Prada oder Armani

Wachtumsbranche In seinem Buch über "Glanz und Elend der Konsumkultur" gibt sich Robert Misik als Herkules der Konsumkritik, räumt aber nur einen längst gereinigten Miststall auf
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Offen gestanden: ich habe Vorurteile, wenn im ersten Satz eines Buchs von "bezaubernden Kindergeschichten" die Rede ist. Ich sehe affektierte Damen der besseren Gesellschaft beim Kaffeeklatsch vor mir, und was immer man über diese denken mag - ich will keine Bücher von ihnen lesen.

Stolpere ich bei diesem ersten Satz über die Sprache, so verstimmt mich am Anfang des zweiten Absatzes der apodiktische Ton: "In einem gewissen Sinne sind alle Dinge heute Dinge, die aussehen wie irgendwelche anderen Dinge." Das ist doch Nonsens. Eine Parkbank sieht aus wie eine Parkbank, und eine Briefwaage sieht aus wie eine Briefwaage. Sie repräsentieren keineswegs Bedeutung, auch nicht "in einem gewissen Sinne". Es ist das Geschwätz des Autors, das hier Bedeutung suggeriert, wo nur fe