Crime Watch No. 85

Kolumne Selten lagen Glanz und Elend des Kriminalromans in einem Buch so nahe beieinander wie in Ein allzu schönes Mädchen von Matthias Altenburg alias Jan ...
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Selten lagen Glanz und Elend des Kriminalromans in einem Buch so nahe beieinander wie in Ein allzu schönes Mädchen von Matthias Altenburg alias Jan Seghers. Der Roman hebt an wie eine Dorfidylle des 19. Jahrhunderts. In einem elsässischen Dorf taucht eine schöne Unbekannte auf und nistet sich bei einer älteren Frau ein. Niemand weiß, wer sie ist und woher sie kommt. Sie weiß es vermutlich selbst nicht. Als die alte Frau eines natürlichen Todes stirbt, verschwindet auch das Mädchen wieder, nicht ohne auf die Dorfbewohner einen tiefen Eindruck gemacht zu haben. Sprachlich inszeniert ist dieser prolog-artige Einstieg nach den Maßgaben der Prosa der ländlichen Realisten des 19. Jahrhunderts - und auch das Dekor, in dem die alte Frau "Rahm