Lob der Sommerpause

Theater Was bleibt am Ende dieser irren Spielzeit? Unser Kritiker geht baden, eiskalt, und plaudert mit Kollegen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2018

Die letzte Aktion des Kritikers am Ende der Spielzeit: ein Sprung ins kalte Wasser. Aber auch das ist irgendwie Theater, bestimmt sogar immersiv, wie das neue Zauberwort von der Kunst-Eintauch-Erfahrung lautet. Denn das morgendliche Frühschwimmen in der Nordsee wird beim kleinen, aber ausgesprochen feinen Ravnedans-Festival im norwegischen Kristiansand von der Choreografin Ida Gud angeleitet. Das heißt, auf ihr Kommando springen rund 30 Leute vom Festivalteam und ein paar Kollegen von der kritisch kommentierenden Zunft ins Meer.

Die zurückliegende Spielzeit war, auf den Betrieb als solchen geschaut, eine Abfolge von kalten Duschen und heißen Debatten. Sie begann mit der spektakulären, aber auch sinnlosen Besetzung von Chris Dercons Volksbühne, wobei sich hinter