Vom Sinn und Unsinn von Unwörtern

Sprache. „Volksverräter“ ist Unwort des Jahres. Wieso nicht ein anderes? Was ist Ihr Unwort des Jahres 2016?

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Das Unwort des Jahres 2016 lautet „Volksverräter“. Der Begriff sei ein typisches Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten, sagte die Jury-Sprecherin Nina Janich in Darmstadt. „Als Vorwurf gegenüber Politikern ist das Wort in einer Weise undifferenziert und diffamierend, dass ein solcher Sprachgebrauch das ernsthafte Gespräch und damit die für Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft abwürgt“, erklärte die Sprachwissenschaftlerin. Der Jury gehören namhafte Sprachwissenschaftler und Politiker (dieses Mal Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)) an. Seit 1991 gibt es das Unwort des Jahres.

Hier alternative Vorschläge:

1. Gefährder (Islamisten und andere Extremisten, die wohl etwas im Schilde führen und eine Gefahr darstellen. Sie dürfen aber nicht in Präventivhaft genommen werden - leider).

2 a. Packing (Fußball) ist eine Methode in der Analyse von Fußballspielen. Sie zeigt auf, wie viele Spieler von einem Langpass überspielt werden/wurden. Jérôme Boateng ist bspw. ein "Top-Packer" (zusehen gewesen bei der EM in Frankreich)! Früher sagte man noch Langball, Flanke oder "Kick und Rush" dazu. So ein neudeutscher Quatsch!

2 b. Nafri (bekannt, beliebt und benötigt: Dazu muss nichts mehr gesagt werden! Oder @Polizei Köln?)

3. Postfaktisch (Dieser Begriff ist das Wort des Jahres und hinlänglich bekannt).

Wie ist Ihr Unwort des vergangenen Jahres?

Der Autor ist Journalist bei der größten Regionalzeitung Deutschlands.

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