Bringt die Verhältnisse zum Tanzen

Replik Herfried Münkler beschrieb im Spiegel das Ende der parlamentarischen Demokratie als absehbar. Der Kultursoziologe Thomas Wagner will sich damit nicht so einfach abfinden
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Auch wenn es düster aussieht: Ein bisschen kämpfen sollte man schon
Auch wenn es düster aussieht: Ein bisschen kämpfen sollte man schon

Illustration: Otto

Wer um eine Sache kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Das mag ein Gemeinplatz sein, aber je mehr auf dem Spiel steht, desto wichtiger ist es, diesen Satz zu beherzigen. Die parlamentarische Demokratie ist zweifellos eine zivilisatorische Errungenschaft. Umso erstaunlicher, dass immer mehr Autoren aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft diese Staatsform als nicht mehr realitätstauglich ad acta zu legen bereit sind.

Nachdem Arno Widman vor einem Jahr in der Frankfurter Rundschau noch eher vage von einem gerade stattfindenden Systemwechsel schrieb, der „neue Balancen von Volksbeteiligung, von Wirtschaftsmacht und Herrschaft“ hervorbringen werde, orakelten Dirk Pilz und Friederike Schröter bald darauf in der Berliner Zeitung, dass die