Eine Frage der Solidarität

General Motors Werke bleiben erhalten – doch die Opelaner sollen bluten. Es ist ein Tod auf Raten. Nicht nur die Belegschaften müssen jetzt um mehr kämpfen als um ihre Jobs
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Es war ziemlich genau vor einem Jahr, da ließ der Betriebsratsvorsitzende der deutschen GM-Tochter wissen: „Von einem VEB Opel halte ich wenig.“ Klaus Franz wird heute anders darüber denken. Jedenfalls täte er gut daran.

Damals fürchtete Opel wegen der Schieflage des Mutterkonzerns GM um seine Existenz und bat den Staat um Hilfe. Es ging um eine Bürgschaft von „etwas mehr als einer Milliarde Euro“, wie es damals hieß. Ein direkter Einstieg schien möglich, war aber politisch nicht gewollt. Ein paar Monate später war der Bedarf öffentlichen Kapitals auf 3,3 Milliarden Euro angewachsen. In einer "Treuhand" ließ die Regierung ihre Interessen von eingefleischten Marktliberalen vertreten. Im Spätsommer 2009 bot sie ber