Adom Getachews „Die Welt nach den Imperien“: Wie Inklusion Ungleichheit schuf

Antikolonialer Kampf Die äthiopisch-amerikanische Politologin Adom Getachew zeichnet in „Die Welt nach den Imperien“ Aufstieg und Niedergang der postkolonialen Selbstbestimmung nach. Ein ausgesprochen lehrreiches Buch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2023
Die Studie der äthiopisch-amerikanischen Politologin Adom Getachew ist wegweisend
Die Studie der äthiopisch-amerikanischen Politologin Adom Getachew ist wegweisend

Foto: Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag

Ironisch kommentierte W. E. B. Du Bois 1945 den Gründungsvertrag der Vereinten Nationen: „Wir haben Deutschland zwar besiegt, aber nicht seine Ideen. Wir glauben immer noch an die Vorherrschaft der Weißen, halten die Negroes unter der Knute und erzählen Lügen von Demokratie, wenn wir die imperiale Kontrolle über 750 Millionen Menschen in den Kolonien meinen.“ Der Schwarze Soziologe und Historiker war einer der Vordenker der antikolonialen Bewegung, der die äthiopisch-amerikanische Politologin Adom Getachew in ihrem Buch Die Welt nach den Imperien nachgeht. Ihre wegweisende Studie widmet sich den (hierzulande kaum gelesenen) antikolonialen Aktivist:innen in Afrika und der Karibik, die sich für die Befreiung der ehemaligen Kolonien einsetzten un