Grundwerte? Ja, bitte

Porträt Gesine Schwan hat an vielen alten SPD-Positionen festgehalten. Deswegen wirkt sie heute so frisch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2019
Sie hat den Doppelbeschluss der Nato verteidigt, tat mit bei der Bildung des Seeheimer Kreises. Trotzdem wirkt es überzeugend, wenn sie für Gerechtigkeit eintritt
Sie hat den Doppelbeschluss der Nato verteidigt, tat mit bei der Bildung des Seeheimer Kreises. Trotzdem wirkt es überzeugend, wenn sie für Gerechtigkeit eintritt

Foto: Michael Gottschalk/Photothek/Getty Images

Man kann einiges aus den Reflexen lernen, die durch Meldungen wie diese erzeugt werden: „Gesine Schwan kann sich eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz vorstellen“. Während die einen fragten, ob es der Partei so schlecht gehe, dass Bewerbungen dermaßen zögerlich einlaufen, verwiesen andere darauf, dass einer Professorin die Parteikarriere für das Amt fehle. Als dann noch Kevin Kühnerts Name als möglicher Partner von Schwan in einer Doppelspitze genannt wurde, beschleunigte sich das Abwinken hier – und dort wurde die Sehnsucht größer nach genau so einem Duo.

„Ich komme sowohl von außen als auch von innen“, hat Schwan dem Sender NTV gesagt. Da spricht jemand, die seit Jahrzehnten in der SPD und doch so unabhängi