Mit Angstparolen den großen Lümmel bändigen

Soziale Unruhen Von wegen Revolution. Die Unruhe-Debatte entpuppt sich als andauernder Mäßigungsappell. Widerstand wäre durchaus zu begrüßen – aber ist er auch wahrscheinlich?
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Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling - und ein DGB-Chef sicher keine Revolution. Wenn Michael Sommer vor ein paar Tagen glaubte, vor „sozialen Unruhen“ warnen zu müssen, konnte das niemand ernsthaft als heimliche Drohung verstehen. Deutschlands oberster (aber keineswegs mächtigster) Gewerkschafter tat lediglich, was seine Aufgabe ist: der Forderung nach einem dritten Konjunkturprogramm ein wenig Nachdruck zu verleihen. Dass er dies mit dem Hinweis ausschmückte, es werde womöglich Folgen haben, wenn die Krisenlasten einseitig auf die Lohnabhängigen und Transferbezieher abgewälzt werden, hätte kaum für Aufsehen gesorgt, wäre nicht der Begriff „Unruhen“ benutzt worden.

Die öffentliche Aufmerksamkeit folgt dabei