Ostdeutschland auf Augenhöhe? Erst wenn Westdeutsche „neokoloniale Attitüde“ ablegen

Identität „Der Osten“: Immer nur die Fremden? In ihren Büchern fordern die Autor:innen Dirk Oschmann und Juliane Stückrad einen neuen Blick des Westens auf den Osten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2023
Hier blüht inzwischen ein Preußenschloss mit kirchlichem Kreuz auf der Kuppel: Abriss des Palasts der Republik, 2008
Hier blüht inzwischen ein Preußenschloss mit kirchlichem Kreuz auf der Kuppel: Abriss des Palasts der Republik, 2008

Foto: Steffen Roth/Agentur Focus

Die Perspektive von DDR-Bürger:innen auf den Einheitsprozess, der auf die Friedliche Revolution im Herbst 1989 folgte, war keineswegs allzu optimistisch: „In vielem sind wir unwissend. Wir wissen nicht, wie es sich tatsächlich in einer ‚anderen‘ Gesellschaft leben lässt. Aber auch ich möchte nicht einfach übernommen werden.“ „Wir sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange (...).“ „Nichts, was hier existierte, darf bestehen bleiben. Alles wird systematisch vernichtet und dann ‚viel besser‘ wieder aufgebaut.“ „Was jetzt kommt, für die meisten hier, wird nur durchzustehen sein mit viel Verstand und möglichst wenig Gefühl.“

Wer immer noch denkt, die „Ossis“ hätten das