Der Juwelier und der Junkie

Griechenland Ein schwuler Athener Künstler wird vor laufenden Kameras getötet. Selbstjustiz oder Hass? Der Fall entzweit das Land
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2018
Sie fühlten sich schon so sicher: Trauernde vor dem griechischen Parlament
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Foto: Louisa Gouliamak/Afp/Getty Images, Zkostopoulos/Facebook (unten)

Die Bilder der Überwachungskamera sind brutal. Zacharias Kostopoulos schwankt in den Verkaufsraum eines leeren Juwelierladens. Die Alarmanlage springt an und er wird im Geschäft eingeschlossen. Desorientiert und verwirrt greift er nach einem Feuerlöscher, versucht erst die Glastür, dann die Fensterscheibe einzuschlagen. Als er durch das zersplitterte Fenster fliehen will, beginnt der zurückgekehrte Ladenbesitzer, nach ihm zu treten. Er trifft ihn am Kopf. Ein zweiter Mann kommt hinzu. Beide treten nach ihm, bis Kostopoulos auf der Straße vor dem Laden liegen bleibt.

Auf den ersten Blick ist das ein Fall von Selbstjustiz. In Griechenland wird derzeit darüber gestritten, ob der Tod von Zacharias „Zak“ Kostopoulos auch ein Verbrechen aus Hass gewe