Statt Muckefuck

Schickeria Jörg Fauser hat in „Kant“ Licht, Schatten und Dekor, Granteln und Mosern perfekt abgestimmt – der Autor ist schon lange mehr als ein Geheimtipp
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2021
Jörg Fauser war ein Rebell, für den der Literaturzirkus der alten Bundesrepublik keinen Platz hatte
Jörg Fauser war ein Rebell, für den der Literaturzirkus der alten Bundesrepublik keinen Platz hatte

Foto: Imago/Teutopress

Als der Schriftsteller und Übersetzer Rolf Dieter Brinkmann 1975 posthum den Petrarca-Preis verliehen bekam, klagte ein damals kaum bekannter deutscher Autor: „Auch ist das letzten Endes nur ein Zeichen dafür, dass man bei uns noch mehr als anderswo auf der Hut sein muss vor den Kulturverwertern, diesen Schakalen der total medialisierten Welt (…). Nicht mal sterben kann man, ohne Angst zu haben, verschaukelt und verscheißert zu werden.“

Der Verfasser dieser Zeilen war Jörg Fauser, ein manischer Vielschreiber, dessen Romane, Reportagen und (Kriminal)Geschichten meist am Ende der sozialen Hierarchie angesiedelt sind. Säufer, Prostituierte und Dealer, Spieler, Gelegenheitsganoven und Schichtarbeiter bewohnen seine Bücher. „Wenn Literatur ni