Das Wohl des Landes

Sozialdemokraten Gebremst, kompromissbereit, staatstragend: Nach 100 Tagen im Amt bekommt SPD-Chef Sigmar Gabriel gute Noten. Aber wofür eigentlich?
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Es war im Sommer 2006, Kurt Beck war gerade 100 Tage als SPD-Vorsitzender im Amt, es erschienen ein paar Zeitungsbeiträge darüber und wieder einmal hatte der Pfälzer schlechte Presse. Dass er die Sozialdemokratie nicht recht verstehen würde und diese ihn ebenso wenig. Dass er sich nicht durchzusetzen weiß. Dass er unbeholfen und ohne große Freude im politischen Berlin umherstolpern würde. Und so weiter. Man konnte damals schon eine Vorahnung dieser Beck-muss-weg-Mentalität bekommen, die dem Mann später in vielen Zeitungen entgegenschlug. Es lag weniger daran, dass er die SPD so schlecht führte. Die Partei stand seinerzeit in Umfragen bei 29 Prozent.

Heute liegen die Sozialdemokraten bis zu sieben Punkte darunter. Die SPD hat eine historische