Koalition des Konsenses

Kosmetik Von radikalen Alternativen war seit Beginn der Krise oft die Rede. In Angriff nimmt sie keiner. Stattdessen werden kleinliche Differenzen inszeniert. Über den Zombie Neoliberalismus und das TINA-Gespenst
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Vor allem die SPD konnte sich über die Ergebnisse des Koalitionsgipfels vom Wochenende freuen, sie durfte es nur nicht zeigen. Was selbst im Regierungslager als unzureichender Minikompromiss kritisiert wurde, stillt den Hunger der Sozialdemokraten nach Differenz. „Wir machen da nicht mit“, polterten SPD-Vertreter aller Länder, verurteilten wortreich das „Klein-Klein“ und sprachen von „minimalinvasiver Kosmetik“.

Ein paar Steuervorteile auf Pump – da werden sich die europäischen Nachbarn freuen, denen Euro-Merkel bei kleinster Abweichung vom Sparkurs gern zu drohen pflegt. Und was nicht als Arroganz der Krisengewinnlerin ausgelegt werden kann, sieht nach Nicht-Politik aus. Hier ein Millimeter Pflegereform, dort ein paar Tonnen Beton in