„Lasst uns Frauen in Ruhe“

Interview Marjane Satrapi will keine Comics mehr zeichnen. Sie sucht andere Herausforderungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2021
„Lasst uns Frauen in Ruhe“

Foto: Mike Marsland/Getty Images

Wie kaum ein anderer Comic eroberte Marjane Satrapis Persepolis die Welt. In dem Millionen-Bestseller und der späteren Kinoadaption erzählte die in Frankreich lebende Iranerin von ihrer Kindheit und Jugend zur Zeit der Mullahs. Zum 20-jährigen Jubiläum des Comics spricht sie über ihren damaligen Erfolg, die Kraft der Gefühlsmaschine Kino und die Bevormundung von Frauen.

der Freitag: Frau Satrapi, was hat Sie damals dazu bewogen, den Comic zu machen?

Marjane Satrapi: Als ich Mitte der Neunziger nach Frankreich kam, wussten die Leute natürlich nichts von mir und meiner Jugend in Österreich. Es herrschte auch viel Unwissen über den Iran. Also erzählte ich immer und immer wieder meine Geschichte. Irgendwann sagte ich mir: Marjane, vielleicht soll