Tomahawk und Revolution

TIPI Auch das Indianer-Hobby in der DDR stand in der langen Tradition des politischen Indianerspiels
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Mitten in ostdeutschen Landen tragen erwachsene Männer und Frauen indianische Trachten, üben sich im Büffeltanz und schlagen die Trommel. Was auf den ersten Blick wie eine infantile, aber harmlose Freizeitbeschäftigung aussieht, setzt einen Zweig demokratischer Volkskultur fort, der bisher nur selten kulturhistorisch beleuchtet wurde: das politische Indianerspiel. Höchste Zeit also, dass sich der 1974 geborene Architekt Friedrich von Borries und der 1977 geborene Historiker Jens-Uwe Fischer zusammenfanden, um einen Essay über das Western-Hobby in der DDR zu schreiben.

Ihr Versuch, die Verhältnisse im postsozialistischen Ostdeutschland am Beispiel der Indianistik-Szene besser zu verstehen, setzt in den Anfangsjahren der DDR an. 1956 gründeten Kriegshe