Einsam und traurig

Helden Thomas Bernhard und Lermontow-Spuren einer entfernten Verwandtschaft
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Im Vorwort zur zweiten Auflage seines bekanntesten Werks, Ein Held unserer Zeit, beklagt sich Michail Jurjewitsch Lermontow: "Unser Publikum gleicht dem Provinzler, der aus der Unterhaltung zweier Diplomaten einander feindlich gesinnter Höfe die Überzeugung gewinnt, dass sie der gegenseitigen zärtlichsten Freundschaft zuliebe ihre Regierung betrügen." Und er mokiert sich über jene Leser, die sehr feinsinnig bewiesen, "der Verfasser habe sich und seine Bekannten porträtiert..."

Thomas Bernhard, der am 9. Februar dieses Mozart-Jubeljahres, wäre er nicht bereits seit 17 Jahren tot, seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte, war mit dem hier angesprochenen Problem vertraut. Ein Leben lang hat man ihn mit seinen Figuren verwechselt, ihn für deren Ansichten