Denkmal aus grobem Stein

Belarus vor der Präsidentenwahl Muss das Land der letzten Kolchosen wirklich "befreit" werden?
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Den Osten, heißt es, soll man mit dem Zug bereisen, damit man seine Weite spürt. Eben noch sind wir durch Polen gefahren. Jetzt stehen die schneebedeckten Birken hinter dem Zugfenster in Weißrussland. Alles, was wir darüber wissen, teilt sich uns über Gedrucktes mit. Wir lesen, während die Eisenräder auf den Gleisen singen, vom letzten Land, das sich weigert, die Kolchosen zu privatisieren. Die Menschen werden in dem Glauben gehalten, die Kolchosen seien gut für sie. Sie lieben ihren Diktator Alexander Lukaschenko, weil sie von der Welt nichts wissen - weil sie unser Gedrucktes nicht lesen dürfen. Von den Wäldern hinter dem Zugfenster steht darin nichts. Sie verschwinden hinter den Berichten, die Texte lenken den Blick ab. Ihre Botschaften