„Wir malen uns nicht grün an“

Im Gespräch Die Linke spekuliert über Lafontaine. Klaus Ernst findet die Debatte wenig hilfreich. Ein Gespräch über Selbstkritik in der Politik und den ökologischen Paradigmenwechsel
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Der Freitag: Die Linke hat bei den Landtagswahlen im Südwesten ihre Ziele klar verfehlt – und der Vorsitzende macht die Atomdebatte verantwortlich. Warum fällt Politikern eigentlich Selbstkritik so schwer?

Klaus Ernst:

Mir fällt das überhaupt nicht schwer. Das Wahlergebnis war schlecht, die Entwicklung der Linken hat eine Delle bekommen, bundespolitisch standen wir schon besser da, und nun müssen wir darüber nachdenken, wie es wieder aufwärtsgehen kann.

In der Linken selbst wird be­mängelt, es gebe an der Spitze zu wenig Bereitschaft, nach den Ursachen für die Lage zu suchen.

Wir müssen das Ergebnis als Partei aufarbeiten und Fakten zur Kenntnis nehmen. Die Atomkatastrophe hat das politische Koordinatensystem komplett verändert