Die sollen drüben bleiben

1989 Als im Sommer immer mehr Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik kommen, kippt die Stimmung – fast wie 2015
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2019
Flucht in die Bundesrepublik. 1989 und 2015
Flucht in die Bundesrepublik. 1989 und 2015

Foto: Dirk Eisermann / Laif; Christof Stache / AFP / Getty Images (unten)

Von „notstandsähnlichen Verhältnissen“ spricht ein hessischer Staatssekretär, in Berlin sieht sich die Landesbehörde „jeden Tag vor dem Kollaps“. Geht es so weiter, warnt ein Mann vom Roten Kreuz, dann müsse mit „Mord und Totschlag“ gerechnet werden. Es ist August 1989 und in der Bundesrepublik kippt die Stimmung gegenüber denen, die aus dem nahen Osten kommen. Knapp 60.000 Menschen haben der DDR seit Jahresbeginn den Rücken gekehrt, und es werden immer mehr. Wirklich willkommen sind sie im Westen nicht.

„Was bisher die Westdeutschen nur den aus aller Welt hereindrängenden Asylanten entgegengehalten haben, hören nun auch die Ankömmlinge aus der DDR“, schreibt der Spiegel – und: „Das