Zuflucht der kleinen Ewigkeit

Libanon Syrische Flüchtlinge erzählen, wie sich nach Jahren des Exils die alte Heimat immer weiter entfernt und doch ein Ort der Sehnsucht bleibt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2021

Im vergangenen Jahrzehnt sind Millionen Syrer aus ihrem Land geflohen. Die Mehrheit von ihnen – mehr als 3,5 Millionen – fand Aufnahme in der Türkei. Andere verschlug es nach Jordanien, annähernd 850.000 in den Libanon, wo sie in den seltensten Fällen bei Verwandten unterkamen, sondern zumeist in informellen Siedlungen landeten, die zu Refugien der kleinen Ewigkeit wurden. Sie hatten sich damit in einem Aufnahmeland einzurichten, das im Augenblick eine derart schwere Wirtschaftskrise durchläuft, dass die Stromversorgung nur noch für zwei bis drei Stunden am Tag garantiert ist.

Seit es vor zwei Jahren zu ersten Anzeichen für einen unaufhaltsamen ökonomischen Abstieg kam, sind überall im Libanon Formen extremer Armut zu beobachten. Für