Er war ja immer zu weit weg

Alltag In Sangerhausen, der Geburtsstadt Einar Schleefs, bastelt ein findiger Kreis am Gedenken für den fremden Sohn des Ortes
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Sangerhausen ist nicht die Stadt der Helden. Irgendwo am Harzrand liegt es. Breitgestreckt am Fuß einer weithin sichtbaren Abraumhalde des Kupferbergbaus, Arbeitslosenquote dauerhaft über 20 Prozent. Damals, vor anderthalb Jahren, als Einar Schleef starb, wurde der Ort von taz bis FAZ sträflich-ignorant von Sachsen-Anhalt ins thüringische Sanger(s)hausen verlegt. Zu der geographischen Fehlverortung gesellte sich dieses meist gesprochene "Binde-S", das aus unersichtlichen Gründen eine Einordnung so manchen Gesprächspartners hinsichtlich der Herkunft Ost oder West erleichtert. Zwei Fauxpas, bei erster Betrachtung durchaus nachvollziehbar. Ging es den meisten Nachrufen doch mehr um Schleefs Wirken, um die großen Bühnen und seltener um die biographische