„Das betrifft nicht nur Muslime“

Antisemitismus Der Pädagoge Burak Yilmaz organisiert für muslimische Jugendliche Fahrten in das Vernichtungslager Auschwitz. Im Interview erklärt er, wieso das so wichtig ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2021

In Duisburg ist Burak Yilmaz aufgewachsen, dort hat er in einem Jugendzentrum gearbeitet – und Antisemitismus erlebt. In Reaktion darauf startete er Fahrten nach Auschwitz mit muslimischen Teenagern. In diesem Herbst ist sein Buch Ehrensache. Kämpfen gegen Judenhass erschienen.

der Freitag: Herr Yilmaz, ist Antisemitismus unter jungen Muslimen besonders stark verbreitet?

Burak Yilmaz: Antisemitismus gibt es natürlich auch unter Muslimen. Vor allem die sozialen Medien haben dabei in den vergangenen Jahren eine große Rolle gespielt. Wie weit er verbreitet ist, dazu gibt es keine genauen Daten, doch in der beruflichen Praxis begegnet er mir häufig. Auf der anderen Seite wächst innerhalb der muslimischen Community das Engagement gegen Antisemitismus. Viele haben be