Eine Provokation

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Die SPD-Spitze in Baden-Württemberg will heute über Lehren aus der Pleite bei der Bundestagswahl beraten. Die Südwest-Sozialdemokraten waren unter die 20-Prozent-Grenze abgestürzt. Vor den Wahlen 2011 steht nun eine Neuaufstellung an – auch personell. Landeschefin Ute Vogt hat ihren Rückzug erklärt, es stehen mehrere Nachfolge-Kandidaten zur Auswahl. Vorentscheidend soll das Votum der Basis sein. Nachdem in dieser Woche die SPD-Linke Hilde Mattheis ihren Hut in den Ring geworfen hat, hat auch das Haus Springer den Wahlkampf begonnen. Über die „umstrittene“ Mattheis ist unter anderem zu lesen, sie schrecke „im Kampf um die Ausrichtung der SPD nicht vor Provokationen zurück“. Der „Affront“ der Agenda-Kritikerin: Sie habe „vor fünf Jahren einfach Oskar Lafontaine ins Stuttgarter DGB-Haus zu einem Vortrag“ eingeladen. Potzblitz! Einfach so eingeladen. Der Saarländer, das zur Erinnerung, war 2004 noch SPD-Mitglied, wenn auch ein bei der Parteiführung nicht besonders beliebtes. Die nun wegen desolater Ergebnisse scheidende Landesvorsitzende Vogt habe Mattheis seinerzeit für den gemeinsamen Auftritt mit dem Genossen Lafontaine „eine Rüge“ erteilt, schreibt die Welt. Übrigens: Ende Mai 2005 trat Lafontaine aus der SPD aus, engagierte sich für das neue Linksbündnis und trat im Juni der Wahlalternative bei. Im Juli sagte Hilde Mattheis: „Alle, die bei der WASG sind, sind unsere politischen Gegner. Da hilft kein nostalgischer Blick zurück.“ In der Tat, es hat nichts geholfen.

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Geschrieben von

Tom Strohschneider

vom "Blauen" zum "Roten" geworden

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