Bekannt und befürwortet: Studie zum Grundeinkommen vorgelegt

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In Berlin ist heute eine Studie zum Bedingungslosen Grundeinkommen vorgestellt worden – auf dem Podium, das hilft den mit der Materie schon Betrauten bei der Einordnung, saßen Götz Werner (Drogeriemarktkette), Susanne Wiest (Petentin) und Wolfgang Strengmann-Kuhn (Grüne). Die Ergebnisse sind ziemlich interessant - selbst wenn man nicht zu den Befürwortern eines der diversen Modelle jenseits der Althausschen Ministütze gehört.

Die Idee ist, erstens, erstaunlich breit bekannt (deutliche Unterschiede nach Bundesländern). Sie wird, zweitens, relativ positiv gesehen (markante Differenzen entlang Bildungsstatuts und Berufsposition) und würde im Falle einer Realisierung nicht zu massenhafter Lohnarbeitsniederlegung führen, sondern eher zu Tätigkeit motivieren - auch jenseits der Erwerbsmühle. Es scheint allerdings auch einen Zusammenhang zwischen der Kenntnis des BGE als Vision/Reformoption und der Zustimmung zu geben: zum Beispiel kennen mehr Leute mit höheren Abschlüssen die BGE-Idee, bei ihnen liegt aber zugleich auch die Zustimmung niedriger.

Auf 74 Seiten geht es unter anderem auch um Erwartungen über die Veränderungen des Arbeitsangebots, das Verhältnis zum Sozialstaat und die Bewertung von Steuerverwendungen sowie über mögliche Effekte eines Grundeinkommens in der Schattenwirtschaft. Bilanz des Grünen Strengmann-Kuhn: Es gehe beim BGE nicht wie oft unterstellt um Faulheit, sondern um die Chance, selbstbestimmt Tätigkeiten auszuüben.

Die Ergebnisse der Studie von Prof. Schneider und Co. (Linz) kann man hier downloaden.

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Geschrieben von

Tom Strohschneider

vom "Blauen" zum "Roten" geworden

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