Man kann ja bloß raten oder eben verächtlich daherreden, warum es mit „Aufstehen“, der linken Sammlungsbewegung, die Sahra Wagenknecht im September vergangenen Jahres prominent aus der Taufe gehoben hatte, dann am Ende doch nicht so richtig was geworden ist – oder, um es vorläufiger zu sagen, warum es in den letzten Monaten nach einem doch irgendwie verheißungsvollen Beginn immer ruhiger geworden war um dieses „Aufstehen“. Binnen weniger Tage, das sollte man nicht vergessen, hatten sich da rund 100.000 Interessierte auf der Homepage der Bewegung registriert und damit zumindest vages Interesse bekundet.
Als Vorbild galten Kampagnen wie „The People for Bernie Sanders“ oder „La France Insoumise“ des französischen Sozialisten Jean-Luc Mélenchon – die bestimmenden Themen waren auch hier soziale Gerechtigkeit, ökologische Wende und Friedenspolitik. Mittlerweile sollen es gar 170.000 registrierte „Unterstützer“ sein, aber irgendwie war von dem Ziel, urlinke Themen wieder massiv in den Diskurs pumpen zu können, bald nicht mehr viel übrig geblieben.
Die Kritiker der ersten Stunde überraschte das Abebben des Engagements nur wenig oder sie freuten sich heimlich darüber, den Hoffnungsfrohen hingegen schwand bald jede Zuversicht – und diejenigen, die vor allem Sahra Wagenknecht schon immer für eine Gefahr, mindestens aber für eine Blenderin gehalten hatten, erhielten endlich Satisfaktion. Überdies hatten ganz andere Ereignisse, die instantanen Proteste der „Gilets Jaunes“, letztlich jedes verbliebene Interesse an „Aufstehen“ erstickt.
Bei den französischen Nachbarn brauchte es für die Artikulierung von Missstand nicht die Gründung eines recht undurchsichtig organisierten „eingetragenen Trägervereins“, sondern dort zog man sich eine Warnweste an und ging mit der entsprechenden Wucht auf die Straße. Das Einzige, was man über „Aufstehen“ zuletzt mitbekam, waren die immer verbissener geführten Streitereien der Unterstützer, die fragten, wie es nun weitergehen und wie man sich denn organisieren und das System zum Umstürzen bringen würde.
Trägheit des Trägervereins
Selbst der friedliebende Gregor Gysi erklärte die Bewegung öffentlich für „politisch tot“, was dann einen Brandbrief gegen seine Person zur Folge hatte, der mittlerweile auf der Startseite von „Aufstehen“ einzusehen ist. Da heißt es: „Wir haben (…) noch die Kraft, zu demonstrieren, auch wenn Herr Gysi so was keine Chance gibt. Uns wundert es nicht, dass Herr Gysi die unteren Schichten, die sich bei AUFSTEHEN gesammelt haben, nicht unterstützt. Herr Gysi gehört eben auch zur deutschen Mittelschicht, ähnlich wie Herr Merz, die die Unterschicht nicht unterstützen.“
Um aber noch einmal zu retten, was noch zu retten ist, vor allem aber gegen jede Wahrscheinlichkeit der Aufmerksamkeitsökonomie, sollte am vergangenen Wochenende mit einer Veranstaltung in Dortmund noch einmal frischer Wind in die Segel kommen. Gründungsmitglied Marco Bülow – Teil des irgendwie auch nicht ganz nachvollziehbaren „vorläufigen Vorstands“–, der im November letzten Jahres wegen der „Visions- und Haltungslosigkeit“ seiner Partei die SPD verlassen hatte und seither fraktionslos im Bundestag sitzt, hatte zu einem „Aktionscampus“ geladen.
Aufgerufen dazu waren überhaupt zum ersten Mal Vertreter und Gesandte der Basisgruppen aus dem ganzen Bundesgebiet. Nicht nur sollten sich jetzt, ein halbes Jahr nach Gründung, die Menschen tatsächlich mal kennenlernen, auch hatte man die Notwendigkeit erkannt, als Bewegung aktiv zu werden – in der Pressemitteilung hieß es, dass mit dem heutigen Tag die Vernetzung beginnen und ein neuer Hashtag gestartet werden würde. Nach dem Vorbild des durch den Freitag initiierten #unten sollte fortan in den sozialen Medien darüber diskutiert werden, was #Würdeist.
Eingeladen zur Mittagszeit hatten Bülow und seine Mitstreiter in das etwas seltsam, aber einladend klingende BierCaféWest, einen groben, unprätentiösen Versammlungsort im Hinterhof einer Arbeiterwohlfahrt-Zentrale am Rande der Dortmunder Innenstadt. Man muss sich diesen Ort als das maximal Andere vorstellen, so maximal anders, wie die Lebenswelten von, sagen wir mal, Fließbandarbeitern und Hauptstadtjournalisten ausfallen dürften.
Nicht zuletzt diese unausgesprochene Barrierefreiheit des BierCaféWest hatte dafür gesorgt, dass tatsächlich viele Vertreter der Basisgruppen gekommen waren – es war laut und voll, mit Filzstift auf Kreppband hatten sich die Teilnehmer ihre Vornamen auf die Kleidung geklebt, um auch die Hürden des Kennenlernens niedrig zu halten. Auf einem Informationszettel, der auf den 150 Holzstühlen auslag, war der bisherige Unmut über den Zustand der Bewegung noch einmal in mindestens Arial 14 festgehalten: „Es ist eine unverzeihliche Belastung für ,Aufstehen‘ “, stand dort zu lesen, „dass zumindest einige von denen, die Führungsaufgaben für sich reklamiert haben, in weiten Teilen nicht nur versagt haben, sondern die Basis sogar aktiv oder durch Untätigkeit boykottieren.“
Auf dem Zettel außerdem eine saubere Liste der gröbsten Fehler, die vor allem auf Versäumnisse seitens des Trägervereins verwiesen – auf diesen Verein, dessen Mitglied Sahra Wagenknecht offiziell nicht ist, ist hier niemand gut zu sprechen. Viel ist da die Rede von Missgeschicken, unangekündigten Gruppen-Schließungen bei Facebook, nicht herausgegebenen E-Mail-Adressen, vergessenen Mailings, ausbleibenden Mobilisierungen, verschlampten Homepage-Aktualisierungen. Das Problem besteht anscheinend in der Trägheit des Trägervereins.
Um dieser Trägheit etwas entgegenzusetzen, um der Bewegung neuen, vor allem basisdemokratischen Schwung mitzugeben, waren sie also gekommen, mehrheitlich Männer und Frauen zwischen 40 und 60, manche mit BVB-Mützchen, einige in neongelben, mit „Aufstehen“-Logo beflockten Westen, ein paar gar schon in Faschingskostümen – jeder für sich aber unübersehbar hochmotiviert und von dem Willen getrieben, dem Unmut Luft zu machen, gleichsam hier und jetzt endlich mit irgendwas anzufangen.
Warum man so ein Treffen indes „Campus“ nennen muss, bleibt fraglich – die allermeisten Teilnehmer hier haben ja eher nie eine Universität besucht und dürften, was zu begrüßen ist, auch kein Studium der Geisteswissenschaften abgeschlossen haben. Dafür aber ist hier, anders als in jedem Germanistik-Proseminar, eine grenzenlose Mitmachbereitschaft zu bestaunen, ein Engagement, eine Leidenschaft und eine Lust zur aktiven Teilnahme, die nur vital und wahrhaftig zu nennen ist.
Keine Netzwerker, nirgends
Der Liedermacher Prinz Chaos II alias Florian Ernst Kirner trug auf seiner Laute gleich zu Beginn ein selbst gedichtetes Klassenkampflied vor – gemeinsam mit Konstantin Wecker veröffentlichte Kirner 2013 den Aufruf zur Revolte, kämpfte zuletzt im Hambacher Forst und unterstützte „Aufstehen“ von Beginn an. Hier sang er zur Einstimmung ein Lied über die Abgehängten, die sich nun zum gemeinsamen Kampf versammeln: „Ob dich Finanzierungslücken oder Abstiegsängste drücken / Nur zusammen wird es geh’n.“ Und: „Wir sind viele, sind Millionen / D’rum wird unser Kampf sich lohnen / Nur zusammen wird es geh’n.“ In seiner anschließenden Ansprache antwortet er auf die Frage, wie denn eine Systemveränderung möglich sei: „Können wir zentralistisch eine bessere Welt bauen? Ey, Leute, forget it!“ Applaus!
Dann trat Marco Bülow ans Mikrofon –Ausstrahlung und Erscheinung schwankten zwischen unerschöpflichem Kampfgeist und ihm in den Leib eingeschriebener Resignation: „Liebe Aufständische“, richtete er das Wort an diesen bunten Haufen im Publikum, nun müsse man sich die Themenhoheit zurückholen, „Aufstehen“ zu einer basisdemokratischen Mitmachkampagne machen, die Menschen seien nicht politik-, sondern nur parteienmüde.
Immer wieder großer Applaus, dann Erregung im Publikum, der eine wollte dies, der andere jenes wissen. Angst, öffentlich frei zu sprechen, hatte hier niemand. Jochen, um die 60 und mit schräg auf dem Haupt sitzender BVB-Mütze, stand auf und wandte sich ans Publikum – „Aufstehen“ müsse uns Menschen zu Wort kommen und entscheiden lassen, er sagte: „Die Rätedemokratie ist 1919 nur daran gescheitert, dass es noch kein Internet gab.“ Und dann lachten alle über diese gelungene Pointe, und für einen Moment konnte man tatsächlich die Schönheit dessen ahnen, wie es sich einmal angefühlt haben muss, Revolution zu machen.
Doch leider ahnte man auch, woran linke Bewegungen immer wieder so unerbittlich scheitern – meist nämlich und immer wieder überraschend neu an sich selbst. So konnte man vor dieser Veranstaltung, die den Aufbruch beschwören wollte, auf ultra-linken, fast stalinistisch anmutenden Seiten übelste Kritik gegen Marco Bülow lesen. Da hieß es unter anderem: „Als Mitglied der politischen Klasse hat Bülow die Agenda 2010 mitzuverantworten. Solche elitären Politikkader gehören nicht in die erste Reihe von ,Aufstehen‘ “, was jeden Dialog natürlich verkompliziert. Für die SPD war Bülow ein linker Systemsprenger, für andere „Linke“ ist Bülow ein Neoliberaler.
Zusätzlich verkompliziert wird alles durch undurchsichtige Strukturen, Machtspielchen, wechselnde und unklare Zuständigkeiten sowie durch die Tatsache, dass hier im echten Klassenkampf keine Organisationsprofis und Netzwerker am Ruder sind, sondern Menschen, die beim Versuch, die Dinge zum Besseren zu wenden, immer wieder an eigene Grenzen stoßen. Es fehlt ihnen keinesfalls an Mut und Motivation, nur scheinen sie alle sich so aufzureiben in Fragen der Selbstorganisation, dass sich diejenigen, die etwas von ihnen zu befürchten hätten, vermutlich die Hände reiben, dass der Aufstand gegen sie so verlässlich scheitert. Vermutlich liegt hier auch die Resilienz des Systems begründet – diese Menschen sind keine Netzwerker, ihnen bleibt nur der Mut der Aussichtslosigkeit. Und dieser ist leicht zu brechen. Es reicht schon, einfach nur abzuwarten.
Kommentare 62
Nunja – die nach Billigwaschmittel von LIDL riechenden Socken der Teilnehmer(innen) wurden in diesem detailverliebten Artikel ebensowenig vergessen wie das proletarische Flair des Versammlungsorts (Marke: »AWO – du liebe Güte!«), das Alter der Teilnehmenden und, nicht zu vergessen, weitere Interna aus der Waschküche für schmutzige Socken. Im Ernst: Kein ernsthaft mit der politischen Szenerie »links unten« Vertrauter wird sich von dem bemüht-süffisanten Unterschichten-Bashing dieses Beitrags, der wunderbar auch zu Spiegel Online gepasst hätte, beeindrucken lassen.
Sicher ist es richtig, das #Aufstehen gegenwärtig nicht so funzt. Das ist nicht neu, und das hätte man mühelos in zwei, drei Sätzen unterbringen können. Lernprozesse, die Ups & Downs in politischen Bewegungen, die Möglichkeit von Umformierungen und auch die Rolle von Initialzündungen kann dieser auf die Aufmerksamkeitsökonomie typischer SPON-Leser abgestellte Beitrag schon deswegen nicht auf dem Schirm haben, weil die kleinbürgerliche, auf Klatsch, Tratsch und klassistische Unterschichten-Merkmale abgestellte Blickrichtung des Autors derartiges gar nicht zu erkennen vermag.
Ein Lagebericht zu #Aufstehen (oder auch personellen-konzeptionellen Schwierigkeiten, die sich dort auftun) ist dieser Artikel sicher nicht. Wenn er auch – das gebe ich zu – am Frühstückstisch von Frau Kipping und Herr Gysi ein schadenfrohes Schmunzeln vervorzuzaubern vermag.
Zwischenruf:
Letzten Dienstag nahm ich hier in Castrop-Rauxel an einem Themenabend des hiesigen Friedenskreises mit Sevim Dağdelen teil. Es tauchte u. a. die Frage auf, warum DIE LINKE geradezu unsichtbar geworden ist. Sevim Dağdelen fiel dazu ein, dass die Partei durch die Medien vernachlässigt würde, die lieber die Grünen promoteten, selbst noch zu der Zeit der linken Oppositionsführerschaft.
Dass sich DIE LINKE, wie der Wagenknecht/Kipping-Dauerkonflikt eindrucksvoll beweist, selbst paralysiert – darauf musste ich sie erst aufmerksam machen. Sevim Dağdelen quittierte das mit einem Schulterzucken und blieb ansonsten sprachlos. Als ich sie auf die völlig ineffiziente Sammelbewegung „aufstehen“ im Vergleich mit den Gelbwesten in Frankreich aufmerksam machte, kam – und nicht nur von ihr – die alte Kamelle der Selbsttäuschung, Frankreich sei eben anders als Deutschland.
So ähnlich machen auch Sie es! Man muss auch selbstkritisch hingucken!
So kann man keinen Blumenpott gewinnen! Dass diejenigen, die so argumentieren, an Deutschlands Politikdesaster ebenfalls Schuld tragen, darauf kommen sie nicht. – Es ist nicht zu übersehen, dass es unter Deutschlands Wählerinnen und Wählern eine Mehrheit gibt, die die hierfür verantwortlichen Politiker promotet, statt weggejagt, hat.
Als Fan von Sahra Wagenknecht und Begeisterter der ersten Stunde hatte ich mich sofort bei #Aufstehen registriert.
"Go, Sahra, go!" war mein persönlicher Schlachtruf, den ich auch in der FC immer wieder ausgestossen hatte, solange das Projekt diskutiert wurde.
Charisma und Attraktivität von Sahra Wagenknecht gaben mir Zuversicht, dass die linke Seite des politischen Spektrums wiederbelebt werden kann. Und endlich packt man es richtig an mit Personalisierung der "message" statt mit komplizierten Theoriekonstrukten!
Aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Nach einigen sehenswerten Talkshowauftritten und Diskussionsteilnahmen von Frau Wagenknecht war Schicht im Schacht, wie man im Ruhrgebiet sagt: Statt leidenschadftlicher Führerschaft und hartnäckiger Medienpräsenz wurde klar, dass das alles mal wieder eine linksverträumte Kopfgeburt war. Offensichtlich war die Kohlensäure raus aus der Champagnerflasche.
Nur die Emails kamen und kommen weiter, wenn auch seltener in meinem account an. Seelenlose Mitteilungen irgendwelcher Aktivisten in Frau Wagenknechts Namen, immerhin mit lächelndem Kopfbild von Sahra.
Inzwischen lese ich nur noch die Email-Überschriften und speichere die seltener werdenden mails sorgfältig ab. Schliesslich bin ich nur einer von 100.000 oder so einfachen Mitgliedern und erwarte sinnvolle Aktivitäten der Grosskopferten. Für mich persönlich gab es da bisher keinen motivierenden Anknüpfungspunkt.
War offensichtlich nix mit #Aufstehen. Rumstehen, Achselzucken, Weggehen.
Das mag alles richtig sein, und es geht (mir) nicht darum, das Nicht-in-die-Offensive-Kommen der PdL hier schönzureden. Nur leistet obiger Artikel weder dazu einen Beitrag noch sonst irgendwas Erhellendes. Die Gelbwesten sind ein gutes Stichwort – meines Erachtens dafür, dass eine Basis-Protestbewegung halt grundsätzlich etwas anderes ist als eine Partei und von einer Partei infolgedessen auch nicht von oben initiiert werden kann.
Was eine (linke) Partei leisten kann, ist Schützenhilfe, Unterstützung, Weiter-Promoten des Anliegens hin in den parlamentarischen Raum bzw. – noch wichtiger – eine breite Öffentlichkeit. Das Nicht-Vorhandensein einer entsprechenden Bewegung hierzulande kann jedoch nur schwer denen zur Last gelegt werden, die (in parteiähnlicher Form) eine ähnliche soziale Programmatik verfolgen.
Der »casus knacktus« wäre in meinen Augen, wenn #Aufstehen (oder die PdL insgesamt) den Gelbwesten (oder einer vergleichbaren Bewegung hierzulande) in den Rücken fallen würden. Bei einem Teil des linksliberalen Lagers (PdL inklusive) sehe ich hierfür durchaus Ansätze – etwa dergestalt, dass versucht wird, diese Bewegung in die rechte Ecke zu rücken. Das kann nur hin zu einer neuen Form neoliberaler Politik führen – von den US-Verhältnissen übertragen: weg von Sanders und hin zu einer Neuauflage von Hillary Clinton. In diesem Puzzle sehe ich #Aufstehen eher als Weichensteller – als eine Bewegung, die mit verhindert, dass die gesellschaftliche Linke (noch) weiter in den neoliberalen Sog hinein gerät.
Das Einzige, das momentan hierzulande erkennbar aufsteht, sind die Schülerinnen und Schüler, die sich für eine lebenswerte Umwelt einsetzen. Erstaunlich: Eine einzige Schülerin (die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg) hat dafür ausgereicht.
Die Linke, da muss man Flegel zustimmen, steht sich meist selbst im Weg und ist aufgrund ihres taktischen Verhältnisses zu den Menschenrechten (Stichwort: Venezuela) unglaubwürdig. Linke werden das jetzt bestimmt empört zurückweisen, aber so sehen das zumindest die meisten Wählerinnen und Wähler. Anstatt wütend mit dem Fuß aufzustampen, wäre es angebracht, darüber einmal ernsthaft nachzudenken. Warum erwecken Linke so oft den Eindruck, auf der Seite von Autokraten zu stehen? Das kommt schließlich nicht von ungefähr.
Es ist nicht meine Absicht, die Sammlungsbewegung „aufstehen“ und die Partei DIE LINKE in einen Pott zuwerfen, absolut nicht. Ich möchte da schon gern unterscheiden.
Aber – um bei der Sammlungsbewegung zu beginnen – zu glauben, die dürfe sich von Parteiorganisation und Protestform nicht unterscheiden, kann allenfalls verhängnisvoll sein. Sie muss sich durch Spontaneität und Aktion unterscheiden. Sie muss analog zu den Gelbwesten bestehende Abläufe (z. B. den Verkehr) essenziell stören, um überhaupt etwas zu bewirken. Eine Demonstrationsversammmlung am Rande gewissermaßen, wie in Dortmund, ist bestenfalls dekorativ, aber nicht wirksam.
Was DIE LINKE als solche angeht, so muss es endlich zur Konfliktlösung im Sinne einer Zuspitzung kommen, auch um den Preis einer Spaltung, die die Salon-Linken als sPD-light bloßstellt, die nur versehentlich in der falschen Partei sind.
Als Wagenknecht-Unterstützer erwarte ich das regelrecht von der Wagenknecht-Fraktion innerhalb der Partei. Sie unterstütze ich weiterhin auf meiner persönlichen Homepage. „aufstehen“ hingegen habe ich meine Unterstützung entzogen und nur noch als Button mit Link stehen lassen.
<< In diesem Puzzle sehe ich #Aufstehen eher als Weichensteller – als eine Bewegung, die mit verhindert, dass die gesellschaftliche Linke (noch) weiter in den neoliberalen Sog hinein gerät. >>
Ja, ja, wohlgesprochen. Aber zunächst müsste #Aufstehen erst einmal in die Gänge kommen. Und da wären die 100.000+ Mitglieder die relevante Zielgruppe der "Führung".
Bravo, Florentine, keine Argumente, aber den Autor beleidigen. Genau das erlebt man in linken Diskursen ständig. Es wundert mich von daher kaum, wenn die Linke wenig attraktiv ist. Denn wer hat Lust, sich anpflaumen zu lassen, sobald er sich den Luxus einer eigenen Meinung leistet? Die Linke verkümmert durch ihre eigene Intoleranz und ihre sorgsam gepflegten Denkschablonen.
AUFSTEHEN kann seine enormen Potentiale noch ausschöpfen
Manche Kritik an, und Unzufriedenheit mit AUFSTEHEN wird berechtigt sein und sollte konstruktiv genutzt werden. Wer jetzt rumeiert ist nicht belastbar.
Kritik sollte sich auf Punkte beschränken, die es lohnt, anzugehen? Manche hier rundum abgefeuerte Kritik erscheint ungerechtfertigt. Und weder schimmert im Artikel Klassismus durch, noch ist es falsch zu sagen, dass in Frankreich andere Verhältnisse herrschen u.s.w. Zudem kann man AUFSTEHEN -also gerade jenen, die was versuchen- doch nicht den Vorwurf machen, keine Gelbwesten wie in Frankreich auf die Straße zu bringen...Da soll sich jeder erst mal an die eigenen Nase fassen.
Ihr Potential kann die AUFSTEHEN Bewegung voll ausschöpfen, wenn die unverzichtbare Basis ihrer wichtigen Prominenz den Rücken stärkt, und die Vernetzung -soll sie denn unbedingt von den prominenten Politprofis gesteuert werden- derart vollzogen wird, dass ein einheitliches AUFSTEHEN möglichst problemlos ist. Vermutlich wird versucht, die Inhalte so zu formulieren, um möglichst wenige abzuschrecken. Wer sammeln will, sucht Gemeinsamkeiten bei erkennbarem Profil - ein Balanceakt. Dass Querulanten und Scharfmacher als "einzig wahre Linke" nicht zufrieden zu stellen sind, ist unumgänglich. Irgendwelche "fast stalinistische" Querulanten haben irgendwo einen Furz gelassen...beschimpfen die Prominenz als neoliberal, weil mal in der SPD u.s.w... Solche kontraproduktiven Spalter sind nicht die Rede wert. Wer sich behäbig an solchen Fragen aufhängt, dürfte die nötige Integrationsleistung nicht erbringen können.
Vermutlich wird sich AUFSTEHEN unumgänglich durch Bereinigung etwas dezimieren. Ab dann könnte man auf Spur sein und für Massen noch attraktiver werden.
Die Prominenz will keine Parteigründung, in der Basis sehen das einige anders. Praxisorientiert könnte die größte Einflussnahme gelingen, wenn man sich an Parteistrukturen orientiert, somit jederzeit ohne großen Aufwand an Wahlen teilnehmen könnte, was den Druck auf die etablierten Parteien deutlich erhöht, aber dennoch weiterhin vor allem als Bewegung agiert.
Die große Frage ist, ob es sich vorab besorgen läßt, dass AUFSTEHEN nicht oportun wie SPD, Grüne und "Linke" abdriftet, um sich im wirtschaftsfaschistischen Sumpf zu suhlen, um die Unterprivilegierung vor allem des unteren Drittels zu forcieren.
<< Wer jetzt rumeiert ist nicht belastbar. >>
Laber, Fasel, leeres Gerede.
<< Die Linke verkümmert durch ihre eigene Intoleranz und ihre sorgsam gepflegten Denkschablonen. >>
Wohl wahr!
"Links" ist eine politische Verortung gerade mal eben kurz vor dem "Nichts" geworden.
Man möchte Widerstand leisten, irgendwie, aber Widerstand ist heute in Deutschland eine Art Party machen, singen, tanzen, lachen, fröhlich sein, dekorativ in die Kamera schauen und gewichtige Worte ins Mikro sprechen, demonstrativ den Spaß, den mensch gerade hat, aufs Auge drücken. Man verabredet sich zum Onlinetreffen, Treffen auf der Barrikade sind schließlich so dermaßen oldschool. Und ganz wichtig: Jeder noch so kleinwüchsigen Idee ihr eigener Hashtag. Ohne Hashtag geht gar nichts. Mit Hashtag kann man wunderbar immer weitere Worte darüber verlieren, dass man sich jetzt unter einem neuen Hashtag "trifft", oder was man unter einem Hashtag so macht, vielleicht Hashtags organisieren. Statt Hasstage. Weil Hass ist ja auch per se böse, völig unanbhängig von den Ursachen. Legitimer Widerstand richtet sich schließlich nur gegen beste, vielleicht gerade etwas verwirrte Freunde, die niemals Menschen vernichtet haben und denen deswegen der rechte Weg auf sanfte Weise gewiesen werden kann. Ayurvedischer Widerstand, für gesunde Haut und Verdauung, könnte man sich eigentlich markenrechtlich schützen lassen.
Gut so. Live long and prosper.
Sie gehören offensichtlich auch zu denen, die gerne mit Beschimpfung und Belehrung arbeiten:
»Dass Querulanten und Scharfmacher als "einzig wahre Linke" nicht zufrieden zu stellen sind, ist unumgänglich. Irgendwelche "fast stalinistische" Querulanten haben irgendwo einen Furz gelassen...beschimpfen die Prominenz als neoliberal, weil mal in der SPD u.s.w... Solche kontraproduktiven Spalter sind nicht die Rede wert.«
»Zudem kann man AUFSTEHEN -also gerade jenen, die was versuchen- doch nicht den Vorwurf machen, keine Gelbwesten wie in Frankreich auf die Straße zu bringen...Da soll sich jeder erst mal an die eigenen Nase fassen.«
Wieso ist das ein Vorwurf? Ich habe eine kritische Anmerkung zur Strategie gemacht. Und wieso sollte ich mich an meine eigene Nase fassen? Was soll so eine dämliche Bemerkung? Könnte Es sein, dass Sie ganz einfach nur vorlaut sind?
<< Ihr Potential kann die AUFSTEHEN Bewegung voll ausschöpfen, wenn die unverzichtbare Basis ihrer wichtigen Prominenz den Rücken stärkt, und die Vernetzung -soll sie denn unbedingt von den prominenten Politprofis gesteuert werden- derart vollzogen wird, dass ein einheitliches AUFSTEHEN möglichst problemlos ist. >>
De obige Spruch von @charakterantenne ist noch dämlicher und bornierter.
Ja, Super das ist wieder mal eine von Flori Nachtgalles vernichtenden Kritiken. Denn - das habe ich anderswo bei ihnen gelesen- Kritik muss vernichtend sein, vor allem gegen Katja Kipping, Schweinchen Schlau (Gysi) und ähnliche Konsorten. Vor allem aber gegen die Ost - Linken, die der der Vergangenheit verhaftet sind. Na und so weiter. Übrigens fiel mir kürzlich mal wieder ein, wieviel Geld aus dem Osten wohl einst zur Linken-West geflossen sein mag. Und was haben die draus gemacht: Nischt. Grabenkämpfe, Sektiererscheiße und paar nette Organisationsstellen vielleicht. Und neunmalklugen Nachtigallen-Nachwuchs. Kurzerhand geht in Euch, Nachtigall, flötet nicht immer am falschen Orte und zur falschen Zeit.
<< [...] Schweinchen Schlau (Gysi) [...] >>
Den kannte ich noch nicht :)
Mir ist Gregor Gysi, bzw. seine Fernsehercheinung sehr sympathisch. Redegewandt, smart, frech. Machte mir Die Linke irgendwie sympathisch oder besser gesagt, nachvollziehbar.
"Machte mir Die Linke irgendwie sympathisch oder besser gesagt, nachvollziehbar."
Irgenwie zutreffend, aber auch verzichtbarer.
Tja, die Uneinigkeit in der Partei war stets spürbar und irgendwie irritierend.
>> Wie so ein Prof. Dr. Karl-Friedrich Börne, ein narzisstischer Arsch, den man sich aber im TV-Krimi gefallen lässt. <<
Ja, DER ist typisch Professor, wie er im Buche steht!
Bei Tante Käthe fühlt ich mich in unserem Kontext zunächst augenzwinkernd an @Magda erinnert, erkannte aber dann auf Youtube, dass Rudi Völler gemeint war :-).
Gregor Gysi ist sicher einer der letzten Barockfürsten aus einer vergangenen Zeit. Aber auf uns Wessis wirkte er wenigstens nicht wie ein konturloses Rätsel.
Nachvollziehbar verzichtbar!
Exakt...
Gysi hatte seine gute Zeit in den Neunzigern, als er bereit war, sich mit unqualifizierten 3 x klugen Äußerungen zu blamieren, um mit seiner "bunten Truppe" genug Heranwachsende anzusprechen, um die PDS zu retten. Damals waren noch pfiffige Dinger dabei. Als dann die PDS mit der SPD in Berlin regierte, rekommunalisierte er die Wasserversorgung NICHT. Dafür verhökerte er den Wohnungsbestand des Landes und vermied weithin sozialen Wohnungsbau. Wowereit durfte sich über 25 % Mietsteigerungen freuen, Gysi schwieg. Die PDS war schon damals als neoliberale Kraft abgeschmiert. Entsprechend schaffte sie 2002 im Bund die 5 % Hürde nicht, endete im Nichts, obwohl sie sich jeder noch so verspinnerten linken Splitter- und Spaltergruppe anbiederte. Die Fusionierung mit der WASG zur Linken korrigierte die Entgleisung, was einen Zuspruch von 12 % brachte. Heute weiß man nicht mehr, was bei Gysi überwiegt. Den politischen Blödsinn oder die zutreffenden Banalitäten, die er am laufenden Band ablässt. Postfaktisches Tittytainment... Denn die "Erfolge" der Gysi-Linken sind neoliberal, nicht sozial. Wer das anders sieht, nenne bitte konkrete soziale Verbesserungen, die Gysi generell, oder in der EU errungen hat. Wozu soll man die Linke wählen? Dafür dass die militaristischen, undemokratischen, neoliberale Schweinereien als Internationalismus feiert? Wer sich so billig durch den Kakao ziehen lässt und trinkt, dem ist ein Vormund zu bestellen.
Zudem:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=46831
»Und weder schimmert im Artikel Klassismus durch, noch (…)«
Meine Kritik ist die, dass im Artikel wenig mehr durchschimmert als Süffisanz und bildungsbürgerliche Häme.
Bei den Linken gibt es halt Leute aus der DDR Nomenklatura (Gysi) beziehungsweise deren Kinder (Liebig, Lederer, Kipping), die nichts anderes mehr wünschen als in der BRD (Westen) anerkannt zu werden. Andererseits gibt es da aber auch überzeugte Sozialdemokraten (Lafontaine, Dehm) und Menschen wie Andreij Hunko, Sevim Daghdelen, Fabio di Masi, Sahra Wagenknecht.
Also für die Anbiederer an das bestehende Regime habe ich kein Verständnis.
Darf man erfahren, was mit dem Account Florentine Nachtigall ist? Seit heute morgen sind dort sämtliche Userinfos geblockt. Mal wieder eine Sperre »auf Zuruf« seitens unserer lieben, gleichwohl jedoch »streitbaren« Community?
Die EU ist ein Konstrukt der Interessen der führenden Konzerne, Wirtschafts- und Monopolunternehmen in Westeuropa. Eine soziale Agenda innerhalb der EU wird es nicht geben. Die Profitinteressen haben Vorrang vor einer sozioökonomischen Angleichung der Lebensverhältnisse. Allenfalls dient die EU als Instrument für die Verschiebung von billigen und willigen Arbeitskräften, innerhalb Ost- und Westeuropas, um die Interessen der führenden Wirtschaftsmonopole und (westeuropäischen) Konzerne zu bedienen, einschließlich der Lohndrückerei in den ökonomisch entwickelten westeuropäischen Wirtschafts- und Konsum-Metropolen.
Für ein soziales und ökologisches Europa bedarf es schon der Überwindung des Kapitalismus in ganz Europa. Die EU des Finanz- und Monopolkapitals dient ausschließlich dem ökonomischen und gesellschaftspolitischen Macht- und Herrschaftsanspruch der Finanz- und Monopolbourgeoisie, der westeuropäischen Rohstoff- und Rüstungskonzerne, der Erbschafts-Multimillionäre und Dividenden-Milliardäre. Es liegt im ökonomischen, sozialen und ökologischen Gegenwarts- und Zukunftsinteresse der europäischen Völker, die Macht und Herrlichkeit der europäischen Bourgeoisie, Kapitalisten und Oligarchen zu überwinden und aufzuheben.
Für ein soziales und ökologisches Europa auf der Grundlage des demokratischen Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln. Wir brauchen eine ökologische Kreislaufwirtschaft in ganz Europa. Dafür muss man täglich kämpfen!
03.03.2019, R.S.
<< Nein, nein, da hatte ich darauf gebaut, dass Sie wenigstens soviel von Fußball wissen [...] >>
Ja, ja, schon, aber nicht mit jeder Tante Käthe ist automatisch Rudi Völler gemeint :-).
Hat sich der Autor eigentlich die Mühe gemacht, mit den Menschen vor Ort zu sprechen? Vermutlich nicht, denn sonst würde er keine solchen fake news produzieren: "die allermeisten Teilnehmer hier haben ja eher nie eine Universität besucht und dürften, was zu begrüßen ist, auch kein Studium der Geisteswissenschaften abgeschlossen haben"
Als Teilnehmer der Veranstaltung kann ich über diese Aussage nur den Kopf schütteln. Die Delegation meiner Ortsgruppe bestand aus zwei Akademikern (ich habe Geisteswissenschaften studiert und war offenbar völlig fehl am Platz *Vorsicht Ironie*), und ich habe mich dort mit einigen Leuten unterhalten, von denen mindestens zwei Studenten waren. Wenn ich mal von der Zusammensetzung meiner kompletten Ortsgruppe auf die Ortsgruppen anderer Städte schließe, muss der Akademiker-Anteil bei deutlich über 50%, eher 60-70% gelegen haben. Also bitte solche Behauptungen zukünftig verkneifen oder eine aussagekräftige Erhebung unter den Beteiligten durchführen!
Ja, aber ich habe da nur Florentine Nachtigall zitiert, die den irgendwo so nennt. Ich mag ja Gysi auch.
++"Die PDL fordere die Auflösung der Nato (hi hi hi) anstatt des Austritts der BRD (he he he), weil die Auflösung natürlich nur einstimmig erfolgen kann, und die USA dem natürlich nicht zustimmen werden. So tickt dieser Widerling.++
Zu dem Thema gibts auch hübsche Eiertänze von Lafontaine. Das ist doch alles Quatsch. Diplomatische Ausweicher gibts bei allen.
Ist aber auch egal.
Ja Tante Nachtigall. :-)) Ich kenne jedenfalls auch Tante Gregor.
Alles easy! Ich liebe solche Spitznamen.
Selbst der friedliebende Gregor Gysi erklärte die Bewegung öffentlich für „politisch tot“, ...
Wenn das so sicher wäre, hätte er ja nichts zu sagen brauchen.
:-)
@ Sahra Wagenknecht ist nicht die Evita Perón der BRD. Ihr fehlt die Aufopferungsbereitschaft und der Machtwille, der nötig wäre, um den Armen dieses Landes eine Stimme zu geben.
Die mangelnte Aufopferungsbereitschaft für die Rechte der Armen wirklich nachdrücklich zu kämpfen teilt sie mit ihren Intimfeind Gysi. Dieser kennt zwar keine Aufopferungsbereitschaft, dafür aber Machtwille und Narzismus, wenn es um sein Ego geht. Dieser Mann ist sich selbst der Wichtigste, das unterscheidet in von der Wagenknecht, die solange gerne für die Armen kämpft, solange es nicht kompliziert und schwierig ist. Im Unterschied zu Gysi ist sie nicht beratungsresistent. Das ist gut, aber zuwenig um eine Massenbewegung anzuführen.
Jedes Land bekommt das Führungspersonal, das es verdient. Deutschland und die Deutschen haben es nicht besser verdient....der Aufstieg der AfD ist deshalb leider unausweichlich und die Emigration die letzte Rettung der wenigen Aufrechten....
Die "weltoffenen" Bremser geben sich geschlossen
Die ablehnende Haltung von Gysi und anderen "Linken" ist so schändlich befremdlich. Statt sich zu freuen, daß weiteres sozial engagiertes Potential abgerufen wird, erkennt man keine Mitstreiter in der Sache, sondern fremde Konkurrenten. Mit ihrer Fremdenfeindlichkeit gegenüber sozial Engagierten im eigenen Land sollen sich die Lügner ihr indifferentes Gefasel von "offenen Grenzen" und ihre verheuchelte "Weltoffenheit" dahin stecken, wo die Neoliberalen sie ihnen reingesteckt haben.
Statt das schändliche Fehlen von Internationalismus zuzugeben, fabuliert man unschlagbar dreist neoliberalen Imperialismus zu Internationalismus um, obwohl man nicht mal im eigenen Land das Mindestmaß an Solidarität zu üben schafft.
Eines hat "Aufstehen" schon offen gelegt:
Die Leute aus der DDR Nomenklatura (Gysi), beziehungsweise deren Kinder (Liebig, Lederer, Kipping), wollen weniger soziale Verbesserungen, denn die sozialen Verwerfungen für sich ausbeuten, indem sie die Deklassierten als Stimmvieh und sonst gar nichts ansprechen. Ansonsten haben die Looser die Klappe zu halten. Die "Linke" entwickelte sich hälftig von einer progressiven linken Kraft, die sie mit der Gründung zunächst war, zurück, zum spießigen Ausbremser linker Politik. Unsoziale Egomanen, die sich wegen ihres Status in die Hose machen.
Wie soll das weitergehen? Die Verlogenheit von SPD und Grünen hat viele Menschen sozial ausgegrenzt deklassiert. Nun macht auch noch die "Linke" mit. Und all diese Ausgrenzer -na gerade die- haben nun die Backen voll, von der offenen Gesellschaft und Internationalismus. Und gerade die haben die Hosen voll, wenn mal ein paar Leute außerhalb der Partei (die immer Recht hat) mit Transperenten ihren jahrelang gepredigten Forderungen Nachdruck verleihen wollen.
Schon das Gysi-Sommerinterview 2014 vergessen, als Gregor Gysi empfahl, die Kurden mit Waffen auszustatten?
"... aber zuwenig um eine Massenbewegung anzuführen."
Hatte Sahra Wagenknecht den Anspruch?
@ Flegel
wenn man Hoffnungen weckt, muß man denen gerecht werden oder man sollte einfach gut leben und sich aus der Politik heraushalten. ..leider ist es so, daß auch Sahra Wagenknecht diejenigen enttäuschte, die Hoffnungen in sie setzten....wie Gysi, aber den konnte man nie wirklich trauen, alte Ostbourgeoisie, anders als die Tochter eines verfolgten Iraners......
„…leider ist es so, daß auch Sahra Wagenknecht diejenigen enttäuschte, die Hoffnungen in sie setzten…“
Also, mich hat sie nicht enttäuscht, „aufstehen“ hingegen schon. Ich unterstütze Sahra Wagenknecht schon lange und seit fast einem Jahr auch auf meiner persönlichen Homepage. Meine „aufstehen“-Unterstützung habe ich dagegen, mit Ausnahme eines kleinen Buttons, von der Homepage wieder entfernt.
Ich habe Sahra Wagenknecht immer so verstanden, dass sie von der Notwendigkeit der Sammelbewegung überzeugt ist und auch mithelfen wollte, sie anzuschieben, aber nicht im Sinne des Covergirls.
Und die Erwartung, dass sie notfalls als Märtyrerin bereitsteht, habe ich nicht!
@Flegel
ich kenne Leute, die für Wagenknecht und Gysi arbeiteten. Vor Gysi mußte man sich als Linke immer in acht nehmen, denn der bauernschlaue Anwalt aus der Ostberliner Oberschicht verklagte auch manchmal seine eigenen GenossInnen. Das tat Sahra nie. Man kann sie auch, anders als Gysi, mit Argumenten überzeugen. Aber leider ist sie nicht sehr fleißig, schwänzt oft den Bundestag und ist schnell überfordert, ihr fehlt die Ausdauer und Zähigkeit, die man in der Politik braucht, da paßt sie gut zu Oskar, der aber seine Grenzen kennt,...niemand verlangt von ihr eine Märtyrerin zu werden.
Jeder/er hat ein Recht auf ein gutes Leben,besonders wenn man weiß, daß dieses begrenzt ist. Nur sollte man die deutsche Descamisados nicht schon wieder unnötig enttäuschen, denn die suchen dann den letzten Ausweg bei der AfD....wie so üblich in der deutschen Geschichte. Manchmal denke ich, schade daß der Morgenthauplan nie zur Anwendung kam, wäre besser für den Rest der Welt gewesen....schönen Abend noch ..
AUFSTEHEN ist überhaupt keine Enttäuschung. Jene Leute, die aus nichtigen Gründen oder abwegigen Einschätzungen nichts davon halten, sind eine Enttäuschung. Würden alle, deren Interessen objektiv betroffen sind, mitmachen, wäre der asoziale BRD Spuk beendet.
"Aufstehen" hätte einen besseren Artikel im Freitag verdient! Dass z. B. Gysi friedvoll sei, ist ebenso Wunschdenken des Autors wie sein naiver Traum, einen Schalter zu knipsen, um "urlinke Themen wieder massiv in den Diskurs pumpen zu können".
Es geht um politische Machtverhältnisse, den Rechtsruck und eine Medienlandschaft, die "Aufstehen" von Beginn an geradezu feindlich entgegentrat (einschließlich taz, ND und teilweise auch jw). Sehr viele haben Pfründen in der Partei, das gilt nicht nur für manche besonders brave Kinder von DDR-Parteimitgliedern, sondern auch für Autonome, Gewerkschafter, Frauenbewegte, Politologen, K-Grüppler usw. Sie alle wollen keine weitere Strömung, die ihrem Auskommen im Parteiapparat Konkurrenz machen könnte.
Denn das ist "Aufstehen": keine soziale Bewegung, sondern eine Strömung am Rand der linken Partei. Genau genommen ist es eine Kampagne im Testmodus, aus der eine dauerhaft organisierte Strömung werden soll.
Alle die gängigen Vergleiche treffen auf "Aufstehen" NICHT zu:
--> KEINE Gelbwesten: Sie sind eine soziale Bewegung, wie es in Deutschland heute (schon seit dem Mauerfall?) keine mehr gibt / außerhalb der Parteien.
--> KEINE Wahlkampagne wie "People for Bernie Sanders“ oder "La France Insoumise" / am Rand einer Partei.
--> KEINE Strömung, die aus der Mitte einer sozialdemokratischen Partei heraus handelt und Gewerkschaften und stabile Parteitagsmehrheiten hinter sich hat, wie das "Momentum-Movement" mit Jeremy Corbyn. (Es ist ein Drama, dass Oskar Lafontaine in ähnlicher Lage seine "Milch verschüttet" hat, wie er heute sagt.)
Solange diese falschen Vergleiche die Diskussion beherrschen, werden wir nicht wissen, was "Aufstehen" ist und was draus werden kann.
Auch ich bin enttäuscht:
# Demos, die durch leere Straßen führen, teils aber ganz unterhaltsam sind (ich war auf mehreren)
# Mühsame Versammlungen, aus denen nichts hervorgeht (angeblich keine oder zu teure Räume ??, stattdessen ungeeignete Kneipen; Parteiangestellte spielen sich zu Diskussionsleitern auf, sind aber überfordert; sollte doch etwas in Bewegung kommen, dann gibt es keine Anschlußtreffen - so habe ich es in Berlin-Pankow erlebt)
# Interessierte bleiben schnell wieder weg.
Für mich geht es bei "Aufstehen" darum, heute in Familie/Beruf/Konsum versackte, ehemals links Engagierte neu zu versammeln. Diese sollen ihre schlechten Erfahrungen gern auch in anderen linken Parteien gemacht haben. Aus der Generation der "neuen sozialen Bewegungen" gehört Ludger Volmer zu den Unterstützern von Aufstehen.
Ludger Volmer war über viele Jahre ein versierter Autor des Freitag. Er könnte den besseren Artikel schreiben, den "Aufstehen" verdient hat.
Aus der Nähe gesehen ist fast jeder "große" Mensch eine Enttäuschung - aus welchen Gründen auch immer. Dafür aber, sich die Sehnsucht nach Charismatikern oder Erlöserfiguren abzuschminken, ist aber immer die Basis verantwortlich.
Ob die Basis oder kritische Teile von ihr dieser Verantwortung gerecht werden können oder nicht, ist dabei fast schon egal: wenn es besser werden soll und Wagenknecht nicht kann, was sie (angeblich oder tatsächlich) versprach, ist das die einzig praktische Arbeitsteilung.
Immerhin liefert Wagenknecht Anschübe. Das ist eine Chance zur Emanzipation, es ist ein Verdienst - und dass es Leute gibt, die ständig in ihren Karren hineintreten, geht auf deren Konto.
Ein kompetenter Kommentar! Der beste zum Thema bisher.
»Hallo Richard, was ist denn los? Ich bin gerade eingeloggt, und kann keine Unregelmäßigkeiten feststellen.«
Wahrscheinlich hat mir mein Computer (oder mein Browser) einen Schabernack gespielt. Mittlerweile aber alles wieder im grünen Bereich.
Dass das Ding eh nur ein Durchlauferhitzer sein kann, war m. E. von Anfang an klar. Insofern sehe ich #Aufstehen! auch weniger kritisch als manche Verfechter(innen) der reinen Lehre vom »Sturm aufs Hauptquartier« (oder, etwas moderner: die Bastille). Grosso modo verorte ich die Existenzberechtigung dieses linksreformistischen Gewächses ähnlich wie dieser Artikel von der IL. Insofern ist der springende Punkt weniger, ob sich darauf eine eigenständige (womöglich parteiförmige, womöglich bei Wahlen kandidierende) Kraft innerhalb des Parteiengefüges entwickelt, sondern die Frage, ob sich innerhalb eines künftigen Linksblocks eine Gruppierung herausschält, die das Segment enttäuschter ehemaliger PdL- und SPD-Anhänger(innen) mit Erfolg ansprechen und als deren politisches Sprachrohr fungieren kann.
Insofern sehe ich das bisher Geleistete ähnlich wie das halbvolle Glas Wasser: man kann es natürlich auch als halb leer bezeichnen, aber wozu sich ohne Not derartige Tristesse antun?
Die im Kommentarverlauf geäußerten Charakterisierungen von Sahra Wagenknecht, Gregor Gysi und Katja Kipping würde ich soweit teilen. Wobei mir persönlich der Hedonismus einer Wagenknecht mit all seinen Fehlern sympathischer ist als die Geschwätzigkeit eines Gysi oder das verkniffene REformerflügel-Networking der Kipping. Letzten Endes wird es sowieso so sein, dass es auf die Power auf der Straße ankommt.
Wir gehen unruhigen Zeiten entgegen. Nicht ausgeschlossen, dass es sogar spannende werden.
Der Freitag-Author Tom Strohschneider (der das ND so runtergewirtschaftet hat) gehört natürlich auch zu en Kippingers.
Jetzt wird in Berlin groß das Maul aufgerissen von wegen "enteignet Deutsche Wohnen + Co", aber es waren der Wirtschaftsenator Wolf, in Tateinheit mit Lederer, Liebig, Breitenbach, Wowereit und Sarrazin die diesen Spekulaten öffentliches Eigentum verramschten.
Ich wohne im "Osten", wenn ich auch gebürtiger Wessi bin. Die Trennung in Ossi und Wessi ist nicht ganz richtig, denn auch im Westen gibt es Karrieristen die vor das Stadium der Chordatierchen (die hatten als erste ein Rückgrat) zurückfallen.
Wichtiger als eine Sheinbunte Welt (in D) zu feiern ist der gute alte Klassenkampf und der Kampf um die Demokratie als erstem Schritt (Da sind wir schon wieder zurück bei Friedrich Engels).
>> Wichtiger als eine Sheinbunte Welt (in D) zu feiern ist der gute alte Klassenkampf und der Kampf um die Demokratie als erstem Schritt (Da sind wir schon wieder zurück bei Friedrich Engels). <<
Halten Sie sich für einen zeitgemässen Linken?
Der Verlauf ist sicher nicht überraschend. Das Ziel wie immer zu groß, mit Kleinkram gibt man sich nicht ab.
Gibt es die Bewegung noch? Die allermeisten kennen sie gar nicht und wohl Richtung 95% meinen, es gibt sie gar nicht mehr. Beste Voraussetzungen um Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme umzukrempeln.
Wieso läuft es links eigentlich wie immer? Mir ist das teilweise schon klar, aber den linken? Marx kann man bis zum Komma analysieren, aber sich selbst in keinster Weise.
Mancher fragt, was sollen wir tun - die linke, Moment, wir diskutieren noch.
Gut, muß auch sein, aber weshalb kommt nie etwas dabei heraus?
Hey Bunte Luftballons ! Was soll die Frage ?
Der Klassenfeind und seine Publizistik hat spätestens seit 1999 immer wieder propagiert, daß "links" nicht mehr zeitgemäß sei. Wenn jetzt die "Bunten genauso" agieren.........???
>> Hier vor Ort muss an den politischen Stellschrauben gedreht, werden. <<
Sicherlich, wenn die erforderliche Macht verfügbar ist.
Mein Gott, agumentieren Sie naiv!
In Deutschland hat es bekanntlich schon mal eine Zeit gegeben, als Bürgerinnen und Bürger sich für den Weg der Pathologie entschieden. Sie sind mit ihrem Führer in den Suizid gegangen, nicht ohne der Welt dabei 50 bis 70 Millionen Tote zu hinterlassen.
Ähnliches spielt sich in Deutschland doch gegenwärtig erneut ab: Dass sich in Deutschland eine symbiotische Politiker- und Medienkaste breitmachen konnte, die gegen die breite Bevölkerung eine Politik für ein kleine Minderheit macht, hat auch etwas mit den vorausgegangenen Wahlen zu tun. Die Mehrheitsverhältnisse haben diese Politiker- und Medienkaste begünstigt und nicht etwa weggejagt.
Ich bin 2009 ganz bewusst in die Partei DIE LINKE eingetreten, musste aber enttäuschender Weise feststellen, dass ausgerechnet die, für die sich die Partei einsetzte, ihren Hintern nicht aus dem Sofa kriegte, wenn entsprechende Aktionen von ihr organisiert wurden und deren Beteiligung (auch bei Wahlen) gefordert gewesen wäre.
In Frankreich und den Niederlanden sind die Sozis von den Wählerinnen und Wählern vertrieben bzw. marginalisiert worden. Und leider hat sich die PdL in Deutschland in der Zwischenzeit selbst marginalisiert bzw. paralysiert. Auch bin enttäuscht wieder ausgetreten.
@Flegel: >> Mein Gott, agumentieren Sie naiv! <<
Ich muss @Flegel hier weitgehend recht geben. Vielleicht hätte ich das Ausrufezeichen weggelassen:).
Angesichts der realen Machtverhältnisse macht man sich nur zur Lachnummer, wenn man Rabatz & Randale auf die Strassen trägt.
Es geht nicht darum, „Rabatz & Randale auf die Strassen“ zu tragen.
Vielmehr geht es darum, analog zu den Gelbwesten mithilfe von Spontaneität und Aktion etablierte Ordnungssysteme (z. B. den Straßenverkehr) essenziell stören, um überhaupt etwas zu bewirken. Eine Demonstrationsversammmlung am Rande gewissermaßen, wie die von »aufstehen« gerade erst in Dortmund, ist bestenfalls dekorativ, aber nicht wirksam.
Die Stärke und Wirksamkeit der Gelbwesten entsteht durch ihre potenzielle Spontaneität und anscheinende Konzeptlosigkeit, durch vagabundierende Protestziele (Regelmäßige Protestaktionen an den Wochenenden bereits seit November 2018 sind natürlich auch nicht gerade mehr spontan).
Sie verwechseln Beschimpfung und Argumentation. Sie sind einfach nur frech!
Bitte lesen Sie mal den Beipackzettel Ihrer Medikamente oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
<< Sie armes Hänschen. >>
Hänschen Klein ging allein in die weite Welt hinein ...
Sollten Sie auch mal versuchen.
Dann noch mal kurz zurück zum Artikel: Der Text ist eigentlich ganz okay und erhellend, wenn da nicht diese Überschrift wäre: "Ey Leute forget it" suggeriert natürlich sofort, dass die Bewegung am Ende ist. Der Kontext des Zitats ist aber in Wirklichkeit ein ganz anderer und bezieht sich gar nicht auf Aufstehen, wie man dann beim Lesen des Artikels feststellt.
Der Autor hat leider der Versuchung nicht widerstehen können, dieses zugegeben starke Zitat als Überschrift zu verwenden und dabei in Kauf genommen, den Inhalt des Artikels zumindest teilweise zu verfälschen. Denn so schlecht war die Stimmung bei dem Treffen in Dortmund ja gar nicht. Steht zumindest in dem Text.
Wenn "aufstehen" zur Überforderung wird:
»Wagenknecht sagte nun der FAS, sie werde die Bewegung weiter unterstützen, etwa durch öffentliche Auftritte. "Aber ich muss auch sehen, welches Arbeitspensum ich schaffe. Dass ich jetzt zwei Monate krankheitsbedingt ausgefallen bin, hatte auch mit dem extremen Stress der letzten Jahre zu tun. Da muss ich eine neue Balance finden."«
Sahra Wagenknecht: ''Selbstverständlich werde ich mich weiter für 'Aufstehen' engagieren.''
Statement von Sahra Wagenknecht zu ihrem angeblichen Rückzug aus „Aufstehen“
Hallo,
»die gestrigen Mediennachrichten zu meinem angeblichen Rückzug aus „Aufstehen“ haben Nachfragen, auch Irritationen ausgelöst. Deshalb möchte ich Euch auf diesem Weg sagen: selbstverständlich werde ich mich weiter für „Aufstehen“ engagieren und unsere gemeinsame Bewegung mit aller Kraft unterstützen. „Aufstehen“ ist ein großartiges Projekt - und es wird gebraucht. Wir müssen noch sehr viel mehr Druck machen, damit endlich wieder die sozialen Interessen der Mehrheit und nicht die Wünsche einflussreicher Wirtschaftslobbyisten die politische Agenda bestimmen.
Allerdings brauchen wir genau dafür funktionsfähige Strukturen, in den Ländern, vor allem aber an der Spitze von „Aufstehen“. Es gab und gibt immer wieder berechtigte Kritik an den Koordinierungsproblemen in der Führung von „Aufstehen“. Teilweise waren Probleme unvermeidlich, weil es einfach eine riesige Herausforderung ist, auf rein ehrenamtlicher Basis und ohne große finanzielle Mittel eine funktionierende Organisation für eine Bewegung von 170.000 Menschen aufzubauen. Dank Eures Engagements sind wir dabei in den letzten Monaten gut vorangekommen. Inzwischen gibt es über 200 Ortsgruppen, in denen sich tausende Mitstreiter regelmäßig treffen, diskutieren und Aktionen vorbereiten. Aber gerade deshalb ist meines Erachtens der Zeitpunkt gekommen, an dem wir Berufspolitiker uns an der Spitze von „Aufstehen“ stärker zurücknehmen und denjenigen mehr Verantwortung übergeben sollten, die die Bewegung an der Basis ohnehin tragen. Genau das wurde schon oft gefordert und ich habe es jetzt öffentlich vorgeschlagen.
Hinzu kommt für mich ein persönlicher Aspekt, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Ich war jetzt knapp zwei Monate krank, und die gesundheitlichen Probleme waren eine direkte Folge des extremen Stresses, den ich in den letzten Jahren hatte. Inzwischen geht es mir wieder gut, aber ich muss in Zukunft mein Arbeitspensum etwas anpassen und eine neue Balance finden.
Doch noch einmal: das ändert nichts daran, dass ich „Aufstehen“ weiterhin mit Engagement unterstützen und am Erfolg unseres gemeinsamen Projektes mitarbeiten werde. Die nächste große Veranstaltung ist in Hamburg:
AUFSTEHEN Für ein soziales Land?
Mit Fabio De Masi, Sahra Wagenknecht [beide DIE LINKE & Aufstehen] sowie Mathias Petersen [SPD]
Einlass 18:30 Uhr, Beginn 19:30 UhrOrt: Die Fabrik, Barnerstraße 36
Und ich werde selbstverständlich gemeinsam mit allen anderen bisherigen Vorstandsmitgliedern und Vertretern der Basis daran mitarbeiten, dass „Aufstehen“ eine funktionsfähige Führung bekommt, die unserer Bewegung neue Schlagkraft verleiht.«
''Wir haben noch viel vor!
Eure Sahra Wagenknecht''
10.03.2019, R.S. (Bereitstellung)
Zu geringe Mobilisierbarkeit des deutschen Michel
„Ernüchternd war die Erfahrung nach dem ersten Versuch, auf den Zug der gelben Westen aufzuspringen. In München rief Wagenknecht am 14.12.18 zur Gelbwesten-Demo auf. Wenn ein solch beliebtes politisches und mediales Schwergewicht zu einer Demo aufruft, sollten doch Massen kommen. In der Millionenstadt München kamen etwa 150 Aufstehen-Unterstützer, also rund 0,1 Prozent ihrer registrierten Anhängerschaft beziehungsweise rund 0,001 Prozent derer, sie die wählen würden. Ein Fiasko.
Sahra Wagenknecht hat nun erkannt, dass sie erstens in der Parteien- und Medienlandschaft keine nennenswerten Unterstützer hat, und dass ihre Fans nicht mobilisierbar sind.
Was muss passieren, damit der deutsche Michel aufsteht?“
// Dürfen wir mal fragen, welchen Text Sie eigentlich gelesen haben? Entgeht Ihnen die Bedeutung der Invektiven, oder welches kognitive Problem haben Sie? //
Er macht sich ein bisschen über die Bewegung lustig, das hätte nicht sein müssen. Er schreibt aber auch von der "vitalen und aktiven Lust zur aktiven Teilnahme", der "grenzenlosen Mitmachbereitschaft". Finde ich jetzt nicht sehr beleidigend. Es kommt rüber, dass "Aufstehen" ein ganz anderes Publikum anzieht, eben eher die Abgehängten, als die sonst üblichen Verdächtigen aus dem kosmopolitisch-linksliberalen Milieu.
Bonasera, Bonasera, what have I ever done to make you treat me so disrespectfully?