„Überleben“ von Tsitsi Dangarembga: Ein Schlachtfeld

Literatur Klasse, Hautfarbe, Gender: Darüber schreibt Tsitsi Dangarembga, die Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels 2021
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2021
Frau in Khartoum, der Hauptstadt der Republik Sudan
Frau in Khartoum, der Hauptstadt der Republik Sudan

Foto: Ozan Kose/AFP/Getty Images

Plötzlich taucht auf dem Markt eine Frau auf, die alle Blicke auf sich zieht. Sie will zum Bus, in dem Tambu schon am Fenster sitzt. Aber beim Aufspringen verliert sie den Halt, stürzt auf die Straße. Und ihr hinterher eine Meute, die mit sexistischen Sprüchen und gierigen Händen brutal über die Frau herfällt. Mittendrin die „strahlende Antiheldin“, die schadenfroh mit der Menge lacht, weil das Opfer, mit dem sie unter einem Dach wohnt, den jüngeren und schöneren Körper hat.

Diese erschütternde Szene gehört zu den ersten Eindrücken, die man in Tsitsi Dangarembgas Roman Überleben bekommt. Es ist der dritte Teil einer Trilogie, in der die 1959 geborene Simbabwerin die Situation von Frauen und Mädchen in ein