Veränderung der Gesellschaft durch Corona

Studie Wie denkt die Bevölkerung von den Maßnahmen?

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Bei den Menschen gibt es noch eine hohe Akzeptanz für die Anordnungen zur Bekämpfung des Corona-Virus. Dies zeigten auch durchgeführte Studien. Daher ergab auch etwa eine Umfrage des ARD-Deutschlandtrends, dass insgesamt 59 Prozent aller Befragten die angeordneten Maßnahmen für richtig halten. Lediglich elf Prozent empfanden laut der Umfrage diese übertrieben. Die jüngeren Erwachsenen gaben gemäß einer YouGov-Studie 68 Prozent an, die derzeit vorgeschriebenen Vorkehrungen für uneingeschränkt notwendig zu halten.

Zugleich ist auch das Verständnis für die Demos gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gering. Auch eine Umfrage des Forsa-Instituts zeigte hierbei, dass über 90 Prozent alle Befragten derartige Demonstrationen ablehnen.

Verstärkt Corona die soziale Ungleichheit?

Der Zusammenhalt der Gesellschaft in Deutschland hat sich seit der Corona-Krise als standhaft erwiesen und ist schon in den ersten Monaten nach Ausbruch der Krise auch noch gewachsen. Dies geht aus einer Studie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt im Jahre 2020 der Bertelsmann Stiftung hervor. Gleichzeitig macht diese Ausnahmesituation auch die sozialen Unterschiede sichtbarer und verstärkt die Fragen verschiedener Bevölkerungsgruppen.

Die Studie verdeutlicht, dass es gesellschaftliche Gruppen gibt, welche den Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft als geringer empfinden. In jener Gruppe sind Menschen mit geringfügiger formaler Bildung, einem niedrigen ökonomischen Status sowie auch mit Migrationshintergrund zahlreicher vertreten. Genauso finden sich hierunter auch beispielsweise viele Menschen, welche alleinerziehend sind oder auch allein leben. Menschen, welche eine geringe Gemeinsamkeit erleben, haben zudem auch eine größere Zukunftsangst.

Auswirkungen des Kontaktverbots

Ein Team aus Forschern der Universität Mannheim hatte in den Monaten von März bis Juni 2020 in einer entsprechenden Corona-Studie die Folgen der Beschränkungen vor allem durch das Kontaktverbot erforscht und Zahlen herausgegeben, wie sich die Einschränkungen in der ersten Phase der Krise auf den Alltag aller Menschen auswirkten.

Zudem zeigt diese Studie, dass die Häufigkeit, in welcher sich Menschen mit Verwandten und Freunden treffen, bis Ostern erheblich gesunken war. In der Osterwoche nahm daher die Zahl der sozialen Begegnungen hingegen wieder zu. Die Akzeptanz der Verbote für Veranstaltungen lag im Juni bei 73 Prozent und die Schließung öffentlicher Institutionen wie Schulen und Kitas befürworteten lediglich noch 27 Prozent der Menschen und die Schließungen der Grenzen begrüßten 35 Prozent. Im Mai lag die Quote noch bei 77 Prozent. Gestiegen sind demgegenüber die Telefonate pro Kopf sowie die durchschnittliche Zeit pro Tag Internetnutzung. Dementsprechend haben unterschiedliche kommerzielle Onlinesparen einen deutlichen Aufschwung erlebt, vor allem sind da Konzerne wie Amazon oder die gesamte Onlineglücksspielbranche zu nennen. Der Anteil der Menschen, die den Schaden für die Wirtschaft in Deutschland höher abschätzen als den Nutzen der gesellschaftlichen Maßnahmen, nahm im Zeitraum der Befragung erheblich zu und stieg auf 50 Prozent an.

An Maskenpflicht gewöhnt

79 Prozent der Menschen haben sich mittlerweile an das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen sowie an das Halten des Abstands gewöhnt. Dies betätigen auch die Ergebnisse einer Umfrage des ARD-Morgenmagazins.

Dass die meisten Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln Mund und Nase bedeckt halten müssen, ergaben auch Beobachtungen der Deutschen Bahn. Die Maskenverweigerer bildeten daher nur einen geringen Teil aller Fahrgäste. Da sich nur Einzelne weigerten oder furchtlos mit der Pflicht umgehen, wird im Land Baden-Württemberg eine Einhaltung der Maskenpflicht im Nahverkehr systematisch überwacht.

Maskenverweigerer in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen vor dem Hintergrund der ansteigenden Corona-Infektionszahlen in allen Bundesländern mit stärkeren Zwangsmaßnahmen rechnen. Es werden Bußgelder eingeführt oder die bestehenden Strafen erhöht. Im Land Baden-Württemberg liegt der Bußgeldrahmen im Bereich von 25 bis 250 Euro.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Thilo S. Pape

Ich grüße euch aus dem beschaulichen Brunnthal (bei München), schreibe enthusiastisch seit 6 Jahren auf meinem Blog über Politik, Kultur und Reisen..

Thilo S. Pape

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