Abwarten mit Angela

Wahlkampf Im Steuerstreit bei der Union beweist die Kanzlerin einmal mehr ihre politische Elastizität. Um die Lager in der eigenen Partei nicht zu verärgern, muss sie vage bleiben
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Angie, Angie, Angie – die Bilder vom August 2005, als Tausende Anhänger die CDU-Vorsitzende in der Westfalenhalle feierten, sind der Kanzlerin sicher noch präsent. Ebenso, dass der Dortmunder „Triumphzug“ der Spitzenkandidatin bis zur Bundestagswahl beinahe noch verstolpert wurde. Steine legte sich die Union dabei auch selbst in den Weg: mit steuerpolitischen Vorschlägen, die in den eigenen Reihen umstritten waren, und mit einem Steuerprofessort Paul Kirchhof im Kompetenzteam, der beim Wähler eher Angst auslöste. „We are the Champions“, sang eine Coverband in Dortmund. Doch es wurde knapp. Die Union verlor bis zum Wahlabend fast acht Prozent.

Niemand macht Fehler gern zweimal. Die Naturwissenschaftlerin Angela Merkel schon gar nicht. Ih