Armuts- und Reichtumsbericht

Bundesregierung Die Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung deuten auf eine sich verfestigende Armut hin. Zudem herrscht eine Teuerungsrate vor, die zuletzt auf 7,6 Prozent anstieg. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg der Inflation.

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Der sechste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wurde vom Kabinett verabschiedet. Dabei ist die wichtigste Erkenntnis, dass es immer schwieriger wird, aus der Armut herauszufinden. Nicht erst seit der Corona-Pandemie verfestigt sich die Armut. Der Bericht legt offen, dass Menschen, die von 2008 bis 2012 arm waren, im Zeitraum zwischen 2013 und 2017 zu 70 Prozent immer noch arm waren. Die ökonomische Polarisierung ist ein weiterer Befund, da die Anteile von den mittleren Einkommensgruppen weniger werden. Dafür jedoch wächst die Zahl der Menschen, die sehr wenig oder sehr viel verdienen. Zudem sind ebenfalls die Vermögen sehr ungleich verteilt – im Vergleich zu den Einkommen ist dieses sogar noch ungleicher. Erst in zwei oder drei Jahren werden zahlreiche Auswirkungen der Corona-Pandemie abschätzbar sein.

Inflation in Deutschland

Graue Theorie oder bittere Realität? Wenn es um die Inflation geht, scheiden sich die Geister. Während Ökonomen und Politiker die positiven Aspekte betonen, droht für Verbraucher eine massive Kaufkraftabschwächung. Nicht nur das Sparvermögen schmilzt dahin, auch steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln machen immer mehr Menschen zu schaffen. Und wer viele Jahre in die Altersvorsorge gespart hat, sieht nun das eigene Vermögen zerrinnen.

Wir haben kürzlich im Artikel über die Ungleichheit beschrieben, wie unterschiedlich Vermögen verteilt sind. Es ist deshalb jetzt beherztes Handeln aller erforderlich, um weitere Verschiebungen zu verhindern.

Höhe der Inflation in Deutschland

Historisch betrachtet, ist die Inflation in Deutschland ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Durchschnittlich lag die Inflationsrate bei knapp unter 2 %. Allerdings gibt es auch immer wieder Zeiten, in denen die Inflation etwas höher lag. Im Moment liegt sie bei 7,6 % und damit beim höchsten Stand seit über 30 Jahren.

Das ist dramatisch. Innerhalb von nur 5 Jahren verliert Vermögen so 38% Kaufkraft. Wer seine Rente im Blick hat und womöglich noch 20 Jahre arbeiten muss, bekommt es mit der Angst zu tun. Das hart ersparte Vermögen, die Altersvorsorge oder das Eigenkapital für die geplante Eigentumswohnung schmelzen dahin, wie ein Eis in der Sonne. Doch weshalb ist die Inflation aktuell derart hoch?

Ursachen der Inflation in Deutschland?

#1 Geldmenge

Die Hauptursache der Inflation in Deutschland ist die Geldmenge. Wenn zu viel Geld im Umlauf ist, steigt die Inflation. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist für die Geldpolitik in Europa zuständig und versucht, die Geldmenge so zu regulieren, dass eine moderate Inflation von etwa 2 % pro Jahr erreicht wird. Traditionell gelingt es, über höhere Zinsen, das Geld dem Markt zu entziehen und so die Inflation zu bremsen. Auf Grund der hohen Verschuldung der südlichen EU Länder, ist eine Zinserhöhung jedoch nicht durchsetzbar, weil Italien, Spanien, Griechenland und Portugal auf Grund der hohen Staatsverschuldung sonst in die Zahlungsunfähigkeit getrieben würden.

Das Problem der Inflation in Deutschland ist also mitunter ein Problem der EZB. Die EZB hat in den letzten Jahren versucht, die Euro-Krise durch lockere Geldpolitik zu bekämpfen. Krisen jeglicher Art wurden mit mit gedrucktem Geld bezahlt. Die Konsequenz: der Euro ist heute so schwach, wie seit 20 Jahren nicht mehr. Seit dem Höchststand im Juli 2008 hat der Euro mehr als 60% Kaufkraft verloren. Das ist fatal, wenn Rohstoffe aus Drittländern eingekauft werden müssen. Ob Rohöl, Gas, Lebensmittel oder Waren und Rohstoffe für die Industrie - mit einem derart schwachen Euro verteuert sich der Import drastisch. Und schlägt sich in entsprechend höheren Preisen nieder.

#2 Krieg

Der Ukraine Krieg hat weitere Auswirkungen auf die Inflation in Deutschland. Durch die steigenden Preise für Rohstoffe und den Anstieg der Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen, steigt auch die Inflation in Deutschland. Die Verbraucherpreise sind allein im August um 0,4 Prozent gestiegen. Das ist insofern beachtlich, da im August wenig geheizt wird. Die Analysten der Commerzbank erwarten, dass die Inflation in Deutschland in den kommenden Monaten weiter steigen wird. Die Teuerung wird zusätzlich angeheizt durch eine Mangelsituation bei wichtigen Lebensmitteln wie Weizen. Backwaren haben sich seit Ausbruch des Krieges um 20% verteuert. Sie sind damit überproportional teuer geworden.

#2 Preisspirale

Höhere Preise, höhere Mieten und höhere Energiekosten treffen uns alle. Der Ruf nach höheren Gehältern wird lauter und die jüngsten Tarifverhandlungen bestätigen es. 8% mehr Gehalt. "Die Konjunktur braucht steigende Einkommen und stabilen Konsum. Die Arbeitgeber müssen dafür jetzt ihren Beitrag leisten", so der Vorstand der Gewerkschaft. Es profitieren 3,8 Millionen Mitglieder. Doch höhere Einkommen haben Preissteigerungen zur Folge. Diese wiederum führen zu höheren Gehaltsforderungen. Eine Preisspirale beginnt, wie Sie in der fortschreitenden Inflation typisch ist.

Lösungswege

Um eine Preisspirale und weiteres Anheizen der Inflation zu verhindern, ist die Bundesregierung gefragt. Der Staat muss jetzt die Steuerlast der Bürger reduzieren, damit die Teuerung ausgeglichen wird. Bei einer Inflationsrate von 7,6% muss die Abgabenlast entsprechend um 7,6% gesenkt werden. Die Kaufkraft bleibt für den Bürger also identisch. Der Vorteil: steigende Lohnforderungen bleiben aus und somit wird die Preisspirale durchbrochen.

Bei einem Spitzensteuersatz von 45% in Deutschland und der zweithöchsten Abgabenbelastung weltweit, ist der Spielraum für Steuersenkungen sehr wohl vorhanden. Unter den OECD Staaten schröpft lediglich Belgien mit 51,5% die Steuerzahler noch stärker als Deutschland (49% Gesamtbelastung). Zum Vergleich:

  • Belgien: 51,5%</li>
  • Deutschland: 49%</li>
  • Griechenland: 40,1%</li>
  • Spanien: 39,3%</li>
  • Niederlande: 36,4%</li>
  • Polen: 34,8</li>
  • Japan: 32,7%</li>
  • Großbritannien: 30,8%</li>
  • Australien: 28,4%</li>
  • USA: 28,3%</li>
  • Schweiz: 22,1%</li>

Quelle: Statista Anteil von Steuer- und Sozialabgaben an den Gesamtarbeitskosten, gemessen für Singlehaushalt

Welche Folgen hat Inflation für Verbraucher?

Die EZB versucht nun, die Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen, indem sie die Zinsen erhöht. Dies wird jedoch nicht einfach sein und es besteht die Gefahr, dass die Inflation weiter steigt. Zudem verschärfen steigende Zinsen die Probleme am ohnehin angespannten Wohnungsmarkt. Um Ihr Vermögen zu schützen, sollten Sie daher in Sachwerte investieren, die von der Inflation profitieren. Aktien und Edelmetalle sind beispielsweise gute Anlagen, um Ihr Vermögen vor der Inflation zu schützen, denn beide Anlageklassen verkörpern reale Werte.

Tipps zum Schutz vor der Geldentwertung

1. Sparen Sie in Edelmetallen

Eine der besten Möglichkeiten, Ihr Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen, ist es, einen Teil Ihres Ersparten in Edelmetallen anzulegen. Gold und Silber haben seit Jahrhunderten ihren Wert bewahrt und sind daher eine ideale Möglichkeit, Ihr Geld vor Inflation zu schützen. Historisch betrachtet schlitterten alle Währungen der Welt irgendwann in den Staatsbankrott. Gold und Silber hingegen hatten stets einen Wert und waren - trotz Schwankungen - nie wertlos.

Was viele nicht wissen: seit 2015 ist das Edelmetall Osmium für Privatanleger erhältlich. Osmium ist das seltenste aller Edelmetalle. Es ist 1500 mal seltener als Gold, jedoch nur 40 mal so teuer. Dies dürfte sich jedoch bald ändern, denn das Edelmetall hat entscheidende Vorteile gegenüber Gold: Sicherheit, einfacher Werttransport, geringe Schwankung und hervorragende Eigenschaften als Wertspeicher. Es fällt außerdem nicht in den Einflussbereich des Vermögensregisters. Weitere Infos zu Osmium.

2. Kaufen Sie Immobilien

Immobilien sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, Ihr Geld vor der Geldentwertung zu schützen. Im Gegensatz zu Papiergeld können Immobilien nicht so leicht entwertet werden und bieten daher einen soliden Schutz vor der Inflation. Wer sich den Kauf einer Immobilie nicht leisten kann, hat die Möglichkeit in Immobilienfonds zu investieren. Bereits ab tausend Euro gehört Ihnen ein Anteil an einem Immobilienprojekt. Sie erhalten Ausschüttungen und Erträge und sichern Ihr Vermögen so wirksam ab.

3. Investieren Sie in Sachwerte

Sachwerte wie Rohstoffe, Edelmetalle, Kunstgegenstände, Firmenanteile oder Immobilien sind ideal, um Ihr Vermögen vor Inflation zu schützen. Denn im Gegensatz zu Papiergeld können Sachwerte nicht so leicht entwertet werden. Investieren Sie daher einen Teil Ihres Ersparten in Sachwerte, um vor der Geldentwertung geschützt zu sein. Bei Kunst, Uhren und Schmuck ist Erfahrung gefragt. Ziehen Sie deshalb zur Sicherheit einen unabhängigen Sachverständigen zu Rate.

Diese Sachwerte schützen vor Inflation

Die Inflation in Deutschland nimmt zu. Die Lebenshaltungskosten steigen und es wird immer schwieriger, sein Vermögen zu erhalten. Sachwerte sind eine gute Geldanlage, weil sie reale Werte darstellen. Bei Oldtimern, Antiquitäten und Kunstgegenständen ist tiefgreifende Marktkenntnis erforderlich.

Unternehmensanteile stellen ebenfalls einen Schutz vor Inflation dar. Hier kommen natürlich in erster Linie Aktien in Betracht. Aktuell befindet sich die Börse in einer Konsolidierungsphase. Märkte können bei weiterhin trüben Wirtschaftsaussichten einbrechen und zu starken Verlusten führen. Wichtig ist daher eine möglichst breite Streuung. Verschiedene Branchen aus verschiedenen geografischen Regionen der Welt, geführt in verschiedenen Währungen. Vorsicht vor synthetischen Finanzprodukten, welche einen Basiswert lediglich replizieren (häufig bei ETF's der Fall).

Die Investition in Immobilien ist eine sinnvolle Entscheidung, denn Betongold ist ein Sachwert, der nicht an die Währung gebunden ist und daher von Inflation unbeeinflusst bleibt. Wenn Ihnen eine Immobilie zu teuer ist, können Sie bereits ab tausend Euro in Immobilienfonds und Immobilienprojekte investieren.

Edelmetalle sind das Must-have zu Inflationszeiten. Gold, Silber, Platin, Osmium sind die Klassiker. Achten Sie auch hier auf Streuung. Gold und Silber können Sie leichter verkaufen, während Platin und Osmium mittelfristig höhere Chancen versprechen. Wenn Sie noch keine Edelmetalle besitzen, können Sie sich vorab auf den gängigen Plattformen wie https://edelmetall-experte.com/ informieren.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Thilo S. Pape

Ich grüße euch aus dem beschaulichen Brunnthal (bei München), schreibe enthusiastisch seit 6 Jahren auf meinem Blog über Politik, Kultur und Reisen..

Thilo S. Pape

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