Kaufend in den Kollaps

Belgien Anzeichen gab es, nun steht das Land wegen der Pandemie vor einer Tragödie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2020

Oui, c’est dur“, das bekam Franck Vandenbroucke noch heraus, ehe ihm die Stimme versagte. Schluckend rang er nach Fassung, dann wiederholte er, wie schwer zu verkraften sei, was er gerade gesehen habe. Ein Gesundheitsminister aus der jüngst gebildeten neuen Regierung, der nach dem Besuch eines Hospitals in Liège mit den Tränen ringt, ist Sinnbild der zweiten Corona-Welle in Belgien. Nicht nur, weil Vandenbroucke, ein sozialdemokratischer Routinier, als harter Knochen gilt. Wie er sich äußert, ist ein Hinweis darauf: Das mit großem Elan gestartete Kabinett kann die drohende Katastrophe kaum abwenden. Nach relativen Zahlen ist Belgien das derzeit am schwersten von der Pandemie getroffene LandEuropas. Am 1. November waren von 100.000 Einwohnern gut 1.