Crime Watch No. 90

Kolumne Der Serial-Killer-Roman ist schon ein putziges Genre: Erst gab es ihn mit immer mehr Blut und Modder bei James Ellroy, dann mit mehr Ästhetizismus ...
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Der Serial-Killer-Roman ist schon ein putziges Genre: Erst gab es ihn mit immer mehr Blut und Modder bei James Ellroy, dann mit mehr Ästhetizismus bei Thomas Harris, dann mit noch mehr Serial-Killern bei Mo Hayder, und jetzt gibt es ihn mit Magie bei Michael Gruber.

Wendekreis der Nacht heisst die bis dato avancierteste Form dieser beinahe schon olympischen Disziplin. Gruber lässt in Miami einen besonders üblen Ritualmörder umgehen, der im bürgerlichen Leben Schriftsteller ist. Schwarz, verheiratet mit einer weißen Anthropologin, und in Afrika zum Zauberer geworden. Er muss, um möglichst viele böse Energie zu sammeln, schwangere Frauen umbringen, das ungeborene Kind aus ihnen herausschneiden und Teile davon verzehren. Seine Gattin, selbst bei einem si