschland kannst du alles wählen. Aber auf dem Stimmzettel hast du vor dem Ukraine-Krieg keine Friedenspartei gefunden und jetzt schon gar nicht mehr. Oppositionelles Denken oder Sprechen ist zwar offiziell erlaubt. Aber est ist besser, es nicht zu tun ....... Du verlierst sämtliche Freunde.
Wobei sich der Kollektivismus in Japan und in China auch noch mal voneinander unterscheidet. Soweit ich das abschätzen kann. Wie ich immer wieder betone: Über alle Staaten der Welt kann man nur dann schreiben, wenn man eine Ideologie vertritt. Was wir beide nicht tun. Zu China fällt mir ein: In deren Kollektivismus liegt halt schon mehr Sprengstoff für Unruhen als in Japan: Schere zwischen Arm und Reich, viele unterdrückte kleinere Völker etc. Die Skepsis zur obigen These im Artikel teile ich, auch wenn ich sage, auf Russland trifft sie halt schon zu.
Dem widerspreche ich. Russland fehlt mitnichten die Urbanität, denn es gibt dort nicht nur St. Petersburg und Moskau, sondern auch noch viele andere Städte. Nehmen wir nur mal Kazan und Rostov. Richtig ist aber, Russland ist seit etwa 2005/10 in eine Phase eingetreten, in der die Zentralmacht repressiv und konservativ regiert, was sich je nach Provinzstadt mehr oder weniger stark auswirkt (da gab es lange Zeit Unterschiede). Was die Entwicklung der UdSSR betrifft, so ist dies von Romantik geprägt. Die Wirklichkeit in der UdSSR sah anders aus.
Zur erfolgreichen Gegenwehr der Ukrainer: Ja ja. Nehmen Sie endlich zur Kenntnis, in Russland ist Faschismus weitaus mehr verbreitet als in der Ukraine. Russland hat sogar einen Faschisten als Delegationsleiter für Friedensverhandlungen ernannt (Medinsky). Den Kampf der Ukrainer gegen Russland halte ich keineswegs für aussichtslos. Russland wird die Ukraine militärisch nicht besiegen, da bin ich mir ziemlich sicher. Mit Faschismus hat der Widerstandswille nichts zu tun. Das ist eher eine bornierte Sicht aus dem Westen.
Sie haben ja so recht! Ich unterstütze Ihren Appell an den FREITAG zu einhundert Prozent!
Als großzügiger und versöhnlicher Mensch verzeihe ich Ihnen umgehend, ohne weitere Prüfung.
Für Christen heißt es: Die Wege des Herrn sind unergründlich. Hier in der FC sind es die Wege der Moderistas.
Wer Herr M. ist, frage ich mich gerade auch. (Ich bin Nachfahre von Prof. Galetti.)
Mit Heine haben Sie mich gepackt. Deshalb stelle ich mich jetzt auch ins stille Eckchen. Kommando zurück. Ich lege mich lieber zur Siesta hin.
in der eigenen saga schon...
Dass Sie mit Ihren Meinungen hier in Deutschland "sämtliche Freunde verlieren", leuchtet mir unmittelbar ein. Dass Sie wegen dieser für Sie so bedauerlichen Tatsache Herrn Schiskin den Stalinismus ans Herz legen, zeugt von einem Narzissmus, der ein weiterer Grund für Ihren traurigen Verlust sein dürfte.
das braucht er nicht, denn es wird alles so elendig wie in den usa, egal wo. wer wissen will, wies aussieht, wenn überall usa ist, braucht nur schauen, wie es in den usa aussieht: stetige verelendung der bevölkerung, wählen kann man nur the superrich und dem ewiggleichen mit der vielfalt einer shopping mall. evtl hofft herr schischkin auf eine karriere als speichellecker des kapitals.
Ich bin froh, Ihnen wenigstens teilweise widersprechen zu können. Auch wenn ich Ihnen angesichts der Beiträge z.B. von Lutz Herden durchaus auch zustimme. Da der aber eh immer das Gleiche schreibt, kann man es dabei belassen, einen einzigen Artikel von dem zu lesen. Aber nehmen Sie zum Beispiel das Interview mit Jo Nesbø. Auch entsinne ich mich an ein Interview mit dem Osteuropahistoriker Karl Schlögel, auch wenn ich mir vorstellen kann, Augstein werden die Antworten nicht gefallen haben... Ein weiterer Vorteil: Es gibt hier Blogbeiträge, die mittlerweile leider auf Freitag schwerer zu finden sind. Vielleicht gefallen Ihnen meine Blogbeiträge, die allerdings vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf Freitag eher die Ausnahme als die Regel waren. Ich stimme Ihnen aber zu, was die Qualität der Guardian-Artikel betrifft. Die sind allerdings auch besser als die vieler anderer deutscher Medien...
komisch, mir wird immer übel, wenn ich denn sehe. wahrscheinlich bin ich zu feinfühlig. aber für die dumpfe masse scheints zu passen.... ich hab immer gedacht, die versteckten 40 mio vom selinsky kommen aus den usa... hat der nicht auch n medientraining von dort erhalten und seine werbeagenturen sind amerikanisch??
russland ist autarker als die liebe brd. rohstoffe, ernährung- kann sich selbst versorgen. für oligarchen ist allerdings dann kein lebenraum.
Herrn Galetti kannte ich noch nicht, durch ihren Hinweises und wikipedia hab ich jetzt wieder was zu lachen gehabt. Danke dafür und eine schöne Siesta (das können sie je nach Moderistalaune dann 4-36 Stunden nach Beendigung derselben lesen).
liege ich richtig, dass schischkin seit jahrzehnten gar nicht in ru lebt? ich äußere mich zu den usa, weil die usa hier mitmischt und auch im mich betreffenden weltgeschehen mitmischt. allerdings respektiere ich das, wass die bürger hüben und drüben, also in den usa und in ru wählen- denn das geht mich nichts an. aber Sie haben mich ja gar nicht gefragt... aber Ihr standpunkt war so kurz gesprungen....
Sehen Sie und ich finde den Freitag gut. Obwohl ich die Guardian Artikel sehr fragwürdig finde. Aber im Gegensatz zu Ihnen kann ich andere Meinungen tolerieren und finde Meinungsvielfalt richtig und wichtig. Monomeinungswiesen sind schon da wo andere Schafe grasen. Ich darf Ihnen ZON und taz empfehlen. Vielleicht ein Weidewechsel...
bespielt von Ihnen...
Zu China fällt mir ein: In deren Kollektivismus liegt halt schon mehr Sprengstoff für Unruhen als in Japan: Schere zwischen Arm und Reich, viele unterdrückte kleinere Völker etc.
Die Repressivität der japanischen Gesellschaft entlädt sich unter anderem in albernen TV-Shows. China braucht größere Ventile. Von daher kein Widerspruch. Und dass Russland in dieser Hinsicht ein Problem hat, ist ja vor aller Augen. (auch wenn manche fest geschlossen bleiben).
ob er von der Stunde NULL so eine Ahnung hat, ist zweifelhaft, so als Russe oder auch Exilrusse. Im übrigen denke ich Meinungsäußerungen, die mich betreffen, sind durchaus zu tätigen. Meine langjährige ukrainische Bekannte, scheint seit Jahrzehnten in Moskau lebend, nicht ungflücklich. Natürlich war auch sie wie ich hier allerhand systemischen Gefahren ausgesetzt, da die kapitalische Klasse muss aasen. Wer von Nationen redet, hat ohnehin de Klassenkampf verschlafen.
Die Stunde Null impliziert auch einen Neuanfang, einen geistig-moralischen. Zumindest in besagter Stunde der BRD. Den gab es nie, die Nazis waren in der Regierung, im Geheimdienst, bei der Polizei, in der Justiz, im Gesundheitswesen. Auch in der Literatur posaunte man, siehe Gruppe 47 und nun schauen Sie mal nach der faschistischen Vergangenheit einiger. Diese Stunde Null hat es nie gegeben.
Mein Standpunkt war der, dass ein Russe wie Herr Schischkin das Recht hat, über Russlands Probleme zu schreiben ohne dabei gleich auch von den Problemen der USA schreiben zu müssen. Über sie und ihre Äußerungen habe ich hier gar nichts geschrieben (und würde das auch gerne vermeiden).
"liege ich richtig, dass schischkin seit jahrzehnten gar nicht in ru lebt?" H. Heine hat Jahrzehnte nicht in Deutschland gelebt und dennoch sehr Einsichtsvolles über Deutschland zu Papier gebracht – was ist ihr Punkt?
Wer Schischkin mit Heine vergleicht, ist wohl auf historische Relativierung aus. Denn wieder einmal, wird etwas aus dem Kontext gerissen. Äpfel mit Birnen vergleichen Eine Spezialität des Herrn Lasuk- der scheint ja seine Geschichtskenntnisse von der CIA zu haben und bestimmt nicht vom Analyse-Kurs einer historischen oder soziologischen Fakultät.
Der Punkt war, dass Sie und andere hier behaupten, nur bestimmte Leute könnten über bestimmte Dinge schreiben. Wo endet denn die Definitionsgrenze, wer was darf? Bestimmen das Sie? Die Lasuk-Richtlinie. Heine hätte solchen Salbader wie Schischkin gar nicht zu Papier gebracht, deswegen entbietet sich Ihr Vergleich.
Also zunächst: Über Heine haben sie uns damals beim CIA rein gar nichts beigebracht. Das ist alles privat angelesen. Ich dachte jedoch, dass man zwei Schriftsteller, in deren Heimatland man für geschriebene Wörter schon mal staatlicher Verfolgung ausgesetzt wird und die daraufhin in ein Land auswandern, in dem das eher selten passiert und von dort weiter über ihr Heimatland schreiben, durchaus miteinander vergleichen könnte.
Aber da ich mit ihnen ja einen Fachmann aus der historischen und soziologischen Fakultät in meinen Geheimdienstfingern habe – erleuchten sie mich: Welchen wichtigen Kontext unterschlage ich in meinem Vergleich denn?
"Die Repressivität der japanischen Gesellschaft entlädt sich unter anderem in albernen TV-Shows. China braucht größere Ventile. Von daher kein Widerspruch. Und dass Russland in dieser Hinsicht ein Problem hat, ist ja vor aller Augen."
Ich frage mich schon seit Längerem, wie China mit Russland glücklich werden kann. Verträgt sich die Kultur des Anarchischem,der Hang zum Selberregeln, der alle Kollektivierungsmaßnahmen in Russland quer durch seine Geschichte sabotierte und ins Absurde führte, mit dem Disziplinarregime der chineschischen Regierung? Glaub ich eigentlich nicht. Vielleicht lernen die Chinesen was vom russischen Disziplinmangel, was dem Xi nicht so richtig recht wäre.
Die taz kann ich Ihnen auch empfehlen. Insbesondere die Gastautorin Janka Belarus...
Ich ertrage ja schon die deutschen TV-Shows (da schließe ich ausdrücklich auch die Talkshows mit ein) nicht. Da sind mir die in Japan noch unbekannter...
Die "kleine Tradition" haben Chinesen und Russen gemeinsam. Man biegt sich die Regeln yurecht, wenn sie im Wege sind.
Sonst hätte die Obrigkeit ja auch yuviel damit yu tun, Straftaten yu erfinden, als dass sie welche ermitteln könnte.
Deutschland ist die Repression ja auch nicht gerade fremd. Von allen westlichen Staaten ist er möglicherweise der korporatistischste.
Herr Schischkin kann schreiben worüber er will, das ist nicht der Punkt. Die Frage ist doch vielmehr, ob sich seine Einschätzungen & Standpunkte in der russischen Gesellschaft mehrheitlich widerspiegeln. Der Mann lebt immerhin seit über einem Viertel Jahrhundert nicht mehr in der RF.
Heine mag es gelungen sein, auch im Exil die Verhältnisse in Deutschland realistisch wiederzugeben. Das ist allerdings keine Gewährleistung dafür, dass es Herrn Schischkin ebenfalls gelingt. Seine Einstellungen sind zumindest fragwürdig. Wer die RF mit Nazideutschland vergleicht & in Folge Putin mit Hitler gleichsetzt, offenbart keine tiefgreifende Kenntnis sondern repetiert einen Slogan, der in manchen westlichen Kreisen immer stärkeren Beifall findet. Seine Überzeugung, es müsse eine vernichtende militärische Niederlage der RF geben _ das meint er im Grunde mit der ´Stunde Null´ _ sollte aufhorchen lassen.
Noch etwas yum chinesisch-russischen Verhältnis: das vorige Bündnis (Mao-Stalin) yerbrach im Poststalinismus, weil die UdSSR Stalin aus chinesischer Sicht desavouierte, und weil Beijing keine hierarchische Beyiehung mit eigener Juniorrolle hinnehmen wollte.
Deryeit können beide Seiten der Ideologie nachgehen, die ihnen gerade passt, und da es außerdem keine formellen Bündnispflichten gibt, kann Russland auch Indien weiterhin Waffen liefern - troty des chinesisch-indischen Konflikts.
Ich habe gerade nochmal nachgeschaut und nach der Lasuk-Richtlinie haben sie, mahe, jedenfalls das Recht, über alles und jedes zu schreiben. Drucken sie es sich aus und hängen sie es sich über den Schreibtisch.
Heine hätte sie allerdings auch stirnrunzelnd darauf aufmerksam gemacht, dass Definitionen enden, nicht ihre Grenzen, und dass sich mein Vergleich ver- und nicht entbietet. Aber zu ihren und Herrn Schischkins Glück ist der gute Harry ja nicht mehr in der Lage, hier mit dem Rotstift rumzufummeln.
Ich entbiete ihnen mein aufrichtiges Wohlwollen und die besten Wünsche.
Ja, das ist wohl für etliche der Maßstab einer perfekten Welt.
@ mahe
Habe ich auch nur ansatzweise anklingen lassen, dass ich Artikel nicht toleriere oder gelöscht sehen möchte? Opferposen sind unappetitlich, egal von wem sie kommen.
Und Schafvergleiche sind angesichts derer, die sie inflationär benutzen auch eher grenzwertig.
Danke für den wohlgemeinten Hinweis.
Sie können mir vertrauen, dass ich EINES weiß: die Verwendung von Namen und Zitaten eines bestimmten Autors sagt nur in begrenztem Maße etwas über die Geisteshaltung des Kommentierenden.
Das weiß ich schon von mir selbst: meine gelegentlichen Griffe in den - analogen - Zettelkasten sollen nur darüber hinwegtäuschen, dass meine eigenen Gedanken begrenzt sind.
Aber das macht nichts. Eigenständiges Denken ist dennoch mein Hobby, über das bereits ein gewisser Günther Jauch vor etlichen Jahren in Hürth die Stirn gerunzelt hat.
Die FC sehe ich im Übrigen nicht als Äquivivalent zu einer Fakultät, sondern eher als Spielwiese. Ich spiele gerne. Und ich bin - meist - froh, wenn Andere mitspielen.
Wer mir blöd daherkommt, wie Herr Jonas gestern, der wird halt angebollert. Auch das gehört zum Spielen dazu.
Im wirklichen Leben würde ich wahrscheinlich mit jedem der hier Anwesenden einen trinken gehen. Vorausgesetzt, ich würde gesponsort.
Dass ich käuflich bin, hatte ich noch nicht erwähnt. Das soll hiermit nachgeholt werden.
°:°
Der Kontext, in dem Herr Schischkin von ´Stunde Null´ spricht, ist folgender:
|| Hitler-Deutschland gelang der Weg aus dem Teufelskreis der Diktatur. Die Deutschen lernten viel über Vergangenheitsbewältigung und die Aufarbeitung von Schuld und schafften es, eine demokratisch orientierte Gesellschaft aufzubauen. Allerdings basierte die Wiedergeburt ihrer Nation auf einer totalen, vernichtenden militärischen Niederlage. Diese Stunde Null braucht Russland auch. Ein demokratischer Neustart in Russland ist unmöglich, ohne einen Preis zu zahlen und nationale Schuld einzuräumen. ||
Es braucht also eine ´vernichtende militärische Niederlage´ damit die Stunde Null eingeläutet werden kann. Erkenne den Unterschied zu Ihrer Auslegung.
Galetti ist mir ein leuchtendes Vorbild im Alter, sofern da überhaupt noch etwas leuchten kann.
Ich habe ihn erstmals mit 16 gelesen.
"Ich sehe wieder so viele, die nicht da sind" ist von unvergleichlicher Güte. Das soll der Trauerredner auf meiner Beerdigung sagen. Zum Glück wird es kein Pope sein.
Offensichtlich gibt es in den westlichen Staaten eine Enwicklung, die den ursprünglichen liberalen Vorstellungen englischer Staatstheoretiker/Philosophen längst aus dem Ruder gelaufen ist. Denn laut Hobbes wurde ja das
"Gesetz mit keinem anderen Ziel auf der Welt eingeführt, als die natürliche Freiheit der einzelnen Menschen so zu begrenzen, dass sie einander nicht schaden, sondern beistehen und gegen einen gemeinsamen Feind zusammenschließen. (Levithan)" "Willkürfreiheit" ist damit natürlich nicht gemeint, aber allemal die Freiheit, sich bei Onlinebestellungen über Amazon ein gewisses Glück einzukaufen, dass sich dann auch beobachten lässt. 😁
Es macht aber schon (für mich) immer noch einen wesentlichen Unterschied aus, ob man mir ein kollektives Korsett umlegt (Russland) oder sich ein Individualismus innerhalb des Liberalismus zu Formen entwickelt, die den Möglichkeiten der persönlichen Bereicherungen alle Türen geöffnet und die Gesetze daraufhin gestaltet hat. Dann wird mit dem 'Schutz des Eigentums' das unpassende Bild der 'schwäbischen Hausfrau' aufgelegt, um das, was es zu verschleiern gilt, in seinem Unrecht zu belassen. Und falls an diese Verhältnisse nun 'Hand angelegt wird', dem wäre ein Blick nach London empfohlen, wo jemand darauf wartet, in das Land der Gerechtigkeit und Freiheit überführt zu werden. Denn immerhin liegt es auch in den Möglichkeiten, das Ruder wieder umzulegen, also den Markt wieder einzuhegen und den Finanzkapitalismus an die Produktionsverhältnisse zu binden. Es waren schließlich Gesetze, die das erst ermöglicht haben.
Aber falsch kann es wiederum nicht sein, was Michail Schischkin mit seiner "Emanzipation der Russen" bezeichnet, wobei Putin dafür als Sinnbild steht. Und dann gibt es aus dem bisher geschriebenen sicher keinen Grund - kontraproduktiv sogar - wenn als Mittel zum Zweck nun gegenüber Russland ein bloßes Feindbild aufgebaut wird, dem man nur mit Aufrüstung, Sanktionen und Ausgrenzung begegnen kann. Abgesehen davon, dass sich die Welt im Ganzen dem nicht mehr anschließen wird, erzeugt das (hat man es denn immer noch nicht gelernt!) eher ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eben nicht den Effekt, die Staatsführung zu stürzen. Und diejenigen, die es dort anders sehen, verlassen das Land. Was den Effekt zusätzlich verstärkt, da es eher die gut ausgebildeten Intellektuellen sind.
Eines ist aber schon klar, der Bezug auf die Menschenrechte wird vielfach instrumentalisiert, was man allein daran schon erkennen kann, wer denn so vor dem IGH erscheinen muss, bzw. überhaupt staatlich anerkannt wird. Diese Einseitigkeit ist nicht zu übersehen.
Zum Glück kennt die westliche Welt nur Hobbes und nicht Kant...
"Der deutschen Bevölkerung, „die nichts wusste“, zeigte man 1945 Konzentrationslager. Genauso müssen die Menschen in Russland, „die nichts wissen“, zerstörte ukrainische Städte und die Leichen von Kindern gezeigt bekommen."
Mir als Deutschem stößt eine solche Gleichsetzung sauer auf. Und würde sie von einem Deutschen getätigt, würde ich diesem vorwerfen, mit der Gleichsetzung, KZ = kriegszerstörte Stadt, die Schrecken der Shoah relativieren zu wollen (zumal sowas schnell nach hinten losgeht, die Dresdner Nazis reden ja auch gern vom 'Bombenholocaust').
Ich halte mich als Deutschen aber für schlecht geeignet, anderen, ob Russen, Israelis, US-Amerikanern oder Äthiopiern in ihre nationale Selbstreflexion reinzureden. Einige der Parallelen, die Schischkin aufzeigt finde ich auch recht plausibel: z.B Deutschland und Russland als zwei Nationen, in denen Emanzipationsversuche immer wieder in Autoritarismus gemündet haben.
Ich persönlich sehe in Russland momentan aber eher Parallelen zu Frankreich und Großbritannien Mitte des 20. Jahrhunderts: Man war mal Weltmacht, ist es aber nicht mehr. Und bis man das begriffen hat, muss man sich erstmal noch in einigen Kriegen gegen 'unterlegene' Nachbarn oder Kolonialvölkern (Algerien, Indochina, Kenia) das eigene Unvermögen, großmächtig zu agieren, aufzeigen lassen.
In diesem Fall wäre keine vernichtende militärische Niederlage sondern 'nur' ein unrühmlicher Rückzug nach zermürbendem Nichterfolg notwendig, um in der darauf folgenden Katerstimmung die eigene Situation realistisch einzuschätzen. Den Ukrainern, denen in diesem Szenario die Rolle der geschundenen Algerier oder Vietnamesen zukommt, mag das kein großer Trost sein.
>>Hitler-Deutschland gelang der Weg aus dem Teufelskreis der Diktatur. Die Deutschen lernten viel über Vergangenheitsbewältigung und die Aufarbeitung von Schuld und schafften es, eine demokratisch orientierte Gesellschaft aufzubauen. Allerdings basierte die Wiedergeburt ihrer Nation auf einer totalen, vernichtenden militärischen Niederlage. Diese Stunde Null braucht Russland auch. <<
Zu suggerieren, man könne die russischen Bürger mit einer „totalen“ Niederlage zu Demokraten machen, halte ich für gefährlich und vollkommen abwegig.
Und Sie überschätzen „die Deutschen“. Die meisten haben bis zum Schluss für Führer und Vaterland ihren Dienst geleistet. Sie haben sich nach dem Niedergang des „dritten Reiches“ lediglich an die neuen Bedingungen angepasst. Es waren nur wenige, die sich aktiv für eine Demokratie engagierten. Die Alliierten erst haben eine Demokratisierung möglich gemacht.
Waffengewalt und Sanktionen helfen nicht weiter.
Die russischen Bürger haben ein ähnliches Problem wie „wir“ auch. Sie sind nicht informiert, weil wahrheitsgemäße Informationen unerwünscht sind und daher aus dem ’Informationsangebot’ getilgt werden. Bei uns läuft es soft und in Russland per Verbot und Strafandrohung. Propagandistisch wirksame Narrative in fast allen Groß-Medien - hier wie da. Und es funktioniert auch bei uns: Die Mehrheit ist für noch mehr Waffenlieferungen. Und 55% Prozent der Bürger sind laut Umfrage dafür, die Gas- und Öllieferungen aus Russland einzustellen. Beides rational nicht zu begründen.
Es braucht eine gesamteuropäische (inkl. Russland) demokratische Revolution. Vorher sollte aber dafür gesorgt werden, dass alle Menschen in Europa umfassend und wahrheitsgemäß informiert werden und politische Propaganda verboten wird. Die Medien müssten bei Strafandrohung darauf verpflichtet werden. Wenn wir das im Westen vormachen, werden sich die (echten) Demokraten in Russland vielleicht inspirieren lassen.
Ob man Putin mit Hitler gleichsetzen sollte, würde ich angesichts des Holocaust auch eher bezweifeln. Aber zwischen Hitlers völkischem Wahn und dem von Putin gibts halt schon Gemeinsamkeiten. In der Kriegserklärung faselte Putin immerhin von "Entnazifizierung". Was er damit meinte, ließ er durch seine Lakaien mitteilen: De facto die Vernichtung der ukrainischen Geschichte und Kultur. Der Name Ukraine sollte verboten und durch "Malorossiya" ersetzt werden. Angesichts der Lager, die es in den "Volksrepubliken" gibt, kann man erahnen, was er damit meinte. Es gibt schon Parallelen. Auch in der Argumentation der Annexion der Krym, dem Krieg im Donbas und dem jetzigen Angriffskrieg.
Mein persönlicher Favorit nach erstem drüberschauen ist: "Ich bin jetzt aus dem Konzepte gekommen, und da dürft Ihr mich nicht darin stören. " Den gedenke ich in Zukunft noch häufiger zu verwenden – passt auch super als Antwort hier ins Forum.
@ rechte (Meinungs)regler: wenn jemand links ist, wird gefragt, welche Nationalität er hat, wenn rechte Meinungen gepostet werden, spielt das plötzlich wieder gar keine Rolle. Solches Regelwerk ist wohl kaum ernst zu nehmen. Ansonsten spannend, wer hier seit Ukraine Auslauf hat- übrigens auch in anderen Foren, dort aber schon seit Corona- sind wohl vom ISPK oder libmod losgelassen. Intellektuelle sinds aber keine.
selinsky, auch technisch schlechter schauspieler: kitsch, geglättetes setting, hemd oder kaki, smartphone fuchtelnd. Eine gute schauspielerin spielt den bruch immer mit. Er kann weder osteurop schauspielkunst (cechov, meyerhold ua) noch amerikanische (method, meisner etc). Er ist eine werbefigur und will verkaufen.
selinsky, auch technisch schlechter schauspieler: kitsch, geglättetes setting, hemd oder kaki, smartphone fuchtelnd. Eine gute schauspielerin spielt den bruch immer mit. Er kann weder osteurop schauspielkunst (cechov, meyerhold ua) noch amerikanische (method, meisner etc). Er ist eine werbefigur und will verkaufen.
So nebenbei halte ich Sie für rechts, wenn Sie Russlands Angriffskrieg in irgendeiner Form rechtfertigen. Das es sich bei dem Regime in Russland mittlerweile de facto um ein faschistisches Regime handelt, sollte langsam jedem klar sein. Oder wie wurde der Angriffsgrieg noch mal begründet?
Das schischkin hier metapthern nutzt, die er offenbar nur als schlagwort, aber nicht in ihrer historischen komplexheit kennt, macht ihn einfach drittklassig. Sorry: stunde null, nürnberg. Gut das dem selinsky in israel der holocaust-vergleich verboten wurde. und hier der vergleich mit heine- wie dumm muss man dazu sein!!!???
tja, dann kann ich nur empfehlen: gleich dazu schreiben, wie das gemeint ist, was und wie Sie meinen. Offensichtlich ist es eine rechte strategie, dann anderen die opferpose vorzuwerfen. die opferpose haben Sie gerade. indem Sie den missverständigen geben. Bitte zählen Sie Schäfchen- meine Schäfchen und dann erklären Sie "inflationär". Liebe Rechte, es bringt nix, dann in die Fantasie abzuschweifen- hard facts bitte...
Ein jüdischer Historiker aus der Ukraine über Zelenskyj: "Und über Selenskyjs Phänomen. Der Präsident der Ukraine hat den Mut, nicht nur bei seinem Volk zu bleiben, es im Kampf gegen die russische Besatzung zu führen, sondern der westlichen Welt direkte Signale zu geben, was getan werden muss, um demokratische Werte zu bewahren und sie vor Autoritarismus zu schützen. Befreien Sie sich von der trügerischen Heuchelei moderner politischer Eliten."
hätte sich der heine im grabe rumgedreht... bei ihnen ich denke schon, denn eines hatte heine wohl kaum: die nationale karte. aber zettern Sie ruhig. getroffene hunde bellen halt
Was für ein elender Beitrag. Unterschwellig schmalbrüstig auf der Ressentimen- Tastatur der berühmten Schuld zu qatschen und das Agressor Putin Regime verklären.
Nur am Rande, der uk Chef steckt den verkrampften Ahistoriker im Kreml mit der Halbbildung aus nationalistischer Übermotivation in die Tasche. Deshalb muss der Putin an seinem langen Tisch absitzen, um als kleiner Agressor sich mit Größe zu schmücken
[...]
Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.
Das küßte mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum Wie gut es klang)
das Wort: „Ich liebe dich!“
Es war ein Traum.
(letzte Strophe aus 'In der Fremde', 1844)
Heine hatte, so vermute ich zumindest, ein kompliziertes aber nicht feindliches Verhältnis zur deutschen und französischen Nation und eine gesunde Skepsis dem Nationalismus gegenüber. Ich versuche, mich da an ihm zu orientieren.
Auch eine Stella Goldschlag hätte den Sülz nicht klebriger formulieren können...
Ich weiss schon, um Inhalte gehts hier nicht. Daher darf man auch Hitler und Putin vergleichen. Oder jenen geköderten Vergleich, in der Ukraine kämpfe man wie im antifaschistischen Spanien. Oben ist unten, und grün ist blau- die totale Um- und Entwertung der Geschichte. Und Bauernfängerei. Als Literatur empfehle ich hierzu Orwell. Zum aktuellen Kontext. Worum gehts denn eigentlich in Ihrem Vergleich? Dass ein jemand aus dem Ausland über die Heimat schreibt? Und dazu bemühen Sie nun Heine. Und rücken damit Schischkin in eine Heine-Nachfolge. Sie versuchen, Zitate anzueignen, um Ihre Sache besser zu machen, ihr eine unverdiente Aura zu verleihen. Sie missbrauchen Heine, den linken Denker für eine rechte Sache. Und dann kommen Sie und tun simpel- achja man wollte doch nur sagen, dass auch der Heine habe… Sie meinen Schischkin ist wie Heine. Heine kommt aus einer gescheiterten linken Revolution, wurde verfolgt und ist ins Exil. Schischkin hat von sich aus die flatter gemacht. Ein Intellektueller ist er auch nicht, sonst würde er nicht so falsche Vergleiche (übrigens wie Sie) anbringen: wie Stunde Null, Nürnberg. Er will wie Sie sein Scherfchen machen, indem er Geschichte als Propagandaplattform nutzt. Für solch ekelhaftes Vorgehen habe ich nur Verachtung. Im übrigen wenn das rechte Wesen so toll ist, dass an ihm die Welt genesen soll, dann haben Sie so etwas doch nicht nötig, eine gute Sache steht für sich. Aber Sie wollen im Trüben fischen.
Haben Sie den gesamten Artikel gelesen? Nur mal so gefragt...
Parallelen gibt es sicher, es gibt aber, meiner bescheidenen Meinung nach, auch einige Unterschiede. Hitler führte zumindest im Osten einen Vernichtungskrieg, dessen erklärtes Ziel es war, Lebensraum für die eigene Bevölkerung zu gewinnen – also Land nicht nur zu erobern, sondern auch zu entvölkern. Das sehe ich im Ukrainekrieg so nicht. Sicher, Mariuopol ist mittlerweile auch entvölkert, aber eher so, wie Tilly 1631 Magdeburg oder die Deutschen 1915 Ypern entvölkert haben – als Ergebnis, nicht Ziel ihre Krieges.
Von außen betrachtet (und zugegebenermaßen mit begrenztem Wissen über die Zusammenhänge ausgestattet), sieht das alles für mich wie ein Kolonialkrieg aus: Es geht um Einflusssphären, Sicherheitsinteressen und nationalen Stolz, die Befindlichkeiten und Interessen vor Ort werden als absolut irrelevant angesehen (Putin verhandelt mit Biden, nicht mit Selensky) und die eigene Überlegenheit wird als gegeben vorausgesetzt.
Ein interessantes Interview:
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/omer-bartov-die-ukrainischen-nationalhelden-sind-fuer-die-juden-schlaechter-li.219678
Ich hatte die Parallelen eher zwischen 1938 und 1941 verortet. Wobei es Putin meines Erachtens schon um die Vernichtung des ukrainischen Volkes geht. Da setzt er aber scheinbar eher auf Deportation. In diese Richtung geht ja auch die zum Teil zwangsweise Umsiedlung von Ukrainern nach Russland. Anfangs in den "Volksrepubliken", jetzt teilweise aus besetzten Gebieten.
--> Es braucht also eine ´vernichtende militärische Niederlage
--> Es braucht also eine ´vernichtende militärische Niederlage´ <--
sorry, hatte mir gerade beim Versenden schon wieder den Text verschluckt.
Also ja, Schischkin nimmte die deutsche Kapiulation und hier insbesondere die ´vernichtende militärische Niederlage´ als Referenz.
Meiner Meinung ist eine militärische Niederlage alleine kein Kriterium, da fehlt mindestens noch eine Zahlungsunfähigkeit.
Ich weiß allerdings nicht, was Schischkin mit 'vernichtend' meint.
Wie wollen Sie mit jemandem ins Gespräch kommen, wenn Sie ihn gleich fragen, wie dumm man sein muss?
Aber gut. Vielleicht wollen Sie auch kein Gespräch? Sondern nur den Satz loswerden: Alle doof, die nicht meiner Meinung sind.
Dass wir ALLE Fehler machen, ist eine Binse. Aber eine, die stimmt.
tl;dr
Der Brief, den du geschrieben,
Er macht mich gar nicht bang;
Du willst mich nicht mehr lieben,
Aber dein Brief ist lang.
Zwölf Seiten, eng und zierlich!
Ein kleines Manuscript!
Man schreibt nicht so ausführlich
Wenn man den Abschied giebt.
Verzeihung, den konnte ich mir nicht verkneifen. Aber da wir beide ja offensichtlich immerhin in unserer Liebe zu Heine eine Gemeinsamkeit haben, würde ich gerne versuchen, mich aus ihrer Verachtung herauszuarbeiten.
Ich wollte mit meinem Vergleich ursprünglich tatsächlich nur belegen, dass ein Schriftsteller im Exil sehr wohl sinnvolles über seiner Heimat sagen kann. Dass Herr Schischkin so gut schreiben kann wie Heine wollte ich sicher nicht behaupten, denn dazu weiß ich über dessen Oeuvre viel zu wenig. Und wie ich weiter oben mymind schon geantwortet habe, teile ich nicht jeden von Schischkin angestellten Vergleich. Ich glaube, Herr Schischkin macht sich (vielleicht falsche) Gedanken über die russische Gesellschaft, weil deren Situation ihn als Russe bedrückt. Das ist für mich als Außenstehender erstmal ein interessanter Einblick und weder reine Propaganda, noch in Stein gemeißelte Wahrheit.
»Ich persönlich sehe in Russland momentan aber eher Parallelen zu Frankreich und Großbritannien Mitte des 20. Jahrhunderts«
Ja, diese Sicht kann ich nachvollziehen. In jedem Fall ist das grundsätzlich imperiale Denken, nachdem die eigene Kultur als der anderer überlegen und die eigene Hegemonie als eine Art "Geschenk" für die beherrschten Völker betrachtet wird, etwas, was viele Russen mit vielen Briten gemeinsam haben (und was ich heute auch für ein Hindernis für eine friedliche Koexistenz in Freiheit und Unabhängigkeit unter den postsowjetischen Staaten sehe).
»In diesem Fall wäre keine vernichtende militärische Niederlage sondern 'nur' ein unrühmlicher Rückzug nach zermürbendem Nichterfolg notwendig, um in der darauf folgenden Katerstimmung die eigene Situation realistisch einzuschätzen.«
Wenn der denn bald käme, wäre es ja vielleicht doch ein gewisser Trost für die Ukrainer. Allerdings fürchte ich, kommt hier ein weiterer Faktor zum Tragen: anders als Frankreich und GB nach dem 2. Weltkrieg ist Russland heute eine Diktatur mit einem Herrscher, der - wohl nicht zu Unrecht - es sich nicht leisten kann zu scheitern und deshalb vermutlich bis zum bitteren Ende weiter machen wird. Druck aus der Zivilgesellschaft wird ihn nicht dazu bewegen, diesen Krieg einzustellen. Ich wäre froh, wenn ich mich hiermit irrte.
Nicht ganz richtig. Wenn überhaupt, dann waren keine Nazis, sondern Ex-Nazis innerhalb mancher Struturen, das war in der SED auch nicht anders.
Zum Neuaufbau braucht es nun mal Fachkompetenz, dass diese in der Vorperiode deutschlandweit in der NSDAP versammelt war, das musste man -also sofern sie nicht nachweislich 'Täter' waren' - im Einzelfall hinnehmen.
Das haben beide deutsche Staaten so getan und die beiden Schutzmächte gleichermaßen. Auch in den USA und in der UDSSR wurde bekanntes NSDAP- und auch SS-know-how 'integriert'.
Selbst Helmut Kohl schrieb einfühlsame Gedichte (offenbar kein Aprilscherz, über dem Artikel steht 31.03.).
"(und was ich heute auch für ein Hindernis für eine friedliche Koexistenz in Freiheit und Unabhängigkeit unter den postsowjetischen Staaten sehe)"
Ich glaube, diese friedliche Koexistenz ist einer der ganz wichtigen Punkte für die vielbeschworene zukünftige europäische Friedensordnung unter Einbindung Russlands. Wie schafft man es, dass Russland in seinen direkten Nachbarn potentielle Partner auf Augenhöhe und nicht mehr nur loyale oder illoyale Vasallen sieht? Und wie schafft man es, dass die osteuropäischen Staaten in Russland nicht mehr nur einen potentiellen Aggressor sehen?
Im Moment scheinen wir bei dieser Entwicklung auf dem Tiefpunkt angekommen zu sein, aber – Achtung, hier kommt der nächste, vermutlich schiefe, historische Vergleich – das waren Frankreich und Deutschland 1945 auch.
An der Wahrheit, dass man für ein stabiles Osteuropa Russland weiterhin braucht, kommen wir jedenfalls nicht vorbei. An der Wahrheit, dass sie als imperiale Großmacht nicht in Kooperationsstrukturen mit ihren Nachbarn einbindbar sind, kommen die Russen nicht vorbei.
Russland kann sich selbst versorgen ????
Ja, auf niedrigstem Niveau, an Konumgüter ist da aber nicht zu denken.
"»Hochgerüstet der Nordatlantische Pakt / Am Ende stehen wir da: vollkommen nackt«, lautet Kohls – wohl auch selbstkritisches – lyrisches Bekenntnis. An anderer Stelle hat Kohl eine später in anderen Zusammenhängen berühmt gewordene Formulierung vorweggenommen: »Ein Krieg erfordert unzählige Leidende / Was hinten rauskommt, ist das Entscheidende«."
Da wächst Düsseldorfs Harry aber eine gewaltige pfälzer Konkurrenz heran. Wenn das kein Aprilscherz ist, dann können sie das Marbacher Literaturarchiv auch in 'Amt für Knittelverse deutscher Geistes- und Körpergrößen' umbenennen.
»In diesem Fall wäre keine vernichtende militärische Niederlage sondern 'nur' ein unrühmlicher Rückzug nach zermürbendem Nichterfolg notwendig, um in der darauf folgenden Katerstimmung die eigene Situation realistisch einzuschätzen.«
Wenn der denn bald käme, wäre es ja vielleicht doch ein gewisser Trost für die Ukrainer.
... tröstlich für Leute wie Sie vielleicht, was interessiert mich der ideologische Wahn, wenn ich Vater, Mutter, Kind & Hof verliere? Ihre ideologische Blindheit schreit zum Himmel - merken Sie was? Sie schrieben zusammen mit dem berüchtigten Trio Ukrinale das Inferno regelrecht bei und hoffen jetzt, dass dies die Ukrainer nach einer militärischen Niederlage Russlands tröstet? Sie sind nicht ganz bei trost mit verlaub, es wird viele Tränen geben & und noch mehr Zorn gen Moskau transportiert werden. Es wird einen gepushten Revanchismus geben und ein anderer wird zum Feldzug gen Moskau aufrufen! Weil der Krieg den Krieg ernährt und die Ukraine seitens der NATO und Uncle Sam lediglich als ein wesentlicher geostrategischer Streckenposten Richtung Moskau betrachtet wird.
Einzig die Amerikaner & Briten feiern die Opferbereitschaft der Tapfersten, weil selbige schon lange nicht mehr bereit sind, für verlogene Werte einzustehen und das Töten lieber von anderen erledigen lassen!
Wer jetzt schon die Aufarbeitung und Bewertung dieses Krieges beginnt, sollte vorsichtig sein, er nimmt jede Aktion und Reaktion damit gefangen, die dem Frieden doch noch unerwartet Vorschub dienen könnte.
»Sie schrieben zusammen mit dem berüchtigten Trio Ukrinale das Inferno regelrecht bei«
Nein.
Ich kann nun nur für mich selbst schreiben. Ich hielt diesen Krieg lange für wenig wahrscheinlich, habe ihn aber aufgrund der Herrschaftsstrukturen in RU nicht für ausgeschlossen gehalten. Was das mit "herbeischreiben" zu tun haben soll, soll mal erklären, wer will.
Es ist wirklich Ihr Problem, wenn Sie nicht richtig lesen.
"Nicht ganz richtig. Wenn überhaupt, dann waren keine Nazis, sondern Ex-Nazis innerhalb mancher Struturen, das war in der SED auch nicht anders."
Und das meinen Sie ernsthaft?
Die Richter des Volksgerichtshofes mit ihren 5500 Todesurteilen sind nach 45 wo untergekommen?
@ Wilfried Jonas
Der Artikel von Jo Nesbø war zuerst im Auftrag des Guardian übersetzt worden......aber ich will hier nicht Haare spalten, sondern bin durchaus bei Ihnen.
Allerdings sind hier in der community einige Leute unterwegs die mir so gar nicht gefallen wollen, die man aber leider fast überall finden kann. Und solche piesackenden Querschläger und Propagandisten, die sich einer echten Diskussion durch dumm stellen, Finten und Provokationen verweigern kann ich wirklich auf den Tod nicht ab.
Ansonsten gibt es aber genug an echtem Austausch Interessierte um mich hier dann und wann sehen zu lassen. Und ich weiß es zu schätzen, dass Sie und andere solchen ........... argumentativ sauber entgegentreten.
Im Fall von Schischkin von Exil zu reden, ist eventuell etwas übertrieben. Er wurde ganz banal mit "vorgehaltener Pistole" in die Schweiz entführt :)
Er selbst schreibt dazu:
"Und tatsächlich, ich bin aus Liebe in die Schweiz gekommen. Meine Übersetzerin war damals Schweizerin, sie studierte Slawistik in Zürich, lebte dann in St. Petersburg und Moskau. Wir haben geheiratet und in den 1990er Jahren in Moskau gelebt. Es schien, dass dies der richtige Ort war, es war für alle interessant. Wir besuchten Verwandte in der Schweiz. In der Schweiz hat es mir sehr gut gefallen, aber der Gedanke, dort zu leben, erschien mir absolut monströs. Und was tun in diesem langweiligen Land? Worüber sollte ein russischer Autor schreiben, wenn all die Spannungen, die Geschichten in Moskau, in Russland stattfinden. Aber Mann denkt und Frau bestimmt. Als Franziska schwanger wurde, sagte sie: "Genug der russischen Exotik. Mit einem kleinen Kind ist alles anders: Es gibt keine Infrastruktur, kein Geld, keine Großmutter. Wir gehen." So kam es, dass wir im September 1995 in die Schweiz kamen und im Oktober mein Schweizer Kind Konstantin geboren wurde."
.. in diesem spezifischen Punkt ein Staatsversagen, keine Frage, am Gesamtbild ändert das aber nichts.
Gelegentliches Feintuning könnte nichts schaden.
Sowohl was Historie, Staatsformen als auch Begrifflichkeiten angeht, fehlt es doch an Substantiellem. Und Stöckchenwerfen können hier Andere weitaus erfolgreicher. Meine Zähne zeigen mir das.
Dass Putin keine Veranlassung sieht, den Krieg zu beenden, liegt auf der Hand. Die vereinte Front der willfährigen Westdeppen und -tiefflieger (offizieller Sprachgebrauch: Politiker) sei da vor.
Frieden, welch ein garstig Wort.
Ich lebe hier - in Deutschland.
Schön ist's an einem anderen Ort.
(Freistil-Poetry, ausbaufähig)
Ich hatte schon eher mit einem russischen Angriffskrieg gerechnet. Aber ich hatte nicht eine derartig dilettantischen russischen Präsidenten erwartet, der mittlerweile weit von der Realität abgekoppelt zu sein scheint. Was übrigens die These stützt, Putin ist mittlerweile völlig isoliert und beratungsresistent und sieht die Ukrainer selbst als schlecht entwickeltes Kolonialvolk.
Wenn das für Sie nichts am "Gesamtbild" ändert, dann weiß ich wenigsten, wie das Ihrige aussieht. Für eine differenzierteres Gesamtbild brauche ich mich dann wohl nicht zu bemühen.
Das hier vom alten Hildebrandt und vom jungen Priol hilft Ihnen dann sicherlich auch nicht weiter.
https://www.youtube.com/watch?v=nySO4RnGkBM
--> Dass Putin keine Veranlassung sieht, den Krieg zu beenden, liegt auf der Hand. <--
Klingt ja erst mal spannend, bloss fehlt da was. Wo ist der zugehörige Konditionalsatz. Wieso liegt das auf der Hand ?
Weil Russland noch nicht völlig am Ende ist ??
Weil er noch Waffen hat ???
Weil er seinen Job behalten will ??
Weil noch nicht alle Städte in der Ukraine kaputt sind ??
Es gibt viele Gründe, einen Krieg nicht zu beenden.
Es gibt natürlich noch viel mehr Gründe, einen Krieg zu beenden, aber das scheint auf diesen Händen keinen Platz zu finden.
»Und Stöckchenwerfen können hier Andere weitaus erfolgreicher. Meine Zähne zeigen mir das.«
Ich bevorzuge Katzen, deren zivilen Ungehorsam mir generell sympathisch sind ;)
»Die vereinte Front der willfährigen Westdeppen und -tiefflieger «
Da gehe ich sogar mit. Wiewohl ich fürchte, dass sich das ins Detail nicht durchhalten ließe. Aber machen wir meine kurze Antwort an jemand anders nicht größer als notwendig.
Aber ja doch, mir hilft alles, was hilft. Ich sehe die Übernahme von NS-Ärzten bloß in keiner Weise im gleichen Umfang wie bei Juristen, es gab wohl welche, das war aber kein strukturelles Versagen, wie bei den Juristen. Soll auch in der DDR vorgekommen sein ...(allerdings gab dort auch keine solche Sendung ).
Als ob es um die Berufsgruppen ginge. Im Übrigen könnte man durchaus so einige durchgehen. Diplomaten, Polizei, Gehlen, BW, Politik (Fragen Sie mal die FDP.) uswusf. Ist mittlerweile ein bisschenzu langweilig geworden. Die Jugend lernt längst das "korrigierte" Gesamtbild. Ich finde es äußerst tragisch, weil es Folgen haben wird und z.T. längst hat.
Es reicht in den allermeisten Fällen zunächst mal die Tatsachen ins Auge zu fassen. Dann ist immer noch Zeit und Raum, je nach Bedarf und Fähigkeiten, für Relativierung, Verleugnung, Verharmlosung etc.
Links gleich rechts. Ost gleich West. Kennt man ja mittlerweile. Nur stimmt das eben nicht.
Thema war allerdings anderes.
Z.Z. zerstört das gegenwärtige Russland ein ganzes Land, tötet Menschen dieses Landes und hetzt eigene Soldaten in den Tod.
In der Tat, das ist nicht das Thema, von daher ist mir nicht ganz klar, worauf sie hinaus wollen.
Ich kenne Schreiber dieses Forums, die jetzt an Ihrem Satz mit den Katzen bemängeln könnten, dass ihm etwas fehlt.
Nein, ich nicht. Ich registriere das nur.
Und ich bin großer Katzen-Fan. Eine Katze meiner Nachbarn hat mich - ich schreibe gerne davon - zu ihrem Personal erkoren. Das Geschöpf hat einen selten guten Geschmack. :-)
Über Ihren Schlusssatz werde ich noch ein wenig ventilieren.
Es stimmt auch nicht, Bartleby, ich hatte meine Leben lang Katzen und ich versichere ihnen, der zivile Ungehorsam verschwindet auf der Stelle, sobald sie hungrig werden.
Dann sind sie durchgängig korrupt und dann kennen sie weder Bruder noch Schwester .
»Dann sind sie durchgängig korrupt und dann kennen sie weder Bruder noch Schwester .«
Da ist was dran! Aber ist das nicht auch einfach ein Ausdruck von gesundem Pragmatismus?
Denke, ich hatte mich deutlich geäußert. Ausgangsthema hin oder her. Manchmal darf es, wie m.E. auch in diesem Fall, durchaus mäandern.
"Wenn überhaupt, dann waren keine Nazis, sondern Ex-Nazis innerhalb mancher Strukturen, das war in der SED auch nicht anders."
Das war mein Ausgangspunkt. Wieviele Kommunisten waren gleich nochmal in der westdeutschen Regierung und ähnlichen Positionen? Sehen Sie! Ist doch eigentlich ganz einfach zu verstehen.
Teile der alten Linken und der alten Rechten haben sich eh nie an die vielen neuen Staaten gewöhnen können und sind nun erbost, wenn sich das Opfern auch noch gegen den Angriffskrieg wehrt...
.. doch, ist es.
Katzen sind mit Leib und Seele Opportunisten und wollen auch gar nichts anderes sein. Und im Ergebnis leben sie sehr gut damit.
--> Wieviele Kommunisten waren gleich nochmal in der westdeutschen Regierung <--
Natürlich keine, die BRD war auf kapitalistischen Strukturen gebaut, das ist bis heute so. Und da es der großen Mehrheit der Bevölkerung jährlich besser ging, gab es auch nie einen Grund, dies zu hinterfragen.
Darüber hinaus haben 3 RAF-Generationen dafür gesorgt, dass das so auch so bleibt. Die Idee, durch Entführung und Ermordung von Einzelpersonen den Staat so weit in die rechte Ecke zu drängen, dass die Mehrheit in einer Gegenreaktion nach links schwenkt, war absurd in jeder Sekunde.
Von daher, für Marxisten war die BRD sicher kein fruchtbarer Boden, , aber der Dolchstoß für die Linken in der BRD kam von links.
Ein Höllenhund mit Katzen? Wie unglaubwürdig ist denn das?
Da haben Sie wohl etwas falsch verstanden, Genosse Grigorrij.
Mänandern dürfen nur die Selbstgerechten. Für die Anderen ist es ein Sakrileg.
Die Regierungen der BRD waren Kommunistenverseucht. Dank Willy Brandts 'Extremistenerlass' hat sich dies ab den 1970ern wie gewünscht verändert.
Ist dieser Beitrag aus Versehen eine Stunde zu früh rausgerutscht? Fehlprogrammierung?
https://de.wikipedia.org/wiki/Unges%C3%BChnte_Nazijustiz
Und in der SED, in der durchaus nicht nur die oberen Funktionäre oftmals viele Jahre in KZ, Gefängnis oder lebensrettender Emigration gewesen waren, lief diese Art der "Aufklärung" also genauso? Auf die Idee muss man erstmal kommen. Ist soviel Unwissen eigentlich überhaupt erlaubt? Leider wohl schon.
Manchmal, wenns mal wieder dicke kommt, meditiere ich:Die Sonne geht im Osten auf. Die Sonne geht im Osten auf.... Da ist nichts falsch zu verstehen. OOMMM!
Die Politelite welchens Russlands auch immer entscheidet, an wen die Rohstoffe und ob selbst oder an ausländische Investoren vertickt werden, oder wer als Machthaber in welcher Staatsform eingesetzt wird. Z.Z. macht die RF nur einfach KRIEG!
Keine Kommunisten in der BRD-Regierung: Nicht zu vergessen, dass die BRD mit ca. 3 Mill. Ex-DDR'ler (Genscher, Hallervorden, ...) "durchseucht" war und nicht gerade im Kommunismus das Glück der Menschheit sahen. Und schließlich die real existierende DDR, die als abschreckendes Beispiel für den realexistierenden Sozialismus diente.
Ja, NOCH geht sie im Osten auf. Aber wie lange noch?
Und - Ist ohnehin nicht alles
https://de.wikipedia.org/Westlich-von-Santa-Fé?
Um das Planetarische ist mir nicht bange. Aber alles andere?
Ansonsten nix Santa Fe. Tokei-Ihto immer. Der Gute gegen den Bösen. (ab 1:17:00 showdown - mindestens achtmal gesehen) Es sollten eigentlich dringend einige Bleichgesichter aus den Sätteln geschossen werden. Die Dakota machen sicherlich mit.
https://www.youtube.com/watch?v=dzuNi6xjOgI
Da fällt mir gerade noch ein, die wurden ja fast ausgerottet.Das Problem mit den Idolen aber auch immer.
Ihr hattet im Osten auch Western???
Kann man so eigentlich nicht sagen, aber die nun Ostern zu nennen, wäre ja Quatsch. Hier wurden allerdings keine Rothäute aus den Sätteln geschossen. Naja, die Roten hatten es eben meist untereinander nicht so leicht.
Sorry. Ich musste mal wieder meine Abt. Kalauer bedienen.
Das Thema habe ich mit meinem Vater vor gut vierzig Jahren durchgekaut. Er war großer Westernfan. Ich weniger. Auch eine Umbenennung in 'Ostern' hätte da kaum geholfen.
--> Ein Höllenhund mit Katzen? Wie unglaubwürdig ist denn das? <--
Ach Bartleby, sie sind ein Hort ewig gültiger Vorurteile, warum sehen sie nicht einfach mal hin.
Ein Höllenhund hat nichts gegen Katzen, wieso sollte er, sind sie doch freudige und aufrichtige Wesen. Mitunter ein wenig opportunistisch unterwegs, aber wenn man das weiß, kann man damit umgehen.
Die Erzählung, Hunde mögen grundsätzlich keine Katzen ist gleichermaßen alt, wie falsch. Es ist eine Pauschalisierug, ein Vorurteil.
Danke. Endlich ist das Wissen bei mir angekommen.
Dass ich nicht selbst darauf gekommen bin.
Manchmal ist es richtig schön, auf der Seite von Pauschalisierung und Vorurteil zu stehen - vor allem dann, wenn das Urteil aus derart berufenem Munde kommt.
Allerdings wäre ich mit der Proklamierung des ewig Gültigen - gerade in diesen Zeiten - etwas vorsichtiger. Diese Ewigkeit könnte bald zu Ende sein.
Nochmals: danke.
"...Der einzige Weg nach vorn für Russland ist eine lange, schmerzhafte Wiedergeburt..."
Da stellt sich doch sofort die Frage, was da "wiedergeboren" werden soll. Ich schließe mal den Zarismus und die "Sowjetunion" aus - aber was bleibt dann? Eigentlich nur das kurze Jahr um Kerenski, dessen Innen- wie auch Außenpoliktik kaum dem wirklichen Willen der Russen entsprach - und dann noch Gorbatschow bzw. Jelzin. Doch weder der erste noch der zweite sind in Russland heute angesehen, die Zeiten eher als Katstrophe verschrieen. Nawalny? Dieser Mann ist nach seinen vielen wenig demokratischen Aussagen auch kaum ein Anwärter auf eine wirklich demokratische Gestltung Russlands.
Was bleibt also? Eigentlich die Einsicht, dass jede relevante gesellschaftliche (positive) Veränderung viel Zeit braucht. Der Autor des Artikels will ein neues Russland und sieht als Vorbilder vor allem wohl die USA und Deutschland. Als Deutscher sage ich, dass sowohl die US-Amerikaner wie auch wir an dem Problem "wirkliche Demokratie" vorerst gescheitert sind. Wir leben wie so viele Menschen in einer vormundschaftlich verwalteten Demokratie, bei der die Vormünder die "Oligarchen" (um es plastisch auszudrücken) sind und die Verwalter die Regierung stellt. Also so viel anders ist es in Russland heute auch nicht.
"Die Politelite welchens Russlands auch immer entscheidet, an wen die Rohstoffe und ob selbst oder an ausländische Investoren vertickt werden, oder wer als Machthaber in welcher Staatsform eingesetzt wird. Z.Z. macht die RF nur einfach KRIEG!"
Richtig. Die USA machen z.Z. gerade mal Pause im Kriegführen. Aber sie haben auch genug Machthaber entweder neu eingesetzt oder zumindest in ihrem Machtstreben kräftig unterstützt. Sofern man die Unterstützung der Ukraine nicht auch als Kriegsteilnahme sehen will...
>>Nicht ganz richtig. Wenn überhaupt, dann waren keine Nazis, sondern Ex-Nazis innerhalb mancher Struturen, das war in der SED auch nicht anders.<<
Das war in der SED aber sehr viel anders. Du wurden solche Leute nur herangezogen, wenn man keine Alternative in Punkto Fachwissen hatte, sie kamen nicht in entscheidende Positionen und standen immer unter gutet Aufsicht.
guter Aufsicht.
Solange Russland mit seinen Rohstoffen und auszubeutenden Ressourcen über 2 Kontinente hin geopolitisch / geostrategisch nur einen 'fetten Happen' für den kapitalistischen Westen bedeutet, wird es keinen Frieden geben. Und noch ist auch das Reich der Mitte in Lauerstellung...
--> Du wurden solche Leute nur herangezogen, wenn man keine Alternative in Punkto Fachwissen hatte <--
Ja, mag sein. Ich hatte nichts anderes geschrieben, lediglich das NSDAP-Fachleute - sofern nicht eines Verbrechens angeklagt - in BRD, DDR, USA und UDSSR in die laufende Wirtschaft eingebunden wurden.
zu viel schweizer wohlstands Käse ist ungesund .
die scheiz ist so reich weil schon die Nazis ihr hab und gut , gold und silber gut gehütet unterbringen konnten , fragt mal die deutschen industriellen und altadligen . der artikel ist einfach primitiv blöd . könnte von Baerbock sein .
DUMA . 6 Parteien , 450 Sitze , Von ganz Rechts bis ganz Links , da gibt es keinen Zaren ,
der Vorteil den z.B. China und Russland haben ist der , diese Länder werden nicht von irgendwelchen Kinderbuchautoren , versuchte Völkerrechtsstudentin , Bundeskanzkler mit Gedächtnislücken und anderen unerfahrenen Eintagsschei... hausfliegen gelenkt . Da sitzen Männer und Frauhen mit Erfahrung und höchtsten Bildungsstandart in den Regierungen . Jahrelange Führungserfahrungen . Die sind nicht so blöd wie die Deutschen . Die schauen in die Zukunft und haben ihre Demütigungen der Vergangenheit von den alten Mächten nicht vergessen . Und die unzuverlässigkeit der westlichen Welt mit der verlogenen Wertegemeinschaft von 30 Staaten
Was Sie über die Duma zu wissen glauben, entspricht jetzt aber nicht den höchsten Bildungsstandards, oder? Vielleicht vertiefen Sie sich doch einmal in die Frage, was eine demokratische Volksvertretung ausmacht. Und übrigens: Mal schnell ne unbedarfte Meinung auskotzen gehört m. E. nicht zum Zweck des Forums.