Timo Stukenberg

Der Hinweis darauf, wer die Schutzwürdigkeit von Informationen bewertet, ist berechtigt. Es gibt allerdings gesetzliche Regeln, die vorschreiben, was veröffentlicht werden darf - und was nicht. Diese Regeln müssen bereits heute bei jeder Statistik, Studie und auch bei jedem Medienbericht berücksichtigt werden.
Außerdem glaube ich nicht, dass der Staat seinen Bürgern mehr Offenheit abverlangen darf. Ich sehe in der Verwaltung erst einmal großen Aufholbedarf, was Transparenz anbelangt.
Heißt das, Sie wählen am Sonntag die Piratenpartei? Oder ist das auch keine Option für Transparenz?
Zur Spendenbereitschaft der deutschen Regierung hier eine interessante Übersicht. Reicht das im Vergleich aus?
Du meinst, die Bundestagswahl hat uns dermaßen eingeschläfert, dass wir gar nicht mehr auf die Straße gehen können?
Hallo CE, danke für den Hinweis. Wir haben die Links aktualisiert. Jetzt müsste es klappen. VG, Timo Stukenberg
Letzteres kann ich gut nachvollziehen. Das Thema ist ziemlich komplex.
Meinst Du, die Angst vor Terroranschlägen überwiegt immer noch so stark in der Bevölkerung? Gemessen an der Bedrohung, die anscheinend durch Terroristen ausgeht, ist Deutschland bislang glimpflich davon gekommen. Sind also die Bilder aus New York, Madrid, London immer noch so präsent, dass man lieber eine umfassende Überwachung in Kauf nimmt?
Das Thema wird so schnell nicht verschwinden. Da gebe ich Dir Recht. Aber dazu muss es für die Wähler wahrscheinlich ein wenig greifbarer werden.
Ich nehme an, dass demnächst deutsche Unternehmen auf eine abhörsichere deutsche Informations-Infrastruktur bestehen werden. Die Bedrohung durch Industriespionage wird durch den NSA-Skandal mindestens der Wirtschaft wesentlich präsenter. Und die versteht es in der Regel ihren Interessen Nachdruck zu verleihen. Zum Glück gehören deutsche Mittelständler zum klassischen Wählerklientel der Regierungsparteien - und nicht amerikanische Multikonzerne.
Liegt das daran, dass die Bedrohung durch die NSA zu abstrakt ist? Ganz im Gegensatz zu prekärer Beschäftigung, die mittlerweile sogar FDP und CDU mit einem Mindestlohn bekämpfen wollen.
"Ist Nichtwählen eine brauchbare Antwort auf den gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft?"
Das ist eine interessante Frage, aber doch ziemlich weit gefasst. Was meinst Du denn mit dem gegenwärtigen Zustand? Ich fürchte, den definiert jeder anders. Denkst Du da an etwas Spezielles?
Den Gedanken finde ich auch nicht abwegig. Ich befürchte auch, dass wir zumindest anfänglich in eine Neiddebatte rutschen würden. Aber: Es geht bei Open Government nicht um den gläsernen Bürger, sondern um eine gläserne Verwaltung. Ein Apparat, der aus Steuermitteln finanziert wird, aber sich vor seinen Geldgebern nicht rechtfertigt, ist nicht hinnehmbar.
Schützenswürdige Informationen sind dabei solche, deren Bekanntgabe Unternehmen schaden (obwohl sich diese moralisch und gesetzlich einwandfrei verhalten) oder in das Recht auf Privatsphäre eingreifen.