Das Projekt „Wundkanal“

Vorfilm Der Dokumentarfilmer Thomas Heise über die Zusammenarbeit mit Thomas Harlan, Drehbuchkürzung im Ostberliner Devisenhotel und abzubrechende Dreharbeiten in Ungarn
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Kennen gelernt hatte ich Thomas Harlan bei Heiner Müller in Berlin-Lichtenberg. Müller vermittelte mich, ihm bei der Überarbeitung eines unglaublichen, ins Unendliche wuchernden Drehbuchs zu helfen. Harlan mietete im Devisenhotel Metropol (heute Maritim) am Bahnhof Friedrichstraße ein Zimmer. Jeden Morgen ging ich dorthin zur Arbeit und setzte mich nach dem Frühstück an die rote IBM-Kugelkopfschreibmaschine, strich das Buch ein, montierte ineinander, verwarf, ergänzte. Dann stopfte Thomas, was ich gestrichen hatte, wieder hinein. Es war in Ordnung. Der Zimmerkellner kam mit Kaffee und outete sich als Fan von Franz-Josef Strauß.

Im Spätherbst 1982 war nach wenigen Proben und ein paar chaotischen Drehtagen in den Katakomben unterhalb des herausgeri