Ironie und Tradition

Trauriges Ende eines Unternehmens Ibsen, Tschechow und die Mundharmonika - Das Theater der Welt gibt sich in Stuttgart ein Stelldichein
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Lastkähne schippern durch den Stuttgarter Hafen. Darauf stehen bunt gekleidete Frauen und Männer, die hüpfen und die Arme hoch reißen, als hätten sie die allzu lang versäumte amerikanische Tradition der cheer leader in Deutschland zu etablieren. Es sind die Sängerinnen und Sänger von Chören, die im Rahmen des Theaters der Welt ein Hafenkonzert mit Namen Singing River geben.

Musikalisch ist, was sie bieten, armselig. Das macht nichts. Man hört sie eh nur wenige Minuten im Vorbeifahren: der Einzug des Zappens in die Theaterkunst. Singing River ist ein Spektakel, mehr nicht. Aber es scheint von allem, was in dreieinhalb Wochen zu sehen, hören, erfahren war, das größte Entzücken ausgelöst zu haben. Das Event verdrän