Zwei Euro pro Stunde

Griechenland John Milios, der Syriza-Wirtschaftsexperte, will eine humanitäre Politik bei der EU durchsetzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2015

Bei John Milios klingelt zurzeit häufig das Telefon. Banker, Investoren und Journalisten – alle sind neugierig, was der in Deutschland ausgebildete Professor als Chefökonom von Syriza denkt. Er hat das Wirtschaftskonzept der Linksallianz geprägt. Jetzt sitzt er in seinem Athener Lieblingsbistro, nippt an einer Tasse grünem Tee und räumt offen ein, sein Programm sei tiefgreifend und radikal. „Ich bin Marxist wie die meisten bei Syriza und damit konfrontiert, dass ein neoliberales Narrativ versucht, alternatives Denken in Wirtschaft und Gesellschaft als Sakrileg zu denunzieren.“

Mit dem Athens College besuchte Milios einst die renommierteste Privatschule Griechenlands und machte in der gleichen Klasse wie der frühere PASOK-Premier Giorgos Papand