Wuttke fordert Trance

Theater In René Polleschs „Melissa kriegt alles“ dominiert das gestörte Zusammenspiel zwischen Publikum und Bühne
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2020

Die Kinos, die Ausstellungen und, ja, auch die Theater können ihr Publikum fast nur noch online kanalisieren. Das ist ungewohnt und vielen lästig. Aber noch etwas anderes zeigt sich in diesen Tagen. Trotz der langen Pause sind die Angebote durchaus keine Selbstläufer. Die Verabredung mit dem Publikum wird neu getroffen. Und nirgendwo sonst als im Theater ist diese spezielle Beziehung gleich auch Gegenstand der ganzen Veranstaltung. Live und unmittelbar.

Da konnte René Pollesch mit seiner Spielzeiteröffnung am Deutschen Theater besonderer Aufmerksamkeit sicher sein. Denn in seinem Theater werden dessen Grundlagen nicht nur mitreflektiert, sondern oft auch Gegenstand des Sprech-Handelns der Schauspieler selbst. Zwar hatte der künftige Intendant der Berliner Volks