Wir und die Bombe

Atomangst Nach dem Kalten Krieg legte sich die Furcht vor Nuklearwaffen. Jetzt nimmt sie wieder zu
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2017

Godzilla ist nichts anderes als die fleischgewordene Bombe. Der erste Film mit dem haarigen Monster, 1954 in Japan von Ishirō Honda gedreht, ist als eine Allegorie auf die Bedrohung durch Atomwaffen zu verstehen. Die nuklearen Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki vom August 1945 hatten nicht nur Japan traumatisiert, sondern die gesamte Welt. Und so prägte die Furcht vor einem Atomschlag in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur die Geisteswissenschaften, sondern auch die Populärkultur – von Stanley Kubricks Kinosatire Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964) über Kurt Vonneguts Bomben-Roman Deadeye Dick (1982) und die Schriften von Günther Anders, dem „Philosophen des Atomzeitalters“, bis zum US-Endzeitdrama The