Misstrauen überall

Überwachung Kritiker behaupten, Journalisten können nicht entscheiden, was die Sicherheit gefährdet. Doch die Bilanz der Presse ist besser als die von Politik oder den Geheimdiensten
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Blick auf den Sitz des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 (Military Intelligence, Abteilung 6) in London
Blick auf den Sitz des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 (Military Intelligence, Abteilung 6) in London

Foto: Dan Kitwood/ AFP/ Getty Images

In den vergangenen Tage haben zwei britische Tageszeitungen – die Times und die Mail – behauptet, der Guardian hätte das Geheimdienst-Material von Edward Snowden nicht veröffentlichen sollen, weil Journalisten nicht beurteilen könnten, was die nationale Sicherheit gefährdet.

Ignorieren Sie bitte für einen Augenblick die irritierende Tatsache, dass Journalisten hier ihren eigenen Wert schmälern. Und vergessen Sie auch kurz einmal die Frage, warum zwei miteinander konkurrierende Zeitungen eine Exklusivberichterstattung des Guardian kritisieren und lassen Sie sich auf die Diskussion ein. Wer sollte in so einem Fall entscheiden?

Die offizielle Antwort lautet, wir sollten einfach den Sicherheitsbehörden selbst vertrauen. Ich habe die vergangenen 35 J