Das Toyota-Syndrom

NRW-Wahl Das Düsseldorfer Koalitionsgerangel wird von Parteiapparaten entschieden. Mit Regierungsbildungen hat der Wähler immer weniger zu tun. Die Demokratie hat ein Problem
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Im Grundgesetz steht: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.“ Die Düsseldorfer Wahrheit ist eine andere: Denn die Parteien tun dies auf eine Weise, in welcher der Wählerwille immer weniger Ausdruck findet. Am Tag zwei nach dem Urnengang ist weiter offen, welche Koalition in Nordrhein-Westfalen die Regierung stellen wird. Es ist noch nicht einmal klar, wer den Vortritt bei der Partnersuche haben soll. Verlierer stehen als Sieger da, Abgestürzte als Aufsteiger – und mancher Gewinner des 9. Mai steht am Rand und ruft: Hallo, wir sind auch noch da!

Das Problem ist nicht neu, aber es verfestigt sich: Mit dem Kreuz auf dem Stimmzettel verbinden Wähler in der Regel auch den Wunsch nach einer bestimmten Koalition. Welche Regieru