"My head is a Ballroom"

Musik Freie Improvisation und publikumsträchtige Grooves müssen nicht im Widerspruch stehen. Zehn Tage lang feierte Kopenhagen den Jazz und seine Musiker
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Zwischen FreeJazz-Powerplay und dem Rauschen elektronischer Schaltkreise: Baritonsaxofonist Mats Gustafsson und Thurston Moore
Zwischen FreeJazz-Powerplay und dem Rauschen elektronischer Schaltkreise: Baritonsaxofonist Mats Gustafsson und Thurston Moore

Foto: Kristoffer Juel Poulsen, Jazz.dk

Am Abend stand die große Reinigung an. Während draußen ergiebiger Regen die Straßen Kopenhagens spülte, braute sich im studentischen Performance-Raum „Sort/Hvid“ ein musikalisches Gewitter zusammen: Zwei Schlagzeuge, diverse Keyboards, dazu Gitarren, Saxofon und Trompete bildeten einen Kreis in der Mitte des Raumes, als die Band „Hess is more“ um den Schlagzeuger Mikkel Hess kurz nach Mitternacht eintraf. Aus dem alten Flügel in der Ecke klimperte ein Walzer, bis die Melodie übersprang auf die Free Funk-Combo in ihren einheitlich schwarzen Sporttrikots. „My Head is a Ballroom“ brüllten sie zu präzise krachenden Beats – und das tanzende Publikum stimmte willig ein in diesen rituellen Gesang.

Die ekstatisch