Wegmusizieren

DA KANN MAN GUT LUSTIG SEIN Sommerliche Impressionen im Salzburgischen
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Die sogenannte Hohe Kunst wird in diesen Sommern von dieser Stadt und ihren Einwohnern für nichts anderes als ihre gemeinen Geschäftszwecke mißbraucht, die Festspiele werden aufgezogen, um den Morast dieser Stadt für Monate zuzudecken.« So kennzeichnet Thomas Bernhard nur wenig übertrieben im ersten Teil seiner Autobiographie die Stadt, in der er aufgewachsen ist. Und die hat sich auch nach Karajans Tod nicht grundsätzlich gewandelt.

Die vielen Kompromisse haben den Großteil von Gérard Mortiers einstigen Ankündigungen zu Rhetorik erstarren lassen. An der demokratiefeindlichen Struktur, am elitären Erscheinungsbild der Salzburger Festspiele, an ihrem Mißbrauch für »gemeine Geschäftszwecke« hat Mortier kaum etwas