Senator neuen Typs

Porträt Klaus Lederer ist die Personifizierung einer urbanen akademischen Linken. In der Partei sehen das manche kritisch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2018
Chris Dercon war für Lederer eine vergiftete Personalie, die er als Kultursenator 2016 schlucken musste
Chris Dercon war für Lederer eine vergiftete Personalie, die er als Kultursenator 2016 schlucken musste

Foto: Kai-Uwe Heinrich/Imago

Haben Sie mal jemanden auf den Namen Chris Dercon angesprochen, der ein paar Meter jenseits des Berliner S-Bahn-Rings wohnt? Das Experiment könnte etwas darüber erzählen, wie der hauptstädtische Kulturbetrieb um sich selbst rotiert. Und dass die Intendanz eines Theaters eine Frage ist, die zwar umso wichtiger erscheint, je größer die dieser Spielstätte zugeschriebene Bedeutung ist. Dass aber Bedeutung auch nur, sagen wir: Ansichtssache ist.

Ein Kultursenator wird sich so nicht aus der Affäre ziehen können. Das Scheitern eines Intendanten ist auch dann Angelegenheit des zuständigen Landesministers, wenn er an dessen Bestellung nicht beteiligt war. Als Klaus Lederer 2016 in Berlin dieses Amt antrat, war Dercon bereits im Rennen. Eine vergiftet