Für die Ewigkeit

ALLTAG An der Gigantomanie des Hitler-Seebades Prora scheitern alle Tourismuskonzepte. Einige ehemalige NVA-Mitarbeiter inspiriert die Steinwüste zu Kunst
Exklusiv für Abonnent:innen

Prora auf Rügen ist ein 950-Seelendorf. Und doch verfügt der Ort über zwei Bahnhöfe. Prora und Prora Ost. Wir sind in Prora Ost angekommen. Der einzige Fahrgast, der mit uns ausgestiegen ist, klärt uns auf: Das Zentrum liegt fast eine Stunde Fußmarsch von hier entfernt. Er weist uns die Richtung, es sei nicht zu verfehlen. Immer geradeaus führt der Weg über gesprungene Betonplatten. Rechter Hand erstreckt sich ein einziger grauverputzter Bau - verlassen, so weit das Auge reicht. Unwillkürlich beschleunigt sich der Schritt, aber solange man auch geht, das Bild ändert sich nicht: sechs Geschosse, graue Fassade, immer die gleichen Fensterreihen. Als wäre hier ein Irrer am Werk gewesen. Hin und wieder sind Schilder angebracht wie "Dön