Der grüne Rote

Nachruf Mit Hermann Scheer verliert die SPD einen ebenso störrischen wie visionären Linken. Sein politisches Programm bleibt aktuell: eine sozial-ökologische Wende
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„Querdenker“ ist eine von diesen Zuschreibungen, denen Hermann Scheer nie entkommen konnte. Und vielleicht wollte er es auch nicht. Der Wehrheimer selbst wusste am besten, dass er mehr war als nur ein „Solar-Papst“ oder „Windmacher“. Am Donnerstag ist der SPD-Politiker im Alter von 66 Jahren gestorben.

Die Lücke, die da aufreißt, ist auch deshalb so groß, weil mit Scheer eine dieser seltener werdenden Figuren von der politischen Bühne tritt, in denen sich Widersprüche auf so produktive Weise verdichten: Scheer war polternde Nervensäge und visionärer Antreiber zugleich; er gehörte der Parteilinken an und war doch einer der entschiedensten „Modernisierer“ der Sozialdemokratie. Ein Mann, den Sozialdemokrate