Immer und überall

Deutungshoheit Amstetten - oder warum aus Kontingenz Sinn werden soll. Kleine Attacke gegen ein paar allzu abgedrehte Schleifen der Kultursemiotik
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Der Axtmörder stört. Er fällt aus dem Rahmen. In Wien hat er Frau und Kinder erschlagen, in der österreichischen Provinz an zwei verschiedenen Orten Eltern und Schwiegereltern. Dann hat er sich am Suizid versucht, ist daran gescheitert und hat sich der Polizei gestellt. Sein Motiv ist seltsam, aber irgendwie plausibel: Er habe geliehenes Geld verspekuliert und seiner Familie mittels Ausrottung die Schande erspart, mit einem Betrüger verwandt zu sein.

Das alles hätte so auf gar keinen Fall passieren dürfen, denn der Axtmörder ist Österreicher und für österreichische Mörder, Unholde und Monster gelten bestimmte Regeln. Sie sind nämlich, wenn sie schon Gräueltaten begehen müssen, angehalten, diese Taten auslegungsreleva