Behzad Karim Khani: Der Pflichtverteidiger erhebt seine Stimme

Porträt Behzad Karim Khani schrieb den Erfolgsroman „Hund Wolf Schakal“ über die „Verlorenen“ von Berlin-Neukölln. Jetzt, da er eine Stimme hat, erhebt er sie für das Milieu seiner Kindheit – etwa nach Silvester
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2023
Auf seinem Pullover steht „Habibi“ – Liebling
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Foto: Max Zerrahn für der Freitag

Deutschland bleibe wohl das einzige Land der Welt, sagt der Berliner Schriftsteller und ehemalige Bar-Betreiber Behzad Karim Khani an einem grauen Januartag in einem kleinen Café im Bezirk Mitte, „in dem ‚Du bist Gast hier‘ eine Drohung ist“. Seit Wochen tobt eine absurde Debatte um Gewaltexzesse von angeblich migrantischen Jugendlichen an Silvester, in der sich auch Khani zu Wort gemeldet hat. Er verfasste einen saftigen Kommentar, in dem er Deutschland als Land beschreibt, „das die Schuld immer bei den Anderen sucht“. Und das trotz Nazihintergrund, grassierendem Antisemitismus, „faschistischen Chats der Polizei“, dem NSU-Debakel, Tausenden rechtsextremen Gewalttaten und, und, und. „Das alles rechtfertigt nichts“, heißt