Nur 951 Kriegsdienstverweigerer: Das Problem mit der ausgesetzten Wehrpflicht

Bundeswehr Olaf Scholz hat verweigert, Robert Habeck auch. Aber für die junge Generation fehlt jede Statistik. Offiziell anerkannte Kriegsdienstverweigerer gibt es jedenfalls kaum noch. Und die Wehrpflicht ist nur ausgesetzt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2023
Was soll daraus werden?
Was soll daraus werden?

Foto: Espen Eichhöfer/Ostkreuz

Reißerisch kamen diese Schlagzeilen daher: Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer hat sich verfünffacht! So meldeten es Nachrichtenportale kurz nach dem Jahreswechsel. Doch hinter den Überschriften verbirgt sich ein Anstieg auf niedrigstem Niveau, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt. 201 deutsche Männer hatten 2021 verweigert. 2022 waren es dann, vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, 951. Klingt das nicht lächerlich wenig?

Der Grund für diese geringe Zahl ist die Berechnungsmethode. Denn die amtliche Statistik berücksichtigt nur noch Angehörige der Bundeswehr sowie Reservisten. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 zählt sie ausschließlich verweigernde Berufssoldaten, die sich freiwillig zur Armee gemeldet haben. Millionen and