Auf Friedensmission: Christopher Blattmans „Warum wir Kriege führen“

Sachbuch Der renommierte Konfliktforscher präsentiert in seinem Buch „Warum wir Kriege führen und wie wir sie beenden können“ Vorschläge zur Lösung von Krise und Konflikt. Nicht alle sind empirisch belegt, dafür aber originell und diskussionswürdig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2023
Ein Problem: Blauhelm-Kontingente der UN stellen oft nur arme Staaten, um so Einnahmen zu generieren
Ein Problem: Blauhelm-Kontingente der UN stellen oft nur arme Staaten, um so Einnahmen zu generieren

Foto: Rene Burri/Magnum Photos/Agentur Focus

Im Sommer 1932 wandte sich Albert Einstein mit einer drängenden Frage an Sigmund Freud: „Gibt es einen Weg“, heißt es in seinem Brief, „die Menschheit vom Verhängnis des Krieges zu befreien?“ Eine Patentlösung haben sie damals ebenso wenig gefunden wie Generationen von klugen Köpfen vor und nach ihnen. Was den Gedanken nahelegt, dass es den einen allgemeingültigen Schlüssel zum Frieden nicht gibt.

Für den Wirtschafts- und Politikwissenschaftler Christopher Blattman ist dieser ernüchternde Befund jedoch schon deshalb kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, weil Menschengruppen es in der Regel schaffen, ihre Konflikte ohne Gewalt zu bewältigen. Ist das Kind jedoch erst mal in den Brunnen gefallen, so legt er in seine